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"Investition in die sichere Zukunft der Austria“

Es sind aufregende Tage für die Fans der Wiener Austria.

Das Derby am kommenden Sonntag und das ÖFB-Cupfinale gegen Salzburg am 3. Juni in Klagenfurt sind bereits allgegenwärtig.

Dazu befindet sich die Suche nach einem neuen Trainer für die kommende Saison in der finalen Phase.

Das große S.T.A.R.-Projekt (Stadion, Trainingsplätze, Akademie, Regionales Nachwuchzentrum) stellt jedoch alles in den Schatten.

Austrias Infrastruktur-Offensive wurde am Mitglieder-Fest offiziell präsentiert. Im Mittelpunkt: Der Ausbau der Generali-Arena auf eine Kapazität von 17.500 Zuschauern.

Die über 30 Jahre alte Nord-Tribüne und die fast ebenso alte West-Tribüne werden ab dem Saisonende 2015/16 abgerissen, neugebaut und zweirangig auf das Dachniveau der Ost-Tribüne angeglichen (Alle Infos).

Eine Neuerung gibt es aber schon ab dem kommenden Spieljahr. Die Ost wird geteilt. Der erste Rang wird zu einer reinen Stehplatz-Tribüne. Der Preis für ein normales Liga-Spiel auf 13 Euro gesenkt. Der zweite Rang bleibt hingegen unverändert mit Sitzplätzen.

„Wir können einfach mit der aktuellen Situation auf der Ost-Tribüne nicht glücklich sein. Deswegen gibt es nach vielen Gesprächen mit den Fanklubs diese Änderung. Der erste Rang soll die Fan-, die Singing-Area sein“, erklärt AG Vorstand Markus Kraetschmer, der natürlich auch über das bevorstehende Groß-Projekt einiges zu berichten hatte.

MARKUS KRAETSCHMER:

… ÜBER DIE BEDEUTUNG DES NEUEN STADIONS FÜR DIE AUSTRIA:

Wir haben uns den internationalen Quervergleich angeschaut und gesehen, dass die Rahmenbedingung, die Infrastruktur sehr, sehr wichtig ist. Es geht aber natürlich auch darum, eine erfolgreiche Mannschaft am Platz zu sehen, um unseren Ansprüchen gerecht zu werden. Aber wir müssen dafür sorgen, dass wir auch in Zukunft so eine Mannschaft haben. Einerseits funktioniert das mit Investitionen in die Jugendarbeit. Daher müssen wir eben Rahmenbedingungen schaffen, damit wir diese jungen Leute ausbilden können – vom Kindesalter an. Wir wollen uns zudem auch in Zukunft dem Mädchen- und Damen-Fußball widmen. Und dann wollen wir der Austria-Familie in einer angemessenen Größe ein Stadionerlebnis bieten, das sicher ist, Vergnügen und guten Fußball bietet - für die Fans, für die VIP-Gäste, für die Kinder, für die Familien. Das ist unser Ziel bei diesem Projekt.

 

Willkommen in einer neuen Ära: Die Generali-Arena 2018!

Posted by FK Austria Wien on Mittwoch, 13. Mai 2015

… ÜBER DIE KAPAZITÄT VON 17.500 ZUSCHAUERN:

Das hat zwei Hintergründe. Wir haben analysiert, dass wir an diesem Standort, wo der Viola Park, eine Schule, Wohnungen und eine U-Bahn-Anbindung entstehen, von Kapazität und Baurecht nicht mehr unterbringen können. Außerdem halten wir 17.500 für eine angemessene Größe. Das hat die historische Entwicklung unseres Zuschauerschnitts aus dem nationalen Spielbetrieb ergeben. Wir können hier auch internationale Highlights absolvieren. Als Heimat für den Klub, dort, wo die Spieler hinwollen – nicht nur für den Matchbetrieb, sondern auch für den Trainingsbetrieb soll diese neue Generali Arena ab 2018 dienen.

… ÜBER DIE GESAMTKOSTEN UND DIE FINANZIERUNG DES S.T.A.R.-PROJEKTS:

Wir haben in den letzten Jahren 28 Millionen Euro in die Infrastruktur investiert. Da gab es Zuschüsse. Jetzt ist es so, dass das S.T.A.R.-Projekt in unserer aktuellen Hochrechnung ein Investitions-Volumen von 48 Millionen Euro mit sich zieht. Der Großteil, also 80 bis 85 Prozent fällt auf das Stadion. Man kann es aber nicht eins zu eins mit dem Stadionbau von Rapid vergleichen. Dort wurde ein Stadion weggerissen und auf gleicher Fläche entsteht ein neues. Bei uns gibt es eine Refinanzierung, weil uns Infrastruktur wegfällt. Da stehen wir aktuell in Verhandlungen mit der Stadt – vom Bürgermeister angefangen bis zu den zuständigen Magistratsstellen. Hinter unserem Projekt gibt es natürlich ein Finanzierungs-Konzept. Nach den Gesprächen mit der Stadt wird man sehen, wie die Kompensation schlussendlich aussieht. Wir haben noch die Saison 2015/16 für diese Gespräche, um alles unter Dach und Fach zu bringen. Wir konnten aber bereits an die Öffentlichkeit gehen, weil es bisher sehr vernünftige Gespräche gab. Es gilt aber natürlich noch einige technische Fragen zu lösen.

