LAOLA1: Mussten Sie sich Informationen über Rapid einholen? Was wussten Sie bereits? Was wissen Sie generell über den österreichischen Fußball?

Müller: Ich bin jetzt kein exzellenter Kenner, aber wenn man über 30 Jahre im Fußball ist, weiß man schon, welchen Stellenwert Rapid hier in Österreich, aber auch über die Grenzen hinaus hat. Deshalb glaube ich, dass es für mich eine Riesen-Herausforderung ist und ich deshalb mit sehr viel Respekt an die Aufgabe herangehen werde. Aber dass ich auch so selbstbewusst bin, um meinen Teil dazu beizutragen, um möglicherweise das eine oder andere Prozent noch herauszuholen und ein paar Dinge zu optimieren. Aber ich finde hier eine gute Struktur vor, glaube, dass hier sehr viele kompetente Leute im Verein sind. Das war auch der ausschlaggebende Punkt und die Überzeugung, dass es für mich der richtige Schritt ist.

LAOLA1: Sie waren auf Schalke und in Hoffenheim. Inwieweit sind Sie überzeugt, bei Rapid ihre Erfahrungen einbringen zu können bzw. inwiefern ist es wieder ganz etwas Anderes?

Müller: Es ist sicherlich wieder ganz unterschiedlich. Ich denke sowieso, dass man keinen Klub mit einem anderen vergleichen kann. Jeder Klub hat seine Eigenheit. Für mich ist nur wichtig, dass wir hier loyal und mit aller Kraft im Team zusammenarbeiten und die Dinge umsetzen, die wir uns als Ziel gesetzt haben. Ich bin als Spieler so gewesen und als Manager auch. Ich bin ein Teamplayer, der aber dann auch Verantwortung für Entscheidungen übernimmt, aber immer in Absprache mit allen Beteiligten. Das heißt mit dem Trainerteam und dem Präsidium. Deswegen glaube ich auch, dass wir erfolgreich sein können, wenn wir vertrauensvoll zusammenarbeiten.

LAOLA1: Wie würden Sie ihre Philosophie bzw. die Eckpunkte, die Ihnen besonders wichtig sind, mit kurzen Worten beschreiben?

Müller: Ich denke, dass jeder immer einen attraktiven Fußball sehen will. Der Fußball hat sich generell in den letzten Jahren noch einmal wahnsinnig entwickelt, was das Technische und Taktische, vor allem aber auch was die Athletik und die Schnelligkeit angeht. Mir schwebt dieser Fußball dann schon auch vor. Ich weiß aber auch jetzt schon, weil ich mich vorher kurz mit Zoran Barisic unterhalten habe, dass er die Dinge genauso sieht. Deswegen wollen wir Fußball bieten, über den die Leute sagen, dass es sich lohnt, ins Stadion zu gehen und dass wir eine hohe Identifikation zwischen Mannschaft und Fans auf die Beine stellen. Die ersten Schritte sind schon ganz klar gezeichnet und gemacht, dass junge Burschen nachrücken, die wirklich Potenzial haben. Das muss der Weg von Rapid sein.


Das Gespräch führte Alexander Karper