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"Wir wollen den Anschluss wahren"

Eine einseitige Angelegenheit kündigt sich vor dem Salzburger Derby am Samstag (18.30 Uhr) in Wals-Siezenheim an.

Zumindest wenn es nach der Statistik geht, die vor dem Heimspiel klar für den gastgebenden Meister und gegen Grödig spricht. Logisch, dass für Salzburg-Trainer Peter Zeidler nur ein Sieg infrage kommt. Der Außenseiter träumt immerhin von Zählbarem und will sich nicht kampflos ergeben.

Grödiger noch ohne Derby-Sieg

Sieben von acht direkten Bundesligaduellen mit Grödig gingen an die Salzburger, die nur einen Punkteverlust - beim 2:2 im Oktober 2014 - hinnehmen mussten. Bei den vier Heimsiegen alleine erzielte das Red-Bull-Team 21 Treffer.

Für Zeidler Vergangenheit."Mit dieser Statistik gegen Grödig habe ich nichts zu tun. Wir wollen unsere Serie fortsetzen (fünf Spiele ungeschlagen, Anm.). Wir streben gegen den Nachbarn einen Sieg an", gab der Deutsche die Marschrichtung vor.

Das freilich schmälere seine Achtung vor dem "Dorfclub" keinesfalls. "Ich schätze diesen Club sehr. Drei Spieler (Schlager, Rasner, Venuto - Anm.) davon kenne ich sehr gut. Wir haben Respekt, aber für uns zählen nur drei Punkte", betonte Zeidler, der das genannte Trio im Vorjahr noch beim FC Liefering betreute.

Pehlivan setzt auf Derby-Serie

Ähnlich sah es Mittelfeldmann Yasin Pehlivan, der vor seinem ersten Salzburger Derby steht. "Es zählt für uns nur der Sieg, denn wir wollen den Anschluss wahren und in der Tabelle Schritt für Schritt nach vor kommen", sagte der ÖFB-Nationalspieler, dessen Team derzeit fünf Zähler hinter Leader Rapid auf Rang fünf steht.

Pehlivan ist einer von zehn "Bullen", die in der Länderspielpause für diverse nationale Auswahlen abgestellt waren. Er kann aber nicht nur die positiven Emotionen nach geschaffter EM-Qualifikation mitnehmen, sondern setzt auch auf seine ganz persönliche Derby-Bilanz: "Derbys haben immer einen besonderen Reiz. Ich habe nicht viele davon verloren. Ich hoffe, dass diese Serie fortgesetzt wird."

Tormaschine Soriano im Fokus

Im Fokus wird jedenfalls Salzburg-Goalgetter Jonatan Soriano stehen, der als Grödig-Spezialist gilt: In acht Spielen gelangen ihm zwölf Tore (und neun Assists) - so viele wie gegen keinen anderen Bundesliga-Gegner.

Zudem seien laut Zeidler die Ungereimtheiten wegen Sorianos angestrebtem Wechsel zu Leverkusen ausgeräumt: "Nach dieser Sache hat Soriano die beste Trainingswoche seit ich hier bin abgeliefert", schilderte Zeidler. Und versicherte: "Ich bin voll überzeugt, dass er sich wieder voll mit dem Verein identifizieren wird."

Verletzungsbedingt zuschauen müssen hingegen Martin Hinteregger, Christoph Leitgeb, Reinhold Yabo, Omer Damari und Yordy Reyna, der zuletzt beim 3:2 gegen Sturm Graz überzeugen konnte. "Wir haben sehr gehofft, dass es reichen könnte. Er fehlt der Mannschaft schon", erklärte Zeidler.

Schöttel selbst auf Selbstvertrauen

Grödig-Coach Peter Schöttel, dessen Truppe zuletzt mit dem 4:1-Heimsieg gegen Ried nach drei Schlappen en suite wieder anschrieb, versprach jedenfalls Gegenwehr: "Wir werden uns sicherlich nicht kampflos ergeben, sondern werden versuchen, auch aus dem Derby etwas mitzunehmen."

Immerhin komme man mit breiter Brust: "Nach den starken Leistungen gegen Ried und im Test gegen Austria Klagenfurt (2:0, Anm.) stimmt bei meiner Mannschaft das Selbstvertrauen."

Die Schwere der Aufgabe ist dem Wiener, der lediglich auf Dominik Baumgartner (Kreuzbandriss) verzichten muss, bewusst. "Es gibt wahrscheinlich günstigere Zeitpunkte, um in ein Derby gegen Red Bull Salzburg zu gehen. Ein Termin nach einem Europa-League-Spiel wäre mir da schon lieber gewesen", sagte Schöttel.