Am Samstag kommt es der Deutschen Bundesliga zu einem ganz besonderen Duell: In Runde 24 duellieren sich RB Leipzig und Borussia Mönchengladbach (ab 15:30 Uhr im LIVE-Ticker >>>).
Abgesehen vom sportlichen Reiz der Partie steht dabei ein Mann besonders im Mittelpunkt: Max Eberl. Der 49-Jährige agierte bis Jänner 2022 als Sportdirektor der Gladbacher und trat aus Gründen der Erschöpfung im Vorjahr zurück.
Im September übernahm Eberl bei RB Leipzig den Posten als Geschäftsführer Sport, was für viel Kritik sorgte. Ein Gladbacher Fan-Projekt bezeichnete den Schritt gar als "schäbig".
Im Vorfeld der brisanten Begegnung appelliert nun der Psychiater von Robert Enke, der sich 2009 das Leben nahm und eine Welle der Erschütterung auslöste, an die Fans.
Enke-Psychiater: "Alles hat seine Grenzen"
"Die Fans haben auch eine Vorbildfunktion, die sie in diesem Fall nicht gut wahrnehmen" kritisiert Valentin Marsker gegenüber der "DPA".
Er weist auch auf die möglichen Konsequenzen hin: "Möglicherweise hat das eine Wirkung auf Leute, die sich dann vielleicht nicht trauen, zu ihren Problemen zu stehen. Nicht etwa in der Öffentlichkeit, sondern in erster Linie sich selbst gegenüber."
Die Fans hätten eine "riesige Verantwortung, die sie sich meist gar nicht bewusst machen", rügt er.
Eberl wird wohl mit erneuten groben Anfeindungen der Gladbacher Fans rechnen müssen, Markser sieht den 49-Jährigen aber einigermaßen gut gerüstet dafür. "Sportler sind professionelle Kämpfer. Sie trainieren sich in ihrer Laufbahn an, damit umzugehen", hält er fest. Jedoch habe "alles seine Grenzen", so der Mediziner.
"Was Spieler nicht lernen, ist, wie man mit persönlichen Anfeindungen nach Wettkämpfen oder nach der Karriere umgeht", schildert der frühere Handball-Profi.
VIDEO - so bereitet sich RB Leipzig auf das Duell mit Gladbach vor:
