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Der Stammtisch zur 17. Runde

Der Stammtisch zur 17. Runde

Nehmt Platz und macht es euch gemütlich: Der Stammtisch ist angerichtet!

Klar, ihr kennt die Ergebnisse schon.

Und ihr wisst auch, wie es in der Tabelle aussieht.

Aber wer sind die Gewinner und Verlierer der Runde? Welche Zahlen muss man kennen? Was ist sonst noch so passiert?

Wir liefern euch nach jedem Spieltag der heimischen Liga eine Zusammenfassung der etwas anderen Art.

DER WINNER: FK AUSTRIA WIEN

Zugegeben, es könnte langsam fad werden, wenn so gut wie jede Woche etwas über Austria in diesen Zeilen zu lesen ist. Doch dafür können wir nichts. Und: Es ist nicht Philipp Hosiner, obwohl es sich der Stürmer durchaus verdient hätte, schließlich rangiert er nach seinen Saisontoren 16 und 17 in Europas Torschützenliste hinter Barcelonas Superstar Lionel Messi auf Platz zwei. Übrigens vor einem gewissen Cristiano Ronaldo. Der Gewinner dieser Woche ist nach dem Einbruch der Salzburger in Ried (1:3) ganz klar komplett Violett. Fünf Punkte beträgt mittlerweile schon der Vorsprung in der Tabelle. Und damit sicherten sich Ortlechner und Co. auch den Herbstmeistertitel. Dass in Favoriten große Aufbruchsstimmung herrscht, liegt also nicht nur daran, dass  es nächstes Wochenende zum großen Showdown in die Mozartstadt geht...

DER LOSER: WACKER INNSBRUCK

Na dann Prost! Wir wollen nicht zu negativ werden, also starten wir mit der positiven Erkenntnis: Wacker hat gegen Sturm wirklich gut gespielt und hätte sich den Sieg verdient gehabt. Aber wer die Tore nicht schießt, wirft die Bierbecher - so oder so ähnlich lassen sich die Geschehnisse am Tivoli zusammenfassen. Blöd nur, dass nach dem vermeintlichen Siegtreffer der Grazer nicht nur Becher, sondern auch Feuerzeuge, Plastikflaschen oder Stangen auf das Spielfeld flogen, und dort haben alle genannten Gegenstände nichts verloren. Zum endgültigen Debakel wurde dieser traurige Fußball-Abend durch den befremdenden Umgang so manches Wacker-Verantwortlichen mit diesen Ereignissen - vor allem Trainer Roland Kirchler gab Gedanken zum Besten, die man nur auf das Schärfste verurteilen kann. Da relativiert auch das obligatorische und nur bedingt glaubwürdige "Naja, eigentlich verurteilen wir Becherwürfe schon" aus Innsbrucker Mündern nur wenig. Alles in allem eine richtig teure Zeche für die ohnehin nicht mit Reichtum gesegneten Tiroler.

SCHMANKERL DER RUNDE

  • FRÄNKY UND DIE ELLBOGEN: Im Fußball-Geschäft muss man bisweilen die Ellbogen ausfahren, um voranzukommen. Gegen Franz Schiemer offenkundig auch. Beim 1:3 in Ried zog sich der Salzburg-Kicker jedoch zur Abwechslung kein Cut zu, sondern riskierte eine "dicke Lippe". Wegen einer blutenden Wunde im Mund musste die Defensivkraft an der Seitenlinie behandelt werden, durfte nicht sofort zurück aufs Spielfeld - prompt kassierten die "Bullen" das vorentscheidende 1:2. "Ich fragte, ob ich mir ein Pflaster in den Mund picken sollte. Ich blute übrigens im Mund noch immer ein bisschen, hätte also eigentlich gar nicht mehr spielen dürfen", nahm es der 26-Jährige Stunden später auf seiner Facebook-Seite mit Galgenhumor. Referee Grobelnik verstand ob der Kritik weniger Spaß und zeigte Gelb - die fünfte in dieser Saison, Schiemer fehlt im Schlager gegen die Austria.
  • GOODBYE MARIO: Sportlich ist es zuletzt ruhig geworden um Mario Haas, umso lauter soll sein Abschied werden. An diesem Wochenende wurde bekannt, dass die lebende Sturm-Legende komenden Samstag gegen Wiener Neustadt noch einmal im Kader stehen wird. "Für mich wäre es das Schönste, wenn das Stadion voll wäre. Sollte ich ins Spiel kommen, werde ich alles geben, um noch ein Tor zu machen und das Spiel für meinen Verein zu gewinnen", erklärt der 38-Jährige.
  • "HEARST, RUNTER": Ilco Naumoski gilt als Reizfigur für den violetten Anhang. Pfiffe sind noch das Harmloseste, was sich der Mazedonier gefallen lassen muss. Diesmal sorgte der 29-Jährige aber auch für etliche Lacher. Nachdem er sich in theatralischer Art und Weise mit der Trage vom Spielfeld abtransportieren ließ, wollten ihn die Sanitäter gleich ganz in die Kabine befördern. Erst nach einem "Hearst, runter" stoppten die Männer in Rot kurz vor dem Eingang ins Stadioninnere.
  • WAS JETZT? Groß war die Aufregung bei Didi Kühbauer nach der Elferentscheidung zugunsten Rapids. Der Admira-Coach ärgerte sich über Christopher Trimmel, der seiner Meinung nach beim Duell mit Andreas Schrott nur auf den Strafstoß aus war. "Für mich ist Fußball ein Männersport. Es kann doch nicht sein, dass ein leichter Kontakt einen Spieler so aus der Balance bringt", kritisierte der 41-Jährige mit dem Zusatz: "Bei uns liegen die Spieler nur auf der Erde, damit kann ich nichts anfangen." Interessante Aussagen wenn man bedenkt, dass sich sein Spieler Issiaka Ouedraogo vor ein paar Wochen gegen die Austria im Strafraum ebenfalls sehr leicht fallen ließ.

