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Teil 2 der EBEL-Halbzeitanalyse

Bernd Freimüller gewohnt schonungslos über die obere Hälfte der Tabelle.

Teil 2 der EBEL-Halbzeitanalyse

Garantiert schonungslos und mit reichlich Fachvokabular - Teil 2 der EBEL-Halbzeitbilanz von Eishockey-Scout Bernd Freimüller:


Innsbrucker Haie

(Verbrauchte Kaderpunkte: 58/Bisherige Tauschvorgänge: 0)

  • Stärken: 9:7- und 8:7-Siege, 74 erzielte Treffer als Ligaspitze – die Haie können Gegner outscoren. Die Innsbrucker verfügen über drei Scorerlinien und mit Stach, Ross und DeSantis über schussstarke Defender. Eindeutig das beste Haie-Team seit Wiedereinstieg in die Liga.
  • Schwächen: 68 Gegentreffer – nur Schlusslicht Ljubljana hat mehr zugelassen. Das Defensive Coverage ist mehr als nur lückenhaft, einige Stürmer haben die Tendenz zum Cheaten und die Gegner dürfen im eigenen Slot oft so herumstehen wie um einen Glühweinstand. Goalie Andy Chiodo wird in diesem Schusshagel irgendwann überspielt sein, agiert schon jetzt sehr wechselhaft.
  • Personalien: Es würde nicht überraschen, wenn über kurz oder lang noch ein (Import)-Goalie als Alternative zu Chiodo verpflichtet wird.
  • Tendenz: Führt der „Run and Gun“-Stil der Haie in die Top-6? Zweifel sind angebracht, auch weil man bisher noch verletzungsfrei agieren konnte.

Graz 99ers

(58/0)

  • Stärken: Um den sehr starken Goalie Dahm ein striktes Defensivkonzept. Coach Ivo Jan macht das Mitteldrittel gerne zu und setzt in der Offensive vor allem auf seine Paradeline um Oliver Setzinger und Kyle Beach. Acht ligaerfahrene Defender.
  • Schwächen: Nicht gerade viel Scoring-Tiefe, die erste Linie steht sehr viel am Eis und das Team ist eigentlich ein Drei-Linien-Team.
  • Personalien: Stephen Werner fällt mit Gehirnerschütterung (nicht seine erste) schon länger aus. Muss er ersetzt werden oder kommt er wieder zurück? Ein (österreichischer) Stürmer käme Jan noch recht.
  • Tendenz: Noch ist aufgrund der letzten Jahre Skepsis angebracht, doch das Grazer Defensivkonzept könnte ohne Verletzungen der Goalgetter Setzinger und Beach aufgehen.

HCB Südtirol

(59.5/0)

  • Stärken: Ein schwer zu bespielendes Team mit guter Wasserverdrängung (große, massive Spieler; Anm.) und diszipliniertem Defensivverhalten. Beide Goalies bis jetzt sehr solide.
  • Schwächen: Die Special Teams lassen zu oft aus, das eine oder andere Tor mehr fehlt in knappen Spielen.
  • Personalien: Glen Metropolit wird nicht der letzte Zugang bleiben, die Bozner sehen sich sowohl in der Defensive als auch im Angriff um. Ein Kaderplatz ist auf jeden Fall noch frei.
  • Tendenz: Eher ein Top-6-Team als außerhalb dieser Plätze, aber bei Verletzungen von Schlüsselspielern kann es schnell wieder eng werden


Black Wings Linz

(59.5/2)

  • Stärken: Starkes Primary und Secondary Scoring und das beste Powerplay der Liga. Mehr Tiefe als je zuvor.
  • Schwächen: Die Defensive ist schwächer als jene von Salzburg oder Caps. Kein vollwertiger Ersatz für Goalie Ouzas.
  • Personalien: Ryan Potulny ersetzt ab sofort den heuer oftmals verletzten Rob Hisey. Nach dessen Rückkehr um Weihnachten muss ein Spieler wieder abgemeldet werden.
  • Tendenz: Sollte der Verletzungsteufel nicht weiter wüten, bleiben die Black Wings in Schlagdistanz von Salzburg und den Caps.


Vienna Capitals

(56.5/0)

  • Stärken: Der beste Goalie der Liga, Tiefe im Kader, Scoring aus vielen Quellen, gute Nerven in engen Spielen, Holzapfel ein Denker und Lenker.
  • Schwächen: Wie Salzburg auch oft „nur“ Ein-Tore-Sieger, mit Lamoureux steht und fällt das Team. Einige Defender zeitweise mit Aussetzern.
  • Personalien: Der Zuzug von Defender Nr. 9, Kevin Hecquefeuille, wurde kurzfristig wieder abgeblasen.
  • Tendenz: Solange Lamoureux fit bleibt (bekam Dienstag wieder einen Hit ab), bleiben die Caps ein Top-3-Team.

Red Bull Salzburg

(58.5/0)

  • Stärken: Tempomäßig (zeitweise) Ligaspitze, Coach Greg Poss setzt auch auf seine ganze Kaderbreite (drei Powerplayformationen!). Das Team kann in den Endphasen oft noch zulegen.

  • Schwächen: Die Roten Bullen brauchen oft erst einen Rückstand, um einen Gang höher zu schalten. Bei den Goalies – vor allem Bernhard Starkbaum – ist noch Luft nach oben und der Verlust einiger Gamebreaker (Heinrich, Fahey, Sterling, Komarek) ist doch zu spüren.

  • Personalien: Wird der langzeitverletzte Mathieu Roy ersetzt?

  • Tendenz: Ein Top-3-Platz ist fix, aber der Grunddurchgangssieg wird alles andere als ein Selbstläufer sein.


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