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Skandal um Rapid- und KAC-Profi in Klagenfurt

Skandal um Rapid- und KAC-Profi in Klagenfurt

Eine Veranstaltung, zwei Zwischenfälle, zwei Festnahmen.

Davon betroffen: Ausgerechnet zwei Profi-Sportler, die in zwei verschiedenen Sportarten in Österreichs höchster Liga an den Start gehen.

Zum einen der Rapid-Akteur und ÖFB-Teamspieler Guido Burgstaller, zum anderen der KAC- und ÖEHV-Crack David Schuller.

Sowohl Burgstaller als auch Schuller fielen in der Nacht von Samstag auf Sonntag bei einer Party im Rahmen des Beachvolleyball Grand-Slams in Klagenfurt negativ auf und wurden kurzfristig sogar in Gewahrsam genommen.

LAOLA1 beleuchtet die Akte Burgstaller und die Akte Schuller:

DIE AKTE BURGSTALLER:

Aus Sicht des Fußball-Profis kam es in der Nacht von Samstag auf Sonntag zu einem unerfreulichen Zwischenfall. Burgstaller, der sich erst nach dem 4:0-Auftaktsieg Rapids gegen Wacker Innsbruck in Richtung Klagenfurt aufmachte, wollte die Party-Möglichkeiten im Rahmen des Beachvolleyball Grand-Slams am Wörthersee auskosten. Dabei kam es zu einer Entgleisung.

Der 23-jährige Kärntner lieferte sich eine verbale Auseinandersetzung mit dem Security-Pesonal und wurde daraufhin für kurze Zeit in Gewahrsam genommen. Auch eine Geldstrafe wurde gegen den Offensivspieler ausgesprochen. Als Gründe werden Ordnungsstörung, Anstandsverletzung und aggressives Verhalten kolportiert.

In einer offiziellen Stellungnahme des SK Rapid wird darauf hingewiesen, dass der ÖFB-Nationalspieler den Vorfall am trainingsfreien Sonntag Coach Peter Schöttel gebeichtet hat. Die Begründung Burgstallers fällt folgendermaßen aus:

"Ich habe den tollen Saisonauftakt wohl zu sehr gefeiert und mich zu einem ganz und gar nicht angemessenen Verhalten hinreißen lassen. Dafür entschuldige ich mich bei allen Beteiligten und kann nur sagen, dass ich dies aufrichtig bedaure. Ich weiß, dass ich als Rapid-Spieler ein Vorbild sein soll und daher tut mir der Vorfall doppelt leid."

"Entscheidend ist, dass er daraus lernt"

Vereinsintern wird der "Ausrutscher" des Rapidlers noch ein Nachspiel haben. Das kündigt Schöttel zumindest an:

"Wir werden in Ruhe über die Konsequenzen entscheiden, eine vereinsinterne Strafe wird ihm nicht erspart bleiben. Entscheidend ist, dass er aus diesem Fehler lernt und sich ab sofort wieder voll auf seine Aufgaben in der Mannschaft konzentriert."

Der Verein bittet zudem um Verständnis, dass es keine weiteren Stellungnahmen des betroffenen Spielers zu diesem Vorfall geben wird.

Burgstaller, der vergangene Saison einen Stammplatz sicher hatte, musste sich am Samstag gegen Wacker mit einer Jokerrolle begnügen. Der Vorfall spielt ihm in seiner sportlichen Entwicklung nicht gerade in die Karten.

DIE AKTE SCHULLER:

Wortgewandt präsentiert sich der KACler gerne. Bodychecks weichen im Alltag den Gedichten. Im Dezember 2011 wurde er dafür mit dem Kärntner Lyrikpreis ausgezeichnet. Doch der so bedächtige Angreifer kann auch anders.

Schauplatz Klagenfurt: Die Beach-Party lockt alljährlich Massen an. Auch Schuller, sein Bruder Alban und einige KAC-Kollegen konnten dem Ruf nicht widerstehen. „Wir haben den Abschluss des Sommer-Trainings gefeiert. Nun stehen noch zehn freie Tage bevor. Daher haben wir natürlich etwas getrunken, leider ist es manchmal zu viel. Da sinkt die Hemmschwelle.“

Gegen zwei Uhr ereignete sich schließlich der verhängnisvolle Vorfall. Entgegen anderslautender Medienberichte befand er sich bereits im VIP-Bereich. „Wir hatten eine Karte. Plötzlich wurde Alban aufgefordert, zu gehen. Aus unserer Sicht ungerechtfertigt. Er ist böse geworden, wollte wissen, warum und wieso“, erklärt Schuller, welcher zu diesem Zeitpunkt 1,6 Promille im Blut hatte, bei LAOLA1.

Das weckte beim 31-jährigen Souverän den Beschützerinstinkt. Anstatt zu schlichten, rastet er aus.

„Das war vereinsschädigend!“

„Die Security wurde gegenüber Alban handgreiflich. Er ist 20 Jahre alt, hat 65 Kilogramm. Es kam zum Tumult, wo ich eine Polizistin wegstieß. Einen Beamten hatte ich zudem am „Krawattl“. Solch ein Aussetzer darf nicht passieren, auch wenn du dich ungerecht behandelt fühlst.“ Für den Grazer klickten letztlich die Handschellen.

Zwei Tage später zeigt er sich geläutert, weiß, dass „so etwas nicht zu entschuldigen ist“. Er versuchte es dennoch: „Man darf nicht rabiat werden. Ich habe mich bei den Leuten, sprich Polizei und Security, entschuldigt. Unabhängig davon, was passiert, wollte ich zeigen, dass es mir leid tut.“ Was Schuller strafrechtlich erwartet, sei nicht abzuschätzen. Von Arbeitgeber KAC erhofft er sich jedenfalls Rückendeckung.

„Bevor sie es der Zeitung entnehmen, teilte ich ihnen persönlich mit, dass ich Scheiße gebaut habe. Ich hoffe, dass nicht allzu große Konsequenzen auf mich zukommen. Aber ich bin mir bewusst, dass dies vereinsschädigend war. Ich bin dahingehend noch nie aufgefallen.“ Vize-Präsident Hellmuth Reichel bestätigt der „APA“, es sei „gegen seine Gewohnheit“.

Der Betroffene steht jedenfalls zu seinem Fehler: „Ich habe einen moralischen Standard und eine Vorbildfunktion, daher ist das meine Pflicht.“ Abseits der Eisfläche möchte er künftig nur mehr mit Worten glänzen.

Alexander Karper und Christoph Köckeis