BILD DES SPIELTAGS

SO LÄSST ES SICH LEBEN

ZAHLENSPIELE

1 - Ein Elfmeter gegen Wolfsberg? Gab es in dieser Saison zuvor noch nicht. Ein Elfmeter für Wolfsberg? Gab es in dieser Saison zuvor noch nicht. Doppelte Premiere also.

2 - Erst zum zweiten Mal in dieser Saison nach dem 0:2 beim Auftakt gegen Ried blieb die Admira ohne Heimtor.

5 - So viele Elfmeter wurden in dieser Runde gepfiffen - Saisonrekord.

6 - So viele Auswärtssiege feierte Rapid bislang. In allen sechs Partien blieb man auch ohne Gegentor.

7 - Österreicher standen ob der zahlreichen verletzten Legionäre in der Startelf Salzburgs. Schade, dass sie nicht wirklich Werbung in eigener Sache betrieben. Mit den Jokern Stefan Maierhofer und dem erst 16-jährgen Valentino Lazaro waren es am Ende sogar deren neun.

12 - So viele erfolglose Anläufe vergingen, bis die SV Ried wieder einmal gegen Salzburg gewinnen konnte. Der bis zu diesem Wochenende letzte gelang am 25. Juli 2009.

15 - So viele Torbeteiligungen weisen Salzburgs Verteidiger nach dem Assist von Franz Schiemer zum Treffer von Georg Teigl in dieser Saison auf - Liga-Spitze.

21 - So viele Torschüsse feuerten die Kicker des SC Wiener Neustadt gegen Wolfsberg ab - der beste Wert für die Niederösterreicher in dieser Saison.

35 - So viele Ballkontakte wies Philipp Hosiner auf und verhinderte damit, dass jeder einzelne Austria-Feldspieler mehr Ballkontakte hatte als der in dieser Kategorie beste Mattersburger. Dies war Ilco Naumoski mit mageren 38, gefolgt von Goalie Thomas Borenitsch mit deren 36. Die insgesamt nur 354 Ballberührungen der SVM-Kicker sind ein Saison-Minuswert.

100 - So viele Prozent seiner Zweikämpfe gewann Mattersburgs Lukas Rath gegen die Austria, man könnte auch sagen: alle. Gut, es waren auch nur zwei. Das seltene Kunststück einer hundertprozentigen Zweikampfbilanz mit einer Roten Karte zu kombinieren, ist fast schon originell. Bitter für den 20-Jährigen, dass sein Handspiel nicht unumtritten war...

2007 - Seit diesem Jahr, konkret seit dem 18. April, konnte Sturm nicht mehr in Innsbruck gewinnen. Eine Negativserie, die ausgelöscht wurde. Es wird nur noch über die Höhe des Sieges gesprochen...

2009 - Seit diesem Jahr, konkret seit dem 31. Mai, ging Salzburg nach einer 1:0-Führung nicht mehr als Verlierer vom Platz. Damals unterlag der bereits feststehende Meister Absteiger Altach 1:4.

Torschüsse, Torschuss-Vorlagen, Zweikämpfe, Pässe, Ballkontakte - die Arbeitsnachweise aller eingesetzten Spieler findest du hier im Stat-Check!

TEAM DER RUNDE

Das ist unser Team der 17. Runde!

Im diesem stehen immer jene Kicker, die im Bundesliga-Manager die besten Noten bekommen.

