Apropos groß. Das ist das Veilchen mit gerade einmal 1,63 Metern nicht unbedingt.

„Man hat im Training schon gesehen, dass er Probleme hat, wenn er gegen gestandene Männer ran muss. Wenn er auf Rogulj trifft, glaubt er, er läuft gegen einen Bus“, sagte Stöger im Frühjahr. Der Youngster lacht: „Stimmt. Im ersten Training hat mich Rogulj gleich einmal umgehaut. Aber ich muss einfach mein Spiel umstellen und schneller spielen.“

Und überhaupt: „Im modernen Fußball zählt nicht mehr die Größe, sondern die Schnelligkeit. Messi ist auch nicht viel größer und der beste Spieler der Welt. Ich muss an meiner Schnelligkeit und Wendigkeit arbeiten, um nicht so oft in Zweikämpfe zu kommen.“

Stöger meinte: „Er ist technisch gut, relativ schnell und sehr wiff im Erkennen von Situationen. In diesem Bereich muss er auch gut sein, weil er körperlich keiner ist, der die meisten Zweikämpfe über Pressbälle gewinnen wird.“

„Frech ist er nur auf dem Platz“

Den kleinen Hänger, den er zwischendurch hatte, scheint Horvath nun überwunden zu haben. Mit Fortdauer der Herbstsaison wurden seine Leistungen immer konstanter. „Ich bin richtig froh darüber, wie es derzeit läuft“, sagt der Mittelfeldspieler.

Und bleibt gleichzeitig auch am Boden: „Ich kann von meinen Mitspielern bei der Austria noch viel lernen.“ Große Töne spuckt der kleine Mann keine. Das bestätigt Ortlechner: „Er ist mir noch nicht negativ mit irgendwelchen kecken Sprüchen in der Kabine aufgefallen. Frech ist er nur auf dem Platz. Das ist ein positives Zeichen. Sehr viele Junge fallen nämlich mehr mit Sprüchen und weniger mit guten Leistungen auf dem Platz auf.“

Die ersten Schritte hat Sascha Horvath jedenfalls gemacht. Der Weg ist aber noch weit. Ortlechner ist sich jedoch sicher: „Wenn er am Boden bleibt und hart weiter arbeitet, hat er eine große Zukunft vor sich. Er kann sich nur selbst im Weg stehen.“

Harald Prantl