LAOLA1: Der Admira wurden acht Punkte abgezogen. Doch statt den Kopf in den Sand zu stecken und praktisch aufzugeben, spielt die Mannschaft derzeit groß auf. Das haben euch die wenigsten zugetraut. Herrscht so etwas wie eine „Scheiß drauf“-Mentalität?

Knaller: Nein, mit dem Begriff „Jetzt erst recht“-Mentalität kann ich mehr anfangen. Denn es herrschte keine schlechte Stimmung a la „Jetzt ist es eh wurscht“, sondern eher „Das kann es nicht sein“. Denn das Urteil kann so nicht sein. Und zweitens am Rasen. Der sportliche Prozess ist nicht nur eine Reaktion auf das Urteil, sondern die logische Konsequenz für einen normalen Fußballer, ein normales Team. Wenn wir uns aufgeben würden, wäre es eine Bankrott-Erklärung. Das will niemand. Er herrscht das Motto: Ich muss etwas für meine Karriere tun. Sonst würde jeder sagen: Die geben beim kleinsten Widerstand auf. Das wäre schlechte Werbung gewesen.

LAOLA1: Rechnen Sie damit, dass man nach dem Gang zum ständig neutralen Schiedsgericht zumindest ein paar Punkte zurückbekommen wird?

Knaller: Auf jeden Fall, weil einfach die Verhältnismäßigkeit überhaupt nicht passt. Wenn aufgrund solcher Dinge, die niemanden geschadet haben, ein Verein sportlich in den Abgrund gestoßen wird, dann passt es einfach nicht. Dann hätte es bei anderen Sachen schon viel, viel schlimmere Urteile geben müssen. Die Gemeinde wollte uns auch nicht an die Wäsche. Sie wollten nur Änderungen in die Abläufe einbringen. Dies wurde ganz offiziell an die Bundesliga übermittelt und im Gemeindeblatt verlautbart. Was will man mehr? Okay, diese Ausgaben, die sowieso geregelt sind, waren in der Bilanz nicht drinnen. Wenn das mit einer Geldstrafe belegt wird, kann man nichts sagen. Eine Bestrafung ist logisch. Aber uns sportlich so in Bedrängnis, an den Rand des Abgrundes zu bringen, das passt nicht. Deswegen sind wir überzeugt, dass wir die Punkte zurückbekommen und eine Geldstrafe bekommen. Wenn das Urteil so bleibt, verliere ich den Glauben an ein Gespür des Senats. Wohin soll so ein drakonisches Urteil führen? Müssen bei einem noch schwerwiegenderen Vergehen demnächst 88 Punkte abgezogen werden?

LAOLA1: Bundesliga-Präsident Hans Rinner hat den Vorschlag gemacht, dass man bei solchen Strafen bis zum Schluss der Meisterschaft warten und erst nach dem Ende die Urteile verkünden sollte. Damit die Spannung erhalten bleibt. Was halten Sie davon?

Knaller: Von dem halte ich gar nichts. Wenn etwas passiert, muss es so transparent wie möglich ausgetragen werden. Wir sehen darin ja auch eine Chance, damit andere es beurteilen können. Sei es das neutrale Schiedsgericht oder die Medien. Auch die Fans wollen Aufklärung.

LAOLA1: Wann erwarten Sie eine Entscheidung?

Knaller: Die Dauer des Verlaufs dauert acht Wochen. Sogesehen müsste im Jänner eine Entscheidung gefällt werden.