Ihre Positionen (Tor/Abwehr/Mittelfeld/Sturm) sind jene, die die Klubs dem Daten-Liferant IMPIRE, der auch die Bundesliga beliefert, übermittelt haben - deshalb müssen sie nicht zwangsläufig mit jener Position, auf der sie tatsächlich eingesetzt wurden, entsprechen.

Die Noten der Spieler werden auf rein statistischer Basis mittels eines Schlüssels, der auf die einzelnen Positionen (Tor/Abwehr/Mittelfeld/Angriff) angepasst ist, berechnet.

So habt ihr in den Spielberichten der Runde abgestimmt (Stand Mo., 13:30 Uhr).

PRO & CONTRA

These: Aufbruch - mit Wiener Neustadt ist bis zum Schluss zu rechnen

PRO - ein Kommentar von Peter Altmann:

Was so ein gemeinsamer Kabarett-Abend der Wiener Neustädter Mannschaft am vergangenen Mittwoch bewirken kann. Nach vier Pleiten in Folge hatte der Abstiegskandidat Nummer eins gegen Wolfsberg gut lachen. Man kann über die Substanz dieses Kaders oder die Fähigkeiten von Bundesliga-Trainer-Rookie Heimo Pfeifenberger denken, was man will: Fakt ist, die Niederösterreicher haben bereits 13 Punkte und damit teils deutlich mehr als die Absteiger der vergangenen fünf Jahre zum selben Zeitpunkt. Zudem bekleckert sich auch die unmittelbare Konkurrenz aus Innsbruck, Mattersburg und der Südstadt - ja auch die Admira sollte langsam aufpassen - nicht mit Ruhm. Die Wiener Neustädter werfen Runde für Runde alles in die Waagschale - und das reicht in dieser Bundesliga, zumindest um den Abstiegskampf bis zum Schluss spannend zu machen.

CONTRA - ein Kommentar von Martin Wechtl:

Wie heißt es so schön: "Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn." Der Sieg gegen Wolfsberg ändert nichts an meiner Meinung, dass Wiener Neustadt absteigen wird. Warum? Weil der Klub einfach nicht bundesligatauglich ist. Das fängt beim Stadion und der fehlenden Fanbase an und endet beim Trainer. Jemand, der Taktik als überbewertet empfindet, kann heutzutage auf Dauer keinen Erfolg bringen. Und jeder weiß, welche Kräfte durch die Unterstützung der Fans freigesetzt werden können. Alle wichtigen Spiele gegen direkte Konkurrenten wurden zuletzt nicht gewonnen. Der Erfolg gegen die Kärntner kam durch einen fragwürdigen Elfmeter und einem abgefälschten Schuss zustande. Zwar scheinen die Niederösterreicher in der aktuellen Tabelle auf Platz neun auf, dies ist jedoch nur eine Momentaufnahme. Spätestens zur Winterpause nimmt das Schicksal seinen Lauf und man rutscht ans Tabellenende zurück.





"On Fire" - Austria Lustenau

Es stand zwar schon vergangene Woche fest, jetzt ist aber die Hinrunde auch offiziell gelaufen: Wir gratulieren Austria Lustenau zum inoffiziellen Titel des Herbstmeisters! Die Mannschaft von Trainer Helgi Kolvidsson darf sich auch gleich Winterkönig nennen, ein Spiel vor der Winterpause beträgt der Vorsprung auf Austria Lustenau sechs Punkte! Vor allem zu würdigen: Von Runde 1 bis 18 - immer an der Spitze! Vielleicht wird es in der Saison überhaupt einen Start-Ziel-Sieg geben!

"On Ice" - Ralph Spirk

Wow, das muss einem erst einmal gelingen! Wir wir waren ja schon damals über das Debüt von Isaac Vorsah erstaunt, als der Salzburger nach fünf Minuten mit Rot vom Platz flog - aber das nach 18 Sekunden (!!!) zu schaffen, unglaublich! Kapfenbergs Ralph Spirk hat das in Altach hinbekommen, beim ersten Angriff Louis Mahop umgerissen und wegen Torraubs Rot gesehen. Die Gäste spielten somit 89:42 Minuten in Unterzahl - verloren 1:2. Ob Spirk eine Auflaufprämie bekommt?

DER BLICK INS ARCHIV:

Wie die Zeit vergeht. Seit knapp fünfeinhalb Jahren trägt Markus Heikkinen bereits das grün-weiße Trikot. Gleich in seiner ersten Saison (2007/08) wurde der Finne Meister. Am Wochenende bestritt der 34-Jährige gegen die Admira sein 200. Pflichtspiel (158 in der Meisterschaft, 5 im ÖFB-Cup, 33 im Europacup und 4 im UI-Cup) für Rapid. Wirklich verändert hat sich der Blondschopf in den ganzen Jahren kaum - weder optisch noch akustisch.