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"Ich fühle mich nicht als Mann der Stunde"

Philipp Hosiner ist bei der Admira gut in Schuss.

Der 23-Jährige sorgte mit einem Doppelpack gegen Wacker im Alleingang für den ersten Sieg der Südstädter in der laufenden Meisterschaft.

Inklusive ÖFB-Cup und Europacup hält er bereits bei sechs Treffern. Und das in sechs Spielen.

Euphorie ist beim Stürmer aber nicht zu erkennen.

Im Gegenteil: „Ich habe zwei wichtige Tore gemacht. Das ist schön, mehr nicht. Ich fühle mich nicht als Mann der Stunde. Denn ich hatte gegen Wacker eigentlich keinen guten Tag. Mir sind sehr viele leichtfertige Ballverluste unterlaufen. Da muss ich besser werden. Ich muss den Ball besser abschirmen“, gibt sich der Burgenländer bei LAOLA1 bodenständig.

„Natürlich will jeder von Beginn an spielen“

Dennoch war es ein Wink an Trainer Didi Kühbauer. Dem Admira-Coach stehen mit Issiaka Ouedraogo, Benjamin Sulimani, Stefan Schwab und eben Hosiner gleich vier qualitativ gleichwertige Stürmer zur Verfügung, die Woche für Woche um zwei Plätze im Angriff kämpfen.

Wer zum Zug kommt, hängt auch von der gegnerischen Mannschaft ab. „Natürlich will jeder von Beginn an spielen. Der Coach entscheidet aber immer von Gegner zu Gegner, auf welchen Stürmertyp er baut. Es wird genau auf die Gegenspieler abgestimmt. Die, die spielen, werden ihr Bestes geben und die, die reinkommen werden auch ihr Bestes geben“, meint Hosiner.

Kühbauer setzt auf Rotation im Sturm

Und dass in der Phase der englischen Runden mit Europacup und Meisterschaft viel rotiert wird, sei ebenfalls bereits besprochen worden.

„Der Trainer hat uns schon mitgeteilt, dass er in den kommenden Wochen rotieren wird. Das ist auch gut für die ganze Mannschaft, denn es gibt keinen Spieler, der ohne Probleme alle drei Tage durchspielen kann. Wir sind froh, einen breiten Kader mit einer guten Qualität zu haben. Daher ist es für niemanden ein Problem, wenn er einmal auf der Bank sitzt.“

Der Ex-Vienna-Akteur hat auch kein Problem damit, kaum eine Partie durchzuspielen. In der vergangenen Meisterschaft bestritt er zwar 32 Begegnungen, jedoch nur sechs über die volle Distanz.

„Das macht mir nichts. Meine besten Spiele waren gegen Austria und Salzburg und da bin ich auch jeweils ausgewechselt worden. Der Trainer tauscht gerne die Stürmer aus. Egal, ob wir vorne, oder hinten sind. Kühbauer verlangt sehr viel Defensiv-Arbeit. Deswegen ist man früher oder später auch am Ende seiner Kräfte.“

Vorfreude auf intensive Tage

Admiras Nummer 16 freut sich jedenfalls auf die intensive Zukunft mit drei Spielen innerhalb von acht Tagen.

„Das ist einfach super. Wenn man einen Lauf hat, kann man diesen mitnehmen. Wenn es nicht läuft, hat man gleich die Chance, es besser zu machen. Das war auch bei uns der Fall. Das Match gegen Ried war wirklich schlecht. Es war ein Fehlstart. Wir wollten diesen Fehler gegen Vilinus gleich ausbügeln. Und das ist uns gut gelungen. Dadurch konnten wir in Innsbruck mit viel Selbstvertrauen auftreten.“

„Ich spiele bei jedem Wetter gerne“

Selbstvertrauen hat auch er persönlich mit seinen Toren gesammelt. Es macht überhaupt den Anschein, als ob der Mittelstürmer speziell im Sommer und Früh-Herbst zu Höchstleistungen aufläuft. Auch letzte Saison erzielte er bis Ende September sechs Tore, ehe eine hartnäckige Torsperre einsetzte.

„Das ist Zufall. Ich spiele bei jedem Wetter gerne. Natürlich ist es im Sommer angenehmer, als im Winter, aber Spaß macht es immer. Ich habe in der Vorbereitung hart an mir gearbeitet, habe speziell den Abschluss verbessert. Zur Zeit läuft es, aber es kann auch ganz schnell wieder in die andere Richtung gehen“, erklärt Hosiner.

Lob für Defensive

In die richtige Richtung geht es in der Defensive. Die Leistung gegen die Innsbrucker stimmt  für die kommenden Aufgaben zuversichtlich.

„Unsere Verteidigung ist sehr jung. Gernot Plassnegger bildet da die Ausnahme. Richard (Kapitän Windbichler, Anm. d .R.) war gesperrt. Schrott hat seine Sache aber sehr gut gemacht. Wir haben nicht viel zugelassen. Innsbruck war nur durch Weitschüsse gefährlich. Auf die Defensivleistung können wir aufbauen. Wir müssen aber gegen die nächsten Gegner noch besser stehen und die Räume enger machen.“

Hoffen auf Sabitzer-Verbleib

Welche Richtung Teamkollege Marcel Sabitzer einschlagen wird, kann der einfache Internationale hingegen nicht beantworten. Der Youngster steht nach wie vor bei zahlreichen Klubs hoch im Kurs. Ein Abschied in dieser Transferperiode ist daher weiterhin nicht vom Tisch.

„Für die Mannschaft wäre es gut, wenn er bleibt. Wir werden seine Entscheidung – egal wie sie ausfällt – akzeptieren. Marcel hat einen Vater, der sich sehr gut im Fußball auskennt. Er wird seinen Sohn schon gut beraten.“

Hält Hosiners Lauf noch länger an, wäre ein Sabitzer-Abgang wahrscheinlich leichter zu verkraften…

Martin Wechtl