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Krisensitzung bei Wacker: Muss Kogler gehen?

Krisensitzung bei Wacker: Muss Kogler gehen?

Langsam wird es ungemütlich im heiligen Land.

Wacker Innsbruck kassierte am Samstag beim 0:2 gegen die Wiener Austria seine fünfte Saisonniederlage und prolongierte damit den Abwärtstrend.

Aktuell steht der Tiroler Traditionsverein am letzten Tabellenplatz.

Vor allem die Art und Weise, wie die Mannschaft aus dem Westen Österreichs derzeit auftritt,  gibt zu denken.

Fataler Abwehrfehler, kaum gelungene Offensiv-Aktionen. Bezeichnend für die aktuelle Situation war der erste Gegentreffer – ein Eigentor von Martin Svejnoha.

Es war nicht der erste Bock des tschechischen Routiniers in dieser Saison. Bereits gegen die Admira unterlief dem 34-Jährigen ein folgeschwerer Fehler, der zu einem Tor führte.

„Ein Spieler alleine hat nie Schuld an der Niederlage“

„Ein Spieler alleine hat nie Schuld an der Niederlage. Aber momentan passieren zu den unpassendsten Momenten die unpassendsten Dinge“, verteidigt Trainer Walter Kogler den Pechvogel.

Daniel Schütz ergänzt: „Wir werden für jeden Fehler bestraft, machen uns das Leben selber schwer. Wenn du einmal in Rückstand bist, ist es schwierig. Ich möchte die Probleme aber nicht nur in der Abwehr suchen. Das Verteidigen fängt ganz vorne an.“

Um das Schiff wieder auf Kurs zu bringen, sei laut dem U21-Teamspieler einiges notwendig. „Wir müssen agiler im Spiel sein, mehr Bälle fordern und Druck nach vorne aufbauen. Es hilft nichts, nur negativ zu denken. Wir müssen positiv sein. Vielleicht steht dann einmal wieder das Glück auf unserer Seite. Wir müssen es auch erzwingen.“

Ablöse des Trainers statt Neuverpflichtung?

Erzwingen möchte Kogler jedenfalls die Verpflichtung eines Verteidigers. „Wir brauchen einen Stabilisator in der Abwehr. Auch wenn ich überzeugt bin, dass wir in der derzeitigen Besetzung die Klasse halten können.“

Doch möglicherweise steckt die Vereinsführung das dafür notwendige Geld in seine Ablöse. Denn der Trainer-Stuhl wackelt nicht erst seit kurzer Zeit.

Für Anfang der Woche ist eine Krisensitzung zwischen dem Headcoach, dem ebenfalls in der Kritik stehenden Sportdirektor Oliver Prudlo und Vorstandsmitgliedern rund um Obmann Kaspar Plattner angesetzt.

„Treffen war schon lange ausgemacht“

Kogler bleibt – wie schon im LAOLA1-Interview letzte Woche – entspannt. „Die Gerüchte über meine mögliche Entlassung werden in die Welt gesetzt, um Unruhe zu stiften. Das Treffen mit dem Vorstand nächste Woche war schon vor dem Spiel ausgemacht."

Der 44-Jährige ortet in Innsbruck jedoch eine große Diskrepanz zwischen Erwartungshaltung und Kaderqualität: "Das stimmt nicht überein. Und dadurch entsteht eine Drucksituation. Mit dieser umzugehen, das müssen die jungen Spieler erst lernen."

Rächen sich die Abgänge von Bea und Burgic?

Möglicherweise rächt es sich nun, dass man die auslaufenden Verträge mit gestanden Spielern wie Inaki Bea oder Milan Burgic nicht verlängert hat.

Kapitän Tomas Abraham schenkt diesem Umstand wenig Bedeutung. „Es wäre einfach, nur die Abgänge als Ausrede zu verwenden. Wir müssen mit dem Kader auskommen, der hier ist. Ich bin überzeugt, dass genug Qualität in ihm steckt.“

Doch langsam sollten die Innsbrucker etwas von ihrer Qualität zeigen, denn sonst wird es noch ungemütlicher im heiligen Land…

Martin Wechtl