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Der Stammtisch zur 15. Runde

Der Stammtisch zur 15. Runde

Nehmt Platz und macht es euch gemütlich: Der Stammtisch ist angerichtet!

Klar, ihr kennt die Ergebnisse schon.

Und ihr wisst auch, wie es in der Tabelle aussieht.

Aber wer sind die Gewinner und Verlierer der Runde? Welche Zahlen muss man kennen? Was ist sonst noch so passiert?

Wir liefern euch nach jedem Spieltag der heimischen Liga eine Zusammenfassung der etwas anderen Art.

DER WINNER: RENE GARTLER

Ehre, wem Ehre gebührt! Rene, das hast du richtig gut gemacht. Du hast den Kantersieg gegen Mattersburg eingeläutet - und wie! Drei Tore in einem Spiel erzielt man (außer man heißt Philipp Hosiner) nicht alle Tage - noch dazu einen lupenreinen Hattrick - noch dazu in nur 26. Minuten. Dieses Kunststück ist in dieser Saison noch niemandem gelungen. Jetzt ist dir auch endlich daheim der Knopf aufgegangen. Mit deinen drei Treffern katapultierst du dich zudem auf Rang drei der Torschützenliste. Wie gesagt: Ehre, wem Ehre gebührt!

DER LOSER: RAPIDS FÜHRUNGSETAGE

Ertappt! Dass das Image von Rapids Führungsriege angefangen bei Präsident Rudolf Edlinger über General Manager Werner Kuhn bis hin zum Sportmanager der Profis, Stefan Ebner, angekratzt ist, ist nichts Neues mehr. Dass aber selbst die Fans "Vorstand raus" skandieren und Trainer Peter Schöttel in dieser schwierigen Situation trotz der sportlichen Talfahrt (noch) in Schutz genommen wird, ist neu und sollte den Verantwortlichen zu denken geben. Denn in punkto Budget, Stadionfrage, Verstärkungen usw. müssen sie sich unangenehme Fragen gefallen lassen. So schnell werden die üblichen Verdächtigen wohl nicht vom Haken gelassen. Die Fans fordern Veränderungen, Edlinger kündigte Veränderungen an. Bleibt nur die Frage, ob nicht der Falsche herhalten muss.

SCHMANKERL DER RUNDE

  • DAHOAM IS DAHOAM: Also ehrlich, Rene Gartler! So oft hast du seit deinem Wechsel von Rapid ins Innviertel betont, wie wohl du dich in Ried fühlst. Abseits deiner Tore in der EL-Quali hast du das die heimischen Fans aber nicht spüren lassen - zumindest wenn man deine Verbundenheit zu deinem neuen Klub mit den Toren in heimischen Gefilden gleichsetzt. Da wusste ja noch keiner, dass man sich in der eigenen Arena keine Sorgen machen muss. Denn du hast dir deine Premieren-Treffer für das Spiel gegen Mattersburg aufgehoben. Eine Versöhnung in drei Akten!

  • WELCHER KAINZ? 87. Minute, Sturm führt bei der Admira 2:0 und bringt David Schloffer für Kainz. Bloß für welchen? Tobias Kainz geht raus, erst nach einiger Verzögerung wird der Irrtum korrigiert und der eigentlich für den Austausch vorgesehene Florian Kainz verlässt das Feld. Fehler des Schiedsrichter-Assistenten oder ein cleverer Schmäh zum Zeitschinden?

  • WEN INTERESSIERT'S? Das dachten sich anscheinend tausende von Rapid-Fans, als ihre Mannschaft aufgrund einer katastrophalen Leistung gegen den WAC aussichtlos mit 0:2 zurück lag. Frei nach dem Motto "Es zwingt mich ja keiner, hier zu sein" packten die Fan-Klubs auf der West- und Osttribüne ab der 60. Minute ihre sieben Sachen zusammen und machten sich aus dem Staub. Sie verabschiedeten sich mit "Auf Wiedersehen"- und "Vorstand raus"-Rufen, setzten damit ein Zeichen gegen die unzufriedenstellende Situation. Die verwaisten Tribünen ließen eher auf ein Spiel der Amateure schließen, ein Niveau-Unterschied war an diesem Abend eh nicht wirklich zu erkennen.
  • KÜHBAUERS LAW: Man hat den Trainer der Admira schon einmal freundlicher erlebt. Doch die vierte Niederlage in Serie hat Spuren hinterlassen. Auch den Spielern war die Enttäuschung anzusehen, fast alle rauschten an der TV-Station von LAOLA1 vorbei. Peter Pöllhuber nicht - Anworten gab es jedoch auch vom Verteidiger keine. Denn als der baumlange Defensiv-Akteur gerade die Frage beantworten wollte, schnappte ihn Kühbauer und beorderte ihn in die Kabine.
  • TORE, TORE, TORE: Philipp Hosiner hat in der 15. Runde "nur" einmal getroffen. Sein Verfolger, Jonathan Soriano, zwei Mal. Der Austria-Stürmer hat schon jetzt mehr Tore erzielt (15), als die beiden Torschützenkönige der letzten Saison Stefan Maierhofer und Jakob Jantscher (jeweils 14). Und man kann davon ausgehen, dass sowohl Hosiner als auch Soriano heuer noch der eine oder andere Treffer gelingen wird.

