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"Nehmen Favoritenrolle an, spielen einfach zu gut"

Vier Siege in Folge, dabei 15:5 Treffer - Tabellenführer Austria Wien geht am Samstag (16.00 Uhr) als klarer Favorit in das Heimduell mit Schlusslicht Wiener Neustadt.

"Wir nehmen diese Favoritenrolle klarerweise auch an, dazu spielen wir einfach zu gut", meinte Trainer Peter Stöger, der einen Dreipunkter gegen sein ehemaliges Team quasi fix eingeplant hat.

"Wenn wir nicht leichtsinnig sind, haben wir große Chancen, zu gewinnen", meinte Stöger, der derzeit auch die Aufgabe hat, seine Mannschaft auf dem Boden zu halten, um Ausrutscher zu vermeiden.

"Bonus"-Punkte für Duell mit Salzburg

Die zwei Duelle mit den Nachzüglern Neustadt und eine Woche später Mattersburg müssen wohl gewonnen werden, um mit "einem Bonus", wie Stöger es formuliert, zum Auswärtsspiel am 2. Dezember in Salzburg zu fahren - dem derzeit scheinbar einzig verbliebenen Titelrivalen, der zwei Zähler hinter Violett lauert.

Ein Blick auf die bisherige Saisonausbeute nimmt sich aus Sicht der Wiener vielversprechend aus: Die Austria hat mit 35 Punkten nach 15 Runden einen neuen Klubrekord aufgestellt, die bisherige Bestmarke stammte aus der Saison 2002/03 (34), damals wurden die Wiener auch Meister.

Vor dem Gegner, den er in der Vorsaison betreute, zeigte Stöger Respekt. "Neustadt ist eine spielstarke Mannschaft, die probiert, Fußball zu spielen. Mich hat beeindruckt, wie sie in der ersten Hälfte gegen Salzburg aufgetreten sind", sagte der 46-Jährige.

Lindner-Patzer kein großes Thema

Im ersten Saisonduell feierten die Favoritner am 1. September auswärts einen 2:0-Erfolg durch Tore von Suttner und Simkovic (Freistoß), der inzwischen zum Austria-Goalgetter avancierte Hosiner gab damals sein Debüt für die "Veilchen".

Kein großes Thema sei jedenfalls der schwere Patzer von Tormann Heinz Lindner beim zweiten Gegentor im ÖFB-Länderspiel gegen die Elfenbeinküste gewesen. "Ich habe zu ihm gesagt, das passiert - und aus", meinte Stöger lapidar.

Mit Linksverteidiger Suttner und dem defensiven Mittelfeldmann Holland fallen zwei Schlüsselspieler gesperrt aus, die in den vergangenen Tagen bei Österreichs bzw. Australiens Nationalteam weilten.

Leovac ersetzt Suttner

Während Stöger in der Offensive durch die Rückkehr der zuletzt verletzten Simkovic und Gorgon noch über verschiedenen Varianten brütete ("Eine angenehme Situation, eigentlich haben alle die Berechtigung zu spielen"), legte er sich in puncto Suttner fest: Ihn wird der unter Vastic forcierte Leovac ersetzen, der unter Stöger noch keine Einsatzminute absolvierte.

Für Wiener Neustadts Coach Heimo Pfeifenberger ist die Fahrt nach Wien nach dem 0:3 gegen Salzburg am vergangenen Wochenende ein weiteres "Freispiel".

"Das sind oft die besten Möglichkeiten, um Überraschungen abzuliefern. Wir werden uns sicher nicht verstecken", meinte der Salzburger, der zuletzt drei Niederlagen en suite hinnehmen musste (Salzburg, Innsbruck, Ried/1:7 Tore) - der Rückstand auf die neuntplatzierten Innsbrucker hält sich mit zwei Zählern aber weiterhin in Grenzen.

Friesenbichler fehlt noch

Vom Umstand, dass man die "Bullen" im eigenen Stadion trotz des frühen Gegentreffers (7.) eine Hälfte lang in Schach hielt, könne man sich nichts kaufen.

"Nur brav mitzuspielen und das gleiche Level zu halten, dennoch aber keine Tore zu schießen und zu verlieren, bringt in der Tabelle nicht viel. Wir müssen noch die richtige Mischung finden", erklärte Pfeifenberger.

Der SCWN-Betreuer hat bis auf Stürmer Friesenbichler (noch nicht matchfit nach Augen-Problemen) sowie Kral und Petrovic alle Mann an Bord.

Noch nicht zurückgreifen kann er auf den am Donnerstag vom GAK verpflichteten Stürmer Rauter, der aufgrund des Konkurses der Grazer erst im Frühjahr spielberechtigt ist.