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Austria vs. Salzburg - Der große Statistik-Vergleich

Austria vs. Salzburg - Der große Statistik-Vergleich

Austria gegen Salzburg.

Der souveräne Tabellenführer gegen den Titelverteidiger.

Wenn die "Veilchen" am Sonntag (16 Uhr) daheim auf die "Bullen" treffen, könnte der Kampf um die Meisterschaft praktisch entschieden werden.

13 Punkte Vorsprung hat die Truppe von FAK-Coach Peter Stöger aktuell auf jene von RBS-Trainer Roger Schmidt.

Vor dem großen Schlager haben wir für euch tief in der LAOLA1-Datenbank powered by IMPIRE gewühlt und einige interessante Statistiken ausgegraben:

Das Torverhältnis der Austria ist mit +47 deutlich besser als jenes von RB Salzburg (+30). Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass es der Titelverteidiger eigentlich öfter versucht, die Violetten aber effektiver sind. Der FAK benötigt eineinhalb Torschüsse weniger, um zum Erfolg zu kommen. Bei den Gegentoren ist der Unterschied sogar noch eklatanter - die Gegner brauchen gegen Salzburg 7,8 Versuche weniger, um zu treffen.

Auf Seiten der Violetten ist Philipp Hosiner der gefährlichste Mann - er hat im FAK-Trikot schon 22 Liga-Tore erzielt. Die Nummer eins der "Bullen" ist Jonathan Soriano mit 19 Meisterschaftstreffern. Für die Austria haben insgesamt schon 13 Spieler getroffen, für Salzburg ein Dutzend. Übrigens hat Stöger in dieser Saison schon zehn Torschützen (15,4 Prozent aller Tore) eingewechselt, sein Gegenüber Schmidt kommt auf sieben Joker-Tore (11,7 Prozent).

DIE TORVERTEILUNG



Während das Verhältnis bei den Salzburgern ziemlich ausgeglichen ist, ist die Austria nach der Pause gefährlicher als in der ersten Hälfte - zwei Drittel ihrer Treffer hat sie in den zweiten 45 Minuten erzielt. Während die Wiener in der letzten Viertelstunde des ersten Durchgangs praktisch keine Gefahr ausstrahlen, können sie in der Schlussviertelstunde des Spiels noch eine Schippe drauflegen. Angesichts dieser Statistik ein wenig kurios: Salzburg ist zwischen der 31. und 45. Minute am anfälligsten!

Im Strafraum sind die Austrianer eiskalt - nicht einmal vier Torschüsse werden benötigt, um zu treffen. Wenn es um die Trefferquote bei den Weitschüssen geht, haben indes die Salzburger die Nase vorne.

Riesig ist der Unterschied bei Weitschüssen der Gegner - lediglich zwei der 168 Versuche außerhalb des Strafraums gegen den FAK landeten im Tor von Keeper Heinz Lindner. RBS-Goalie Alexander Walke sah sich mit 147 Schüssen aus der Distanz konfrontiert und wurde fünf Mal bezwungen.

Keine andere Mannschaft der Liga erzielt derart viele Kopfballtore wie die Wiener Austria. Lediglich Sturm Graz und der Wolfsberger AC weisen mit je zwölf noch eine zweistellige Anzahl auf. Am gefährlichsten sind in dieser Kategorie Philipp Hosiner und Alexander Gorgon, die das Leder je vier Mal mit dem Kopf versenken konnten. Nur Sturm-Verteidiger Nikola Vujadinovic ist besser.

 

Wenn sich die Spieler des Meisters mit dem Kopf versuchen, besteht unterdessen keine allzu große Gefahr. Einzig Franz Schiemer ist in dieser Kategorie gut - er hat schon drei Kopfballtore erzielt. Sonst sind im Kader der "Bullen" mit Sadio Mane (2) und Jonathan Soriano (1) überhaupt nur zwei Spieler zu finden, die schon mit dem Kopf getroffen haben.

 

65 Flanken hat Markus Suttner in der laufenden Saison geschlagen - nur Manuel Kerhe (88), Marco Meilinger (84) und Andreas Ulmer (68) haben mehr Hereingaben auf ihrem Konto. 14 Flanken Suttners haben zu Abschlüssen geführt, zwei dann auch tatsächlich zu Toren. Interessant aus violetter Sicht: Die Gegner benötigen über 100 Flanken, um so zu einem Treffer zu kommen.

 

Mit seinen 43 Flanken ist Florian Klein im RBS-Kader hinter Andreas Ulmer (68) zwar nur die Nummer zwei, präziser sind seine Hereingaben aber allemal - zehn Torschüsse resultierten daraus (neun bei Ulmer). Drei Mal kamen die Salzburger nach einer Flanke von Klein schließlich auch zum Erfolg - Ulmer hat indes auf diese Art keine Assist zu Buche stehen. Was die Statistik außerdem zeigt: Mit hohen Hereingaben kann man gegen die "Bullen" durchaus Tore erzielen.

Mit je 15 Toren nach Standardsituationen stehen die beiden Vereine an der Spitze der Bundesliga. Dass dabei dennoch große Unterschiede bestehen, wird weiter unten erläutert.

Viel augenscheinlicher ist unterdessen, dass die Austria bei gegnerischen Standardsituationen wesentlich anfälliger ist. Mehr als die Hälfte der violetten Gegentoren sind nach einem ruhenden Ball gefallen. Die nachstehende Grafik verdeutlicht den großen Unterschied zwischen den beiden Mannschaften.

Ein einziges Tor hat Salzburg nach einem Corner erzielt - schlechter ist nur die Admira mit keinem Treffer. Die Austria wiederum steht ex aequo mit Wr. Neustadt und Sturm Graz in dieser Kategorie auf dem ersten Platz - was kurios ist, da sie mit nur 27 Torschüssen nach Eckbällen bei weitem die wenigsten der Liga abgegeben hat. In Sachen Strafstößen haben indes die Salzburger mit schon fünf verwandelten Elfern die Nase vorne. Nachstehende Grafik verdeutlicht die großen Unterschiede in der Verteilung der Tore nach Standards.

Bei den Gegentoren wird eine Schwäche der Austria offensichtlich. Ob Eckbälle oder Freistöße - hier ist die Stöger-Elf wesentlich anfälliger als es die Mozartstädter sind.

BALL-EINSCHLÄGE

AUSTRIA WIEN:


RED BULL SALZBURG


Diese Grafiken zeigen, wo genau die Bälle im Tor landen. Die gelben Zahlen sind die geschossenen Tore, die roten Zahlen die Gegentreffer. Dass die Austria am liebsten ins linke, untere Eck schießt, trifft sich für die Veilchen ganz gut, musste Alex Walke dort doch die meisten Bälle passieren lassen. In Sachen gehaltener Torschüsse ist Heinz Lindner mit 78,3 Prozent übrigens der beste Goalie der Liga, Walke liegt mit 70,0 Prozent hinter Christian Dobnik (75,0 Prozent) und Lukas Königshofer (73,1 Prozent) auf dem vierten Platz.

Der Vergleich der gewonnenen Zweikämpfe ist ausgeglichen - beide Teams haben in je zwei Kategorien die Nase vorne. Auch bei den Fouls sind keine allzu großen Unterschiede zu erkennen. Erwähnenswert ist, dass die Abseitsfalle für die Abwehr der Austria offenbar keine große Rolle spielt - gegen kein anderes Team laufen die Bundesliga-Mannschaften so selten ins Abseits.


Harald Prantl