news

"Ich werde es auch ein viertes Mal schaffen"

Es kann nur einen geben – oben wie unten.

Während Salzburg am Samstag in Altach die Meisterschaft fixieren kann, könnte im Kampf gegen den Abstieg eine Vorentscheidung fallen.

Admira gegen Wiener Neustadt, Neunter gegen Zehnter, mehr Kellerduell geht nicht.

Mit einem Heimsieg würde der Vorsprung der Admira drei Runden vor Schluss sechs Punkte betragen.

Die Südstädter weisen zudem die um 13 Treffer bessere Tordifferenz auf.

Besonderes Spiel für Siebenhandl

„Wir wollen gewinnen, wir werden gewinnen und am Ende in der Liga bleiben“, lautet die Ansage von Jörg Siebenhandl, dem Torhüter der Admira vor dem Duell mit seinem Ex-Klub, bei LAOLA1.

Der 25-Jährige kennt sich mit dem Kampf gegen den Abstieg in der Bundesliga ganz gut aus. 2012 hielt der Tormann mit Wiener Neustadt die Klasse, als man sich gegen Kapfenberg durchsetzte.

2013 sorgte ein 3:0 bei Sturm Graz für Partystimmung, da musste Mattersburg eine Klasse tiefer. Und in der vergangenen Spielzeit waren die Niederösterreicher am Ende zwei Ränge vor Absteiger Innsbruck klassiert.

„Ich bin nicht im Herbst gekommen, um nun eine Liga runterzugehen. Ich habe es drei Mal geschafft und ich werde es auch hundertprozentig ein viertes Mal schaffen“, spricht Siebenhandl von einer Herzensangelegenheit bei seinem Stammklub.

„Es liegt nur an uns, wir haben alles in unserer Hand“, weiß dieser um die Gunst der Stunde und zeigt sich selbstbewusst: „Wir spielen guten Fußball und werden überzeugend die Partie gewinnen.“

Siebenhandl und Leitner sind Brüder im Geiste

Die Konstellation ist für ihn freilich eine besondere. „Ich habe dort viele Jahre verbracht, am Ende war es ein wenig holprig. Dass es ein direktes Duell ist, macht es noch brisanter. Ich freue mich.“

An die Schwierigkeiten in seiner letzten Saison in Wiener Neustadt will Siebenhandl nicht mehr zurückdenken. „Hundertprozentig im Guten bin ich nicht gegangen, das weiß man, aber inzwischen interessiert mich das relativ wenig. Ich spiele jetzt bei einem anderen Verein.“

Sein damaliger Trainer Heimo Pfeifenberger hatte ihn und Peter Hlinka nach öffentlicher Kritik (für ein Spiel) aus dem Kader geworfen. Seinem Noch-Klubkollegen Andreas Leitner ereilte heuer dieses Schicksal nach einem Interview, das er LAOLA1 (HIER) gab.

„Mir ist damals auch vorgeworfen worden, dass das Interview so extrem arg war. Das habe ich nicht so empfunden. Ich kenne die Situation und weiß, wie er sich fühlt. Das ist eine beschissene Situation, ich hoffe, es geht für ihn gut aus im Sommer“, drückt Siebenhandl von Goalie zu Goalie die Daumen.

Seinem Ex-Klub kann er definitiv nicht die Daumen halten.

Nach Grödigs Sieg in Wiener Neustadt ist der Kampf gegen den Abstieg de facto ein Fall für zwei. „Letztendlich ist mir relativ wurscht, wer runtergeht, so lange es nicht wir sind“, hat Romantik keinen Platz in Siebenhandls Fußball-Leben.

Mit dem einen oder anderen aus gemeisamen Wiener-Neustadt-Zeiten hält der Blondschopf, der im Herbst ob des nicht verlängerungswilligen Leitner verpflichtet wurde und sich mittlerweile besser fühlt („Am Anfang hat noch was gefehlt“), noch Kontakt.

Hoffen auf die Fans

Und auch wenn es Saisonduell vier ist, kann Siebenhandl seinem Trainer Oliver Lederer helfen.

„Sicher kann man ein paar Dinge durchgehen, den einen oder anderen Tipp geben, aber letztlich ist es ein ganz eigenes Spiel und da wird es auf den Kampf ankommen. Man weiß, um was es geht.“

Das wissen auch die Fans, die zahlreich in die BSFZ-Arena strömen sollen. Dafür greift die Admira zu einer speziellen Maßnahme. „Kostenlosen Eintritt auf die Haupttribüne erhalten Fans, wenn sie mit einem roten Kleidungsstück oder einem Trikot zum Spiel kommen. Auch eine rote Perücke oder ein rot geschminktes Gesicht beschert freien Eintritt", hieß es vor einer Woche in einer Aussendung.

Siebenhandl appelliert an die Anhänger: „Ich gehe davon aus, dass viel mehr kommen. Eine wichtigere Partie wird man in der Südstadt in der nahen Zukunft nicht sehen. Ich freue mich auf ein volles Stadion und dass die Leute auch mitgehen und nicht nur da sitzen.“

 

Bernhard Kastler