BILD DES SPIELTAGS

RIEDS 180-GRAD-DREHUNG

ZAHLENSPIELE

4 - Spiele lang blieb Roland Kirchlers Weste als Wacker-Trainer unbefleckt. Nach drei Siegen in der Liga und dem Aufstieg im ÖFB-Cup gegen Sturm Graz setzte die Austria dem Tiroler Aufwärtstrend ein Ende.

4 - Admira Wacker Mödling kassierte die vierte Punktspielniederlage in Serie – das ist die längste aktuelle Niederlagenserie aller Bundesligavereine.

4 - Nikola Vujadinovic erzielte sein viertes Saisontor. Der Montenegriner ist der torgefährlichste Verteidiger in der aktuellen Bundesligasaison.

5 - Zum fünften Mal in acht Trainer-Jahren galt es für Mattersburg-Coach Franz Lederer sechs Gegentreffer in einer Partie zu verdauen. Die unerfreuliche Premiere passierte übrigens ebenfalls in Ried, beim 2:6 am 4. November 2006. Es folgten das 0:6 in Salzburg im Juli 2008, das legendäre 5:6 gegen Sturm im Oktober 2008 und das 1:6 gegen Salzburg im märz 2010.

6 - Ried gelang im Heimspiel gegen Mattersburg ein Kunststück. Die Innviertler erzielten in nur einem Spiel genau so viele Treffer wie in allen bisherigen Heimspielen zusammen. Und das waren bis zum 6:1-Erfolg immerhin sieben Partien.

6 - Tore, sechs verschiedene Assistgeber. So was gibt es nicht alle Tage. Gegen Mattersburg traten Hadzic, Schreiner, Meilinger, Hinum, Trauner und Hammerer als Vorlagengeber in Erscheinung, insgesamt waren neun verschiedene Spieler an allen sechs Toren beteiligt.

9 - Spiele warten die Mattersburger bereits auf einen vollen Erfolg. Mit der 1:6-Niederlage bei der SV Ried wurde die Negativ-Serie prolongiert. Der letzte Sieg wurde am 25. August dieses Jahres eingefahren - ausgerechnet gegen die Innviertler.

15 - Gegentore in vier Spielen sind einfach zu viel. Mit dem 1:2 gegen Sturm Graz kassierte die Admira die vierte Niederlage in Folge. Kein Wunder, wenn die Südstädter zurzeit wöchentlich zum "Tag der offenen Tür" einladen.

21 - Austria Wien erzielte 21 Tore in acht Auswärtsspielen. Das war einem Bundesligaverein zuletzt in der Saison 2004/2005 gelungen – ebenfalls den Veilchen.

22 - Die Wiener Austria stellt einen Bundesliga-Rekord der Drei-Punkte-Ära ein. 22 Punkte aus den ersten acht Auswärtsspielen einer Saison hat zuvor nur der FC Tirol in der Saison 2001/2002 holen können.

23 - Minuten benötigte Rene Gartler nur, um beim 6:1 gegen Mattersburg einen lupenreinen Hattrick zu erzielen. Der Stürmer war in der 4., 13. und 26. Minute zur Stelle. Es war der erste Triple-Pack des 27-jährigen Wieners in der Bundesliga.

36 - Salzburg erzielte die Saisontore 34-36. 36 Tore nach 15 Runden hatte zuletzt der LASK im Jahr 2009 erzielt. In den vergangenen zehn Jahren hatte nur eine Bundesliga Mannschaft mehr Treffer in den ersten 15 Runden erzielen können – FC Red Bull Salzburg in der Saison 2008/2009.

