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Trainer Michael Baur hat keine Zukunft beim SV Grödig

Trainer Michael Baur hat keine Zukunft beim SV Grödig

Der SV Grödig und Trainer Michael Baur gehen ab sofort getrennte Wege.

Der Tabellenachte der Bundesliga gab am Donnerstag auf einer Pressekonferenz die Beurlaubung des Tirolers sowie dessen Co-Trainer Markus Scharrer bekannt.

Die Nachfolgefrage ist offen, ein neuer Coach soll aber spätestens bis zum Trainingsstart am 17. Juni gefunden werden.

"Entwicklung der Spieler in Gefahr"

Die Grödiger schafften mit 37 Punkten aus 36 Spielen zwar ziemlich souverän den Klassenerhalt, 2015 holten sie aber auch aufgrund des Abgangs von Topstürmer Yordy Reyna im Winter mit nur 13 Zählern aus 17 Partien die wenigsten in der gesamten Liga.

Das war der Hauptgrund für den Trainerwechsel.

"Nach der Saison hat sich der ganze Vorstand getroffen und da ist eine Entscheidung gefallen. Wir haben in 17 Partien nur 13 Punkte geholt und waren damit im Frühjahr Tabellenletzter. Damit war für uns die Entwicklung der Spieler in Gefahr, denn wir wollen, dass diese laufend besser werden", erklärte Grödig-Manager Christian Haas.

Baur erfährt im Urlaub von Entlassung

Die Entscheidung teilte er Baur am Mittwochnachmittag via Telefon mit, da der 46-Jährige derzeit auf Urlaub am Gardasee ist.

"Der Trainer hat die Entscheidung zur Kenntnis genommen. Mir wäre es auch lieber gewesen, es ihm direkt zu sagen", sagte Haas.

Die Chemie zwischen den beiden dürfte aber nicht wirklich gepasst haben, schon während der Saison waren immer wieder einmal Gerüchte über eine Ablöse von Baur aufgetaucht.

Der scheidende Übungsleiter nahm die Entscheidung ziemlich gelassen zur Kenntnis.

"Es bricht für mich keine Welt zusammen. Ich glaube, dass wir nicht so schlecht gearbeitet haben", sagte Baur. Die Vertragsaufkündigung per Telefonanruf sei für ihn aber schon "ein wenig verwunderlich" gewesen.

Allzu schwer nimmt er das Ganze dennoch nicht. "Allem wohnt etwas Gutes inne", so Baur, der sich nun eine neue Aufgabe im Trainergeschäft suchen will.

Umbruch schreitet voran

Der zu Saisonbeginn für Adi Hütter gekommene Baur war damit nur eine Saison im Amt.

Da konnten die Grödiger, allerdings erwartungsgemäß, nicht an die starke Premierensaison in der Bundesliga, die 2014 mit Rang drei und 54 Punkten sowie einem Europacup-Ticket zu Ende gegangen war, anschließen.

Die Herausforderung für den Baur-Nachfolger ist eine große, verlassen doch mit Goalie Cican Stankovic, Philipp Huspek, Stefan Nutz, Tomi und Marvin Potzmann wiederum fünf Stützen den Verein.

"Nächstes Jahr wird für uns nicht einfach"

Offen ist also nicht nur wer neuer Trainer wird, sondern auch wie der Kader aussehen wird.

"Nächstes Jahr wird für uns nicht einfach", weiß auch Haas. Die Anforderungen an den neuen Trainer sind klar.

"Er soll erfolgreichen Fußball spielen und Talente weiterentwickeln können", sagte Grödigs Sportchef.

In den vergangenen zwei Jahren hätten neun Spieler den Sprung von Grödig zu besseren Vereinen geschafft. "Das ist auch für die Zukunft unser Ziel, wir wollen junge Spieler weiterentwickeln."

Vier bis fünf Kandidaten in engerer Auswahl

Der neue Chefcoach könnte auch ein Ausländer sein. "Wer den Markt kennt, weiß, dass er begrenzt ist. Es muss nicht unbedingt ein Salzburger oder ein Österreicher sein", ließ sich Haas alles offen.

Vier bis fünf Kandidaten seien in der engeren Auswahl. "Mit denen werden wir jetzt Gespräche führen. Wir wollen bis spätestens 17. Juni einen neuen Trainer verpflichten. Der hat dann sechs Wochen Zeit, die Mannschaft kennenzulernen", kündigte Haas an.

Interessante Trainerkandidaten aus Österreich gibt es jedenfalls viele, so sind u.a. Ex-Austria-Coach Gerald Baumgartner, die beiden Sky-Experten Peter Schöttel oder Martin Scherb, Ex-Erfurt-Coach Walter Kogler, Ex-Ried-Trainer Paul Gludovatz, oder auch der frühere Grödig-Trainer Heimo Pfeifenberger am Markt zu haben.

Zusammenarbeiten wird der neue Grödig-Coach weiter mit Tormanntrainer Oliver Scheucher, der nicht beurlaubt wurde. Baur war vorerst für eine Stellungnahme nicht erreichbar.