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"Alles daran setzen, um von hinten weg zu kommen"

Der Tabellenletzte Ried empfängt am Samstag in der 9. Runde der Fußball-Bundesliga "Angstgegner" Sturm Graz.

Gegen die siebentplatzierten Grazer gab es für die Oberösterreicher in den jüngsten 14 Duellen nur einen Sieg, zudem legte die Elf von Trainer Oliver Glasner den schlechtesten Saisonstart seit 16 Jahren hin.

Unzufriedenheit bei beiden Teams

Vor dem Duell in der "Keine Sorgen Arena" eint beide Mannschaften die Unzufriedenheit über den bisherigen Saisonverlauf. Mit einem Sieg könnten sich beide Teams aufgrund der engen Tabellenkonstellation zumindest ein paar Tage lang Ruhe verschaffen.

"Wir werden alles daran setzen, um von hinten weg zu kommen. Mit einem Sieg können wir sie überholen", weiß auch Glasner.

Nach der 1:3-Pleite bei Austria Wien haderten die Oberösterreicher mit Entscheidungen des Schiedsrichter. Bei Glasner ist der Frust noch immer groß:

"Ich bin keiner, der schnell bei anderen die Schuld sucht. Aber gegen die Austria ist das Spiel maßgeblich vom Schiedsrichter beeinflusst worden", sagte Glasner.

"Haben den letzten Platz nicht verdient"

Rieds Thomas Murg bekrittelte die fehlende Konstanz im Spiel, ortete jedoch einen Aufwärtstrend. "Bei den letzten Spielen war keines dabei, bei dem wir wirklich schlecht waren. Den letzten Platz haben wir uns meines Erachtens damit nicht verdient", so der Offensivspieler, der zuletzt gesperrt fehlte und gegen Sturm wieder in die Mannschaft rücken könnte.

Ein mögliches Erfolgsrezept will der 19-jährige Steirer gegen seine Landsmänner bereits kennen: "Wir müssen aggressiv gegen den Ball und bei den Abschlüssen konsequent sein."

Verzichten muss Glasner auf den gesperrten Gernot Trauner, dafür stehen neben Murg, auch Harald Pichler und Denis Streker wieder zur Verfügung. Clemens Walch und Oliver Kragl könnten gegen die Grazer ebenfalls ihr Comeback feiern:

"Aus heutiger Sicht sieht es gut aus, dass beide am Samstag dabei sein können", verriet Glasner. Toni Vastic, Sohn von Sturm-Legende Ivica Vastic klagte zuletzt über Probleme mit dem Knie und ist gegen die Grazer fraglich.

"Gegner in Reichweite"

Während Glasner einen "Gegner in Reichweite" erwartet, spricht der Blick auf die Statistik klar für Sturm. Die Grazer haben gegen Ried nur eines der jüngsten 14 Duelle verloren. Dementsprechend optimistisch zeigte sich Coach Darko Milanic trotz der 0:2-Niederlage gegen Admira in der Vorwoche.

"Es war fast immer so, dass wir nach einem schlechten Spiel ein Signal gegeben haben. Ich erwarte von der Mannschaft im Vergleich zum Admira-Spiel ein komplett anderes Gesicht", sagte Milanic.

Gewinnt Ried, könnte Sturm Graz nach dem ersten Meisterschaftsviertel die "Rote Laterne" innehaben. Der Sturm-Trainer will sich damit nicht beschäftigen und verwies auf den Tabellenstand:

"Vor dem Admira-Spiel hatten wir die Chance Dritter zu sein. Es geht in der Tabelle so schnell. Unser Ziel ist, dass wir am Ende in Europa sind."

"Sind auf alles vorbereitet"

Marko Stankovic, der sich bereits im Spiel gegen Salzburg einen Haarriss in der kleinen Zehe zugezogen hatte und Goalgetter Marco Djuricin (Sprunggelenk) konnten in den vergangenen Tagen nur eingeschränkt trainieren. Im Sturm-Lager geht man jedoch davon aus, dass gegen Ried alle Schlüsselspieler einsatzbereit sein werden.

Bei Ried ortete Milanic in der Offensive viel Potential. "Sie schalten schnell um, wollten immer schnell zum Torerfolg kommen. Wir sind aber auf alles vorbereitet", erklärte der Trainer.

Torhüter Benedikt Pliquett, der Christian Gratzei einmal mehr als Nummer eins im Sturm-Tor abgelöst hat, bemängelte das ständige Auf und Ab seiner Mannschaft: Dass sich die Grazer nach dem 3:2-Sieg in Salzburg und "dem ordentlichen Start gegen Admira so präsentiert haben, ist ärgerlich", so der Deutsche.

Die Mannschaft müsse die guten Trainingsleistungen auch regelmäßig im Spiel umsetzen: "Wir müssen uns einfach reinhauen und alles andere kommt von ganz alleine, weil wir die Klasse und die Fähigkeiten haben", so Pliquett.