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"Wir haben eine indiskutable Leistung gezeigt"

Dass Red Bull Salzburg mit Fußball-Zwergen oft seine Probleme hat, zeigt ein Blick in die Vergangenheit.

2008 verlor die Truppe unter Co Adriaanse zu Hause gegen Suduva 0:1.

2009 mühte sich die Mannschaft unter Huub Stevens gegen Bohemians Dublin (1:1, 1:0) in die nächste Runde.

2010 verlor man sogar auf den Färöer-Inseln gegen Torshavn 0:1.

Zweites Pflichtspiel, erste Blamage

Neo-Trainer Roger Schmidt hätte auf die Fortsetzung dieser Tradition liebend gerne verzichtet, aber auch der Deutsche kann seinen Nachkommen von einer Blamage erzählen.

Nach der 0:1-Pleite bei F91 Düdelingen müssen die „Bullen“ ernsthaft um den Aufstieg zittern. Bei einem Aus wäre die Europacup-Saison vorzeitig zu Ende.

„Was soll ich dazu sagen? Außer, dass wir heute nichts anderes verdient haben, als eine Niederlage. Wir haben eine indiskutable Leistung gezeigt. So etwas bestraft dann auch ein Gegner wie Düdelingen“, war Schmidt sichtlich konsterniert.

Verteidigung wieder unsicher

Er selbst machte zusammen mit Ibrahim Sekagya wie schon im Cup gegen den Sportklub nicht den sichersten Eindruck.

Die Innenverteidigung wird immer mehr zum Sorgenkind.

Dibon ist noch nicht fit, Schiemer und Douglas müssen sich derzeit noch hinten anstellen.

Steigerung ist nötig

Das vielleicht einzig Positive am frühen Dämpfer: Viel Zeit fürs Köpfe-hängen-lassen bleibt den „Bullen“ nicht.

Schon am Samstag kommt es in Graz zum Liga-Auftakt gegen Sturm, am Dienstag zum Rückspiel gegen Düdelingen.

„Wir haben nun die Gelegenheit, das wieder zu korrigieren“, meinte Schmidt. „Allerdings müssen wir dazu ganz anders auftreten.“

Kurt Vierthaler

Noch kein „Schmidt-Fußball“

Der 45-Jährige hat das Amt beim Double-Sieger erst vor drei Wochen angetreten und soll mittelfristig jenen Fußball in die Mozartstadt bringen, den er mit Sensationsteam Paderborn in der abgelaufenen Saison zeigte.

Von dem ist Salzburg allerdings so weit entfernt wie von der Champions-League-Gruppenphase.

Zum einen, weil Schmidt mit einer Mannschaft arbeiten muss, die er nicht zusammengestellt hat.

Zum anderen, weil der aktuelle Kader offenbar immer noch die Vorstellungen von Vorgänger Moniz im Kopf hat, die Zeit für einen Philosophie-Wechsel einfach zu kurz war.

„Die Mannschaft hat ein Gesicht gezeigt, das ich so nicht kannte und das ich auch nicht akzeptieren kann“, stellte Schmidt fest.

„Wir haben verdient verloren“

Auch Torhüter Alexander Walke war nach der 0:1-Blamage geschockt: „Katastrophe! Wir haben schlecht gespielt und uns keine Chancen erarbeitet. Wir haben überhaupt nicht das abgerufen, was wir uns vorgenommen hatten.“

Mendes und Co. spielten gegen Düdelingen wie in der Vorsaison zu viele Querpässe, ohne Tempo und völlig ideenlos.

„20, 25 Meter vor dem Tor sind uns die Ideen ausgegangen. Wir sind nie wirklich in die Partie hineingekommen und haben verdient verloren“, brachte es Youngster Martin Hinteregger auf den Punkt.