… AUF DIE FRAGE, WIEVIEL GELD MAN SELBST IN DIE HAND NEHMEN MUSS:

Wir haben aus den Einnahmen der Champions League die neue Ecke Süd/West errichtet. Wir haben für das neue Projekt ein Konzept, auch in Kombination mit Sponsoren. Das neue Stadion wird durch die Vergrößerung und die neuen VIP-Möglichkeiten zusätzlich Cashflows und Deckungs-Beiträge bringen. Die werden einerseits verwendet, um die Schulden, die wir aufnehmen werden, zu tilgen. Aber es gibt uns auch die Möglichkeit, Mehreinnahmen aus dem Spielbetrieb zu generieren. Diese können dann wieder in die Mannschaft und in die Ausbildung der jungen Spieler fließen. Deswegen ist es ein sehr langfristiges Projekt. Es ist aber eine Investition in die sichere Zukunft der Wiener Austria. Das ist für mich als Finanzchef eine der Hauptaufgaben.

… AUF DIE FRAGE, MIT WIEVIEL MEHREINNAHMEN DURCH DAS NEUE STADION ZU RECHNEN IST:

Wir erwarten nach vorsichtigen Schätzungen und einem gewissen sportlichen Erfolgslevel Mehreinnahmen von 2,5 bis 3 Millionen Euro – wohlgemerkt Deckungsbeitrag.  Eine dauerhafte Europa-League-Teilnahme ist dabei nicht kalkuliert. Und wir rechnen erst in der Endausbaustufe, wenn sich alles eingespielt hat, also U-Bahn-Anbindung und Park &Ride usw. miteinfließt, mit dieser Summe. Sprich in der 20er Jahren.

… AUF DIE FRAGE, AB WANN MAN MIT EINER AUSSCHREIBUNG FÜR DAS PROJEKT RECHNEN KANN:

Wir haben jetzt die intensive Planungsphase. Die ganzen Pläne liegen in vielfacher Ausführung bei den verschiedenen Magistratsstellen. Wir haben aus den Bauprojekten der Vergangenheit gelernt, sind mit 17 Magistratsabteilungen beschäftigt. Da müssen wir einiges liefern. Man darf nicht vergessen, was im Viola Park und am Verteilerkreis entsteht, deswegen ist der Faktor Zeit sehr wichtig. Sobald alle Gespräche abgeschlossen sind, werden wir weitere Schritte bekanntgeben können. Der nächste Schritt ist die Fertigstellung der Ausschreibungs-Unterlagen. Das wird ein sehr transparenter Prozess. Wir bauen als Privater. Errichter wird die „FK-Austria-Wien-AG“ sein. Wir sind also nicht an das öffentliche Vergaberecht gebunden. Wir werden unsere Aufgaben so fertigstellen, dass wir in den nächsten Monaten die Baugenehmigung bekommen und dann mit Mai, Juni mit dem Bau beginnen.

ÜBER DAS HAPPEL-STADION, DAS ALS AUSWEICHSTÄTTE GEMELDET WURDE:

Wir haben alle Möglichkeiten geprüft und sind schnell dazu gekommen, dass das Happel-Stadion die vernünftigste Alternative ist. Es wird natürlich für uns eine Challenge, auch dort gute Bedingungen zu schaffen. Wir haben das mit der Stadt besprochen. Es ergibt sich gut, dass Rapid nach der Saison 15/16 dort auszieht und danach wir kommen. Im Happel gibt es die professionellen Rahmenbedingungen, die für einen Spielbetrieb notwendig sind.

ÜBER DEN STANDORT DES TRAININGS DER KAMPFMANNSCHAFT WÄHREND DER BAUPHASE:

Wir werden ab der Saison 16/17 eine große Flexibilität aller Abteilungen benötigen. Der Trainingsplatz 2 hinter der Nordtribüne bleibt unverändert, aber die Plätze 3 und 4 werden saniert. Ab 2017 werden wir wahrscheinlich wieder uneingeschränkt am Areal der Generali Arena trainieren können.

… AUF DIE FRAGE, OB SICH MIT DEM NEUEN STADION EIN LEBENSTRAUM ERFÜLLT:

Es geht sicher ein Lebenstraum in Erfüllung. Wir haben versucht, das in dem Film zu zeigen. Wir haben dabei lange überlegt, wollten nicht tolle Renderings und nur die Vision zeigen, sondern auch die Entwicklung des Stadions. Die Austria spielt seit 1973 hier. Wir haben aus den Archiven Herbert Prohaska, der beim ersten Spiel dabei war, ausgegraben. Diesen Bogen wollten wir spannen und ich bin sehr froh, dass Herbert uns zur Verfügung steht. Wir wollen ein „Endlich zuhause sein“ vermitteln und dass das Nomadentum der Austria endgültig vorbei ist. Es ist wichtig zu sagen: Wir haben die Generali Arena. Das ehemalige Horr-Stadion IST die Heimat der Austria. Und die wollen wir ausbauen. Wenn wir diesen Schritt gemacht haben, haben wir ein riesiges Projekt umgesetzt. Aber wir müssen auch Rahmenbedingungen schaffen. Ich kann mir keine Topleistung wünschen, wenn die Bedingungen dafür fehlen. Ich erinnere mich an Christoph Daum. Damals hatten wir nur den kleinen Trainingsplatz hinter dem Parkplatz. Da hat es Klick gemacht. Wir haben gesehen, was viele internationale Klubs in Trainingszentren investiert haben. Da müssen wir mitziehen, um konkurrenzfähig zu sein. Daher das S.T.A.R.-Projekt: Stadion, Trainingsplätze, Akademie und regionales Nachwuchszentrum für die Austria-Familie.

 

Martin Wechtl