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"Wir haben intelligent gespielt"

2:0 ist nicht so schlecht.“

Peter Zeidler konnte nach dem Hinspiel in der dritten Qualifikations-Runde zur Champions League zufrieden sein.

Nicht nur der Salzburg-Trainer sprach nach dem Heimsieg gegen Malmö und seinem Europacup-Debüt von einer guten Ausgangslage für das Rückspiel am kommenden Mittwoch.

Vorher wäre es unser Wunschergebnis gewesen. Wichtig war einfach, dass wir die Null gehalten haben. So fahren wir mit einem super Ergebnis nach Malmö“, freute sich auch Andreas Ulmer.

Der leitete mit seiner Rakete den Sieg ein, traf nach einstudierter Eckball-Variante hammerhart ins lange Kreuzeck zum 1:0. „Wir probieren viele Varianten durch, schön wenn sie aufgehen. Ich habe den Ball kontrolliert getroffen“, so der Linksverteidiger nach seinem achten Treffer im 226. RBS-Spiel. 

Keine Frustbewältigung für Ulmer 

Sein zweiter in der CL-Quali nach 2010. Damals hatte der Linzer beim 5:0 gegen Torshavn getroffen. Dieser Hammer war vielleicht ein ganz wichtiger.

Für ihn persönlich war es übrigens keine Frustbewältigung, hatte ihn Markus Rosenberg doch 2014 mit einem Check so verletzt, dass er wochenlang und natürlich auch für das Rückspiel ausfiel.

Überhaupt nicht. Mich freut es einfach, dass wir 2:0 gewonnen haben“, blickt Sportfreund Ulmer nicht so sehr auf den Gegner, der sich mit seiner Art zu spielen wiederum keine Freunde in Salzburg machte. 

Zeidler sah es nicht so eng: „Rosenberg ist ein hervorragender Spieler und es gehört vor allem auf diesem Niveau dazu, dass man körperbetont spielt. Es war seinerseits nicht unfair. Martin Hinteregger und Paulo Miranda haben das sehr gut gemacht. Ich hoffe, wir können ihn auch in Schweden im Griff behalten.“ 

Rosenberg wurde Contra gegeben

Tatsächlich nahm Salzburg den Kampf gekonnt an. Etwa gab Hinteregger, der beim Elfmeter für Salzburg (Malmö-Trainer Hareide: „Kein Zweifel!“) Verantwortung übernahm, dem Kapitän der Schweden nicht nur sportlich die Antwort.

Sondern ließ ihn auch das Contra körperlich spüren.

Berisha zeigte sich nicht überrascht: „Man kann immer Contra geben, wir sind auch eine physische Mannschaft. Wir laufen viel, sind aggressiv. Wir wissen, dass sie physisch spielen. Heute haben wir es gut gemacht, aber es geht noch besser. Es war schon mal ein großer Schritt für uns.“

Zusatz: „Aber wir müssen ruhig bleiben und nächste Woche unser Spiel auf den Platz bringen.“

Wir hatten auch Glück“

Das mit dem ruhig bleiben stimmt insofern, als dass Salzburg sich nicht über Fortuna beklagen darf. 

„Der Gegner war sehr stark, wir hatten auch das Glück des Tüchtigen, etwa nach dem 1:0“, wies Zeidler auf die Riesenchance durch Rodic hin. Kurz nach dem Führungstor – völlig unnötig.

Hareide: „Es wird schwer für Salzburg“

Einige Salzburger kennen Malmö und seine Fans bereits. Und die 500 unter den 15.000 Zuschauern in der Mozartstadt gaben schon einen Vorgeschmack auf kommende Woche.

Trainer Hareide sagte nach dem Hinspiel: „Wir müssen versuchen, in den ersten zehn Minuten ein Tor zu erzielen. Mit unserem fanatischen Publikum hinter uns kann noch etwas passieren. Es wird schwer für Salzburg.“

Berisha mit der indirekten Kampfansage retour: „Wenn wir zu defensiv spielen, kommen sie und machen Druck. Sie haben ihre Fans im Rücken. Aber wir müssen ihnen zeigen, dass an diesem Tag für sie nichts zu holen ist und wir aufsteigen wollen.“ 

Spielt Soriano wieder?

Einer, der Malmö aus dem Vorjahr kennt, ist Kapitän Soriano und der könnte da wieder dabei sein.

Seit dem 1:2 zum Bundesliga-Auftakt in Mattersburg ließ der Spanier das Training aus, um sich und seine Wade zu schonen. Am Dienstag gingen die Verantwortlichen noch von einem Einsatz aus.

„Es wurde nicht besser, eher schlechter. Es gibt noch keine endgültige Diagnose. Die Verletzung rührt von einem Schlag gegen Mattersburg her. Vielleicht wissen wir am Donnerstag schon mehr“, sagte Zeidler, der eben auch noch nicht weiß, ob es beim Stürmer für Rapid am Samstag reicht. 

Und für Salzburg in Malmö? „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir auch dort bestehen. Aber wir wissen, dass wir erst in der Halbzeit sind. Wir bleiben konzentriert.“


Bernhard Kastler

Nach dem 2:0 ließ Schiedsrichter Luca Banti bei der Attacke von Miranda im Strafraum an Djurdic die Pfeife stumm sein. Fast wieder dieses 1:2 wie 2014.

„Heute ist es gut gegangen, wir werden aber dran arbeiten“, verspricht Ulmer, über dessen linken Seite die jeweiligen Situationen entstanden.

Der 29-Jährige sprach insgesamt von einer klugen Leistung seiner Truppe, deren Startelf ein Durchschnittsalter von 22,5 Jahren aufwies (Malmö: 26,5).

„Wir haben vom Kopf her intelligent gespielt, wollten zu Null und kontrolliert spielen. Das ist auch in Malmö wichtig. Wir haben in der ersten Hälfte viel Geduld an den Tag gelegt, ebenso in der zweiten. Wir wollten nicht viel riskieren.“

Die Mannschaft hat Herz gezeigt“

Zeidler hob keinen Spieler hervor, sondern das Team als Gesamtes. „Wir haben uns als Mannschaft präsentiert, sowohl was den Zusammenhalt betrifft, als auch, was das Taktische in den meisten Bereichen betrifft.“

Nach Jonatan Sorianos Ausfall gab mit Dimitri Oberlin ein 17-Jähriger sein Startelf-Debüt für Salzburg und David Atanga spielte als 18-Jähriger bei seinem Europacup-Debüt offensiv außen.

Auch wenn logischerweise nicht alles klappte, vermochten sie Sympathien zu gewinnen. „Die Mannschaft hat Herz gezeigt und den ganzen Fans, dass wir hier ein gutes Team haben. Wir wollen etwas erreichen“, sagte der Norweger Berisha („Es ist sehr schön gegen Schweden zu gewinnen“).

Zeidler gab seinem Schützling Recht: „Das Team hat begeisternd gespielt und die Zuschauer haben gemerkt, was in der Mannschaft steckt und dass wir hier etwas entstehen lassen können.“