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Die große EBEL-Halbzeitanalyse

Von "Glühstandltreffen-Treffen im Slot" bis "großer Wasserverdrängung" - Bernd Freimüller checkt die Liga:

Die große EBEL-Halbzeitanalyse

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­­­­Bald ist Halbzeit im EBEL-Grunddurchgang, bei drei Spielen pro Woche bleibt keine Zeit zum Verweilen. Für ein Zwischenfazit von Eishockey-Scout Bernd Freimüller aber allemal:


Olimpija Ljubljana

(Verbrauchte Kaderpunkte: 36/Tauschvorgänge: 0)

  • Stärken: Der Top-Block mit den vier Legionären Harty, Guimond, Langkow und Bussieres kann gegen jeden Gegner mithalten.
  • Schwächen: Wie immer fehlt es an Geld, Klasse, Zuschauern und Ligatauglichkeit.
  • Personalien: Einzig Adis Alagic ging bis jetzt von der Stange. Doch aufgrund wie immer stockender Zahlungen sehen sich alle Cracks bereits nach neuen Arbeitgebern um.
  • Tendenz: Die Saison wird man wohl wie immer zu Ende spielen, der letzte Rang dürfte aber auch in der Qualification Round sicher sein.

Dornbirner EC

(60/2)

  • Stärken: Trotz des engen Personalkleids ab und zu gute Aufholjagden. Jamie Arniel, Chris D’Alvise und Dustin Sylvester sind weiter gefährliche Scorer. Kevin Schmidt ersetzt Jon D’Aversa gut.
  • Schwächen: Wo fängt man an? Goalie Florian Hardy meist sehr schwach, das Personalkostüm in der Defensive lächerlich klein. Das oftmalige Spiel mit 4 1/2 Defendern (vier Legionäre und Konradsheim) erinnert eher an die Siebziger-Jahre als an das heutige Eishockey. Und im Angriff sind zwei Treffer oft das Ende der Fahnenstange.
  • Personalien: Brock McBride und Brian Connelly sollten gegenüber Drew MacKenzie (spielte genau ein Spiel) und Charlie Sarault ein Upgrade sein. Die Verteidigersuche zog sich schon über Monate, daher würde ein weiterer Neuzugang überraschen.
  • Tendenz: Können die Bulldogs eine bis jetzt verkorkste Saison über die Qualification Round einigermaßen korrigieren?


Fehervar AV 19

(53/0)

  • Stärken: Goalgetter Istvan Sofron, Goalie Miklos Rejna – diese beiden können ab und an ein Spiel für die Ungarn an sich reißen. Nach dem Abgang des enttäuschenden Adam Courchaine ging die Formkurve nach oben.

  • Schwächen: Steht Coach Benoit Laporte wirklich mit vollem Herzen hinter seiner Aufgabe? Hinter den Kulissen sondierten die Ungarn bereits den Trainermarkt. Der heuer eher schwächer besetzte Kader ist jetzt durch Verletzungen (Sagert, Sziranyi, A. Orban, Erdely) noch mehr reduziert.
  • Personalien: Thomas Beauregard ersetzte vor kurzem Courchaine. Offene Punkte haben die Ungarn noch genug, Geld dagegen weniger.
  • Tendenz: Für Fehervar geht es wohl darum, sich für die Zwischenrunde einige Bonuspunkte zu sichern.

KAC

(59/0)

  • Stärken: Ein breiter Kader, in dem sich einige jüngere Österreicher (Duller, Bischofberger, Richter) gut eingebracht haben. Das Team wirkt kompakter als in der Saison zuvor. Goalie Tomas Duba ist – wenn gesund – besser als seine Vorgänger.
  • Schwächen: Das aggressive Spiel unter Coach Mike Pellegrims wird durch den Mangel an Abschlussspielern oft nicht veredelt. Zu viele Spieler lassen im Abschluss aus, Offensivleader gibt es kaum.
  • Personalien: Mit Kevin Kapstad und David Fischer fehlen zwei Top-Verteidiger schon seit langer Zeit. Ihre Rückkehr würde das Aufbauspiel verbessern und sicher zur Offensive beitragen.
  • Tendenz: Platz Neun, sechs Punkte Rückstand auf den Sechsten und nur drei Punkte aus drei Spielen seit dem Liga-Break – der KAC muss bald eine Siegesserie beginnen.


HC Znojmo

(59.5/2)

  • Stärken: Der tiefe Kader fängt die vielen Verletzten (Novak, Da Costa, Lattner, Beroun, Tomas) noch einigermaßen auf. Colton Yellow Horn kreiert weiter viele Chancen und traf erstmals wieder.
  • Schwächen: Das Toreschießen – immer eine Stärke der Adler – fällt nicht mehr so leicht wie früher. Gründe dafür: Verletzungen, viele Abgänge und ein Peter Pucher, der dem Alter offenbar endgültig Tribut zollt. Die Torhüterposition ist wie immer eine Schwachstelle.
  • Personalien: Bereits viele Rochaden im Kader (Da Costa und Yellow Horn für Bruijsten, Kalus und Novak). Ein weiterer Stürmerneuzugang würde nicht überraschen.
  • Tendenz: Die Adler wirken mitunter müde, das Tempospiel und die Offensivbrillianz der letzten Jahre kommt nur vereinzelt zum Vorschein. Ein Top-6-Platz wäre schon eine Meisterleistung.

Villacher SV

(59.5/3)

  • Stärken: Das Team verfügt über bessere Scoring Tiefe als zuletzt und bringt mehr Offensive mit als zuvor. Coach Greg Holst hält die Shifts seiner Spieler kurz, das Tempo bleibt dadurch hoch.
  • Schwächen: In der Defensive fehlt es mitunter an Zuordnung und an Muskelkraft ums Tor herum.
  • Personalien: Die abwanderungswilligen Brock McBride und Mikko Jokela wurden bereits durch Oliver Latendresse (eher unauffällig) und Jeremie Blain (guter Einstand) ersetzt. Noch offene Frage: Bleibt Viertliniencenter Philipp Pinter im Kader? Mit drei Tauschvorgängen bis jetzt Ligaspitze.
  • Tendenz: Die Adler blieben trotz vieler Verletzungen konkurrenzfähig, mit fast voller Besetzung sollte ein Top-6-Platz möglich sein. Aber Achtung: Der (bis jetzt überzeugende) Goalie Oliver Roy meldete sich bereits zweimal mit Leistenbeschwerden ab!

Hier geht's zur Analyse der Klubs aus der oberen Tabellenhälfte:


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