37,1 - Tust du mir was, tu ich dir nix - so oder so ähnlich lautete offenkundig die Herangehensweise der Admira gegen Sturm. 37.1 Prozent gewonnene Zweikämpfe in Halbzeit eins sind eine peinliche Quote.

44 - Rapid Wien gewann gegen WAC nur 44% der Zweikämpfe – nie zuvor in der Ära Peter Schöttel war der Anteil an den gewonnenen Zweikämpfen so gering. Zuletzt präsentierte sich eine Rapid-Mannschaft im November 2008 so zweikampfschwach in einem Bundesligaspiel – damals bei einem 3:3-Remis beim FC Kärnten.

50 - Jubiläum für Jörg Siebenhandl! Der 22-Jährige stand gegen Salzburg zum 50. Mal in der Bundesliga auf dem Feld. Gegentore hat er schon mehr kassiert. Allerdings ist er einer der wenigen, der schon einmal einen Treffer bejubeln durfte - und den erzielte er sogar aus dem eigenen Strafraum heraus.

80 - So sieht Entschlossenheit aus. Sturm wollte gegen die Admira nach dem Seitenwechsel das zweite Tor erzwingen. Nach 80 Sekunden war es auch schon soweit. Währen die Admira mental noch in der Kabine waren, schlug Rubin Okotie eiskalt zu.

Torschüsse, Torschuss-Vorlagen, Zweikämpfe, Pässe, Ballkontakte - die Arbeitsnachweise aller eingesetzten Spieler findest du hier im Stat-Check!

TEAM DER RUNDE

Das ist unser Team der 15. Runde!

Im diesem stehen immer jene Kicker, die im Bundesliga-Manager die besten Noten bekommen.

Ihre Positionen (Tor/Abwehr/Mittelfeld/Sturm) sind jene, die die Klubs dem Daten-Liferant IMPIRE, der auch die Bundesliga beliefert, übermittelt haben - deshalb müssen sie nicht zwangsläufig mit jener Position, auf der sie tatsächlich eingesetzt wurden, entsprechen.

Die Noten der Spieler werden auf rein statistischer Basis mittels eines Schlüssels, der auf die einzelnen Positionen (Tor/Abwehr/Mittelfeld/Angriff) angepasst ist, berechnet.

So habt ihr in den Spielberichten der Runde abgestimmt (Stand Mo., 13:30 Uhr).





"On Fire" - Konstantin Kerschbaumer

 Was für ein Spiel in der Untersberg-Arena, was für eine Partie von St. Pölten und was für ein Match von Konstantin Kerschbaumer. Der St. Pöltener hat aktuell einen Lauf. Nach seinem Treffer gegen Leader Austria Lustenau vergangene Woche beim 2:1-Sieg traf der Mittelfeldspieler nun gegen Grödig beim 4:3 doppelt. Die Niederösterreicher schoben sich vorbei auf Platz zwei und haben Lunte gerochen. Gute Zeiten für die Leihgabe, die er bei seinem eigentlichen Arbeitgeber wohl nicht hätte: Rapid...

"On Ice" - Thomas von Heesen

Aus und vorbei - zumindest als Trainer. Nach der 2:4-Heimpleite gegen FC Lustenau - Kapfenberg hat kein einziges seiner acht Spiele zu Hause bislang gewinnen können (6U/2N) - hat Präsident Erwin Fuchs die Reißleine gezogen und Akademieleiter Klaus Schmidt zum neuen Trainer bestimmt. Von Heesen bleibt dem Bundesliga-Absteiger, der aktuell Rang neun (!) belegt, als Sportdirektor erhalten. Einen Dreijahres-Vertrag aufzulösen, käme auch etwas teuer...

DER BLICK INS ARCHIV:

Acht Saisontreffer, Nummer drei der Torschützenliste. Der Wechsel von Rene Gartler war für beide Seiten - Spieler und Verein - die richtige Entscheidung. Das ist die Gegenwart. In der Vergangenheit war er ein Kind von Rapid, Sohn von Harry Gartler, weshalb er in Fußballerkreisen noch immer mit dem Vornamen seines Vaters gerufen wird. Er durchlief die Jugendabteilungen und hielt Rapid viele Jahre die Treue. Neben verschiedenen Frisuren (siehe links) probierte er auch leihweise neue Abenteuer aus und ließ auch das eine oder andere Fettnäpfchen nicht aus. Doch in Ried passt derzeit alles. Gartler ist erwachsen geworden, nicht nur optisch.