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Grössinger: Vom Zimmermann zum Rieder Profi

Grössinger: Vom Zimmermann zum Rieder Profi

Ein neues Gesicht in Ried ist längst nichts Ungewöhnliches mehr, seit der Verein Jahr für Jahr die Früchte seiner Jugendarbeit erntet.

Ein Neuzugang, der erst mit 23 Jahren sein Debüt für die Innviertler feiert, passt da allerdings schon weniger ins Bild.

So geschehen bei Markus Grössinger. Der Blondschopf kam im Sommer vom Regionalliga-Mitte-Klub Union Vöcklamarkt und startete prompt in der Bundesliga (Ried-Wacker, So., ab 16 Uhr im LIVE-Ticker) und der Europa-League-Quali durch.

Ein Durchbruch über Umwege. Denn vor wenigen Monaten ging der Außenbahnspieler noch seinem Beruf als Zimmermann nach.

„Grössinger hat eine zweite Chance verdient“

In den Tiefen der dritthöchsten Spielklasse entdeckte ihn Rieds Co-Trainer Gerhard Schweitzer, der in Vöcklamarkt zu Hause ist.

„Er ist ein prädestinierter Spieler, der vor zwei Jahren in Grödig gescheitert ist – aus welchen Gründen auch immer. Ich denke, er hat eine zweite Chance verdient“, stellt der Assistent von Heinz Fuchsbichler im Gespräch mit LAOLA1 klar.

Tatsächlich kam der Mittelfeld-Akteur bei den Salzburgern nicht über drei Kurzeinsätze hinaus. Eine Liga tiefer rappelte er sich aber wieder auf und wurde wiederentdeckt.

Dass Grössinger so schnell in die Startelf drängt, war nicht vorauszusehen. Das Verletzungspech des Spaniers Nacho spielte ihm jedoch in die Karten.

Auf den Spuren von Daniel Royer

Nach seiner Einwechslung gegen die Admira und seinem Startelf-Debüt gegen WAC hinterließ er sogar international im Heimspiel gegen Legia Warschau einen starken Eindruck.

Doch die Rieder Verantwortlichen bremsen die Euphorie. „Er hat viele Möglichkeiten, ist aber nicht mehr der Jüngste. Ich denke, es fehlt noch einiges zum Stammspieler“, meint Schweitzer.

Fuchsbichler sieht es ähnlich. „Er hat wirklich sehr gut trainiert und schon in der Vorbereitung aufgezeigt. Er ist aber noch nicht so weit, wie viele glauben.“

Schweitzer sieht Parallelen zum ehemaligen Schützling Daniel Royer, der mittlerweile von Hannover 96 an den 1. FC Köln verliehen ist.

„Man muss das immer ein bisschen differenziert sehen. Royer hat damals von der Verletzung Stefan Lexas profitiert, jetzt Grössinger, dem die Verletzung Nachos reinspielt. Dann muss er ins kalte Wasser und das hat er gut gemacht.“

„Diese Spieler werden bei mir immer im Vorteil sein“

Womit Grössinger beim Chefbetreuer einen Stein im Brett hat, ist seine Hingabe und sein Einsatz bis zum letzten.

„Er gibt alles, was er hat, für den Verein. Das ist sehr wichtig. Diese Spieler werden bei mir immer im Vorteil sein. Er ist nicht nur eine willkommene Alternative. Wenn das jeder Spieler macht, werden wir immer mehr zu einer sehr guten Mannschaft.“

Ried war für Grössingers zweiten Anlauf mit Sicherheit die richtige Ansprechstation. Dank Schweitzer, der sich auch weiterhin auf den kleineren Plätzen des Landes herumtreiben wird, um Talente zu erspähen.

„Die Regionalliga ist für uns ein sehr guter Boden. Wir holen immer wieder den einen oder anderen Spieler. Auch Royer kommt von dort.“

Womit sich der Kreis wieder schließt.


Alexander Karper