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Inaki Wiliams: Darum muss Rapid ihn fürchten

Bilbaos Inaki Williams schrieb Geschichte. Vor dem Duell mit Rapid hat er Tor-Hunger:

Inaki Wiliams: Darum muss Rapid ihn fürchten

Pure Fußballkunst.

Dieser Begriff beschreibt Inaki Williams' Tor aus der letzten Saison gegen Espanyol wohl am besten.

Mit einer einzigen Berührung hebelte er die gesamte Abwehr aus. Der anschließende Volley saß perfekt. Ein Genuss für die Augen jedes Fans. Am besten ihr seht euch das Video des Treffers einfach selbst an:

 

Historisches Tor

Williams ist kein typischer Name für einen Spieler von Athletic Bilbao – den Klub, der nur Basken unter Vertrag nimmt. Trotzdem hat er schon jetzt seinen Platz in Athletics Geschichtsbüchern sicher.

Denn „La Pantera Negra“ („Der Schwarze Panther“) ist der erste schwarze Baske, dem ein Tor für den 118 Jahre alten Traditionsverein gelungen ist. Es geschah am 19. Februar 2015 beim 2:2 in der Europa League gegen den FC Turin. Das Trikot von damals hat sich der versatile Offensiv-Akteur eingerahmt und zuhause aufgehängt.

Er ist sich der Bedeutung seines Treffers bewusst. „Manche Leute sagen: ‚Ein Schwarzer, der für Athletic spielt? So etwas haben wir noch nie gesehen‘. Darüber kann ich nur lachen. Mein Name ist Inaki und ich bin Baske“, erklärt der 22-Jährige, der beim Saisonauftakt in Gijon mit rassistischen Anfeindungen konfrontiert wurde.

Athletic in die Wiege gelegt bekommen

Sein Vater stammt aus Ghana, seine Mutter aus Liberia. Gemeinsam flüchteten sie vor dem liberischen Bürgerkrieg nach Spanien. Sie ließen sich in Bilbao nieder. Dort kam ihr Sohn zur Welt, dem sie den typisch baskischen Namen Inaki gaben.

Dem kleinen Mann wurde die Leidenschaft für seinen aktuellen Klub schon in die Wiege gelegt. „Die erste Erinnerung meines Lebens ist, als mir meine Eltern ein Athletic-Trikot schenkten. Ich war damals drei oder vier Jahre alt und habe es jetzt noch immer zuhause.“

Als Flüchtlingskind wuchs Williams in bescheidenen Verhältnissen auf. Seine Mutter arbeitete im Supermarkt, den Vater zwang die Wirtschaftskrise 2008 zur Auswanderung nach London. Zwei Jahre später konnte er zurückkehren. Der Grund dafür: Sein Sohn hatte gerade den ersten Profivertrag für Athletic unterschrieben. 

Der „Baskotelli“

Von Beginn weg brachte Williams die perfekten Voraussetzungen für einen gefährlichen Stürmer mit. Der 1,86 m große Rechtsfuß ist schnell, verfügt über eine hervorragende Technik und kann Gegenspielern auch im Eins-gegen-Eins gefährlich werden.

Nicht umsonst wurde „Baskotelli“ schon einige Male mit Mario Balotelli verglichen – rein fußballerisch versteht sich. Denn abseits des Platzes gilt Williams im Gegensatz zu seinem italienischen Pendant als besonnener Typ.

Bereits in der U16 stellte er einen neuen Vereins-Torrekord auf. 31 Tore in 31 Spielen. Eine Treffsicherheit, die er auch in der zweiten Mannschaft unter Beweis stellte. Deswegen erhielt der bodenständige Baske bald eine Chance in der Kampfmannschaft.

50-Millionen-Stürmer

Seine überragenden Leistungen (13 Tore und 6 Assists) in der letzten Saison haben viel Aufmerksamkeit erregt. Ein torgefährlicher Flügelstürmer, der auch zentral eingesetzt werden kann und obendrein auch defensiv fleißig mitarbeitet, ist genau das, was viele Top-Klubs suchen. Nicht umsonst sollen unter anderem ManCity, Arsenal oder Liverpool ihre Fühler ausgestreckt haben.

Williams widerstand jedoch allen Angeboten und verlängerte bei seinem Herzensklub bis 2021. Ein Schlupfloch hielt er sich dennoch offen: Für einen festgeschriebenen Betrag von 50 Millionen Euro können ihn andere Vereine aus seinem Vertrag rauskaufen.

Momentan macht der flinke Dribblanski aber nicht die beste Werbung in eigener Sache. Seit April hat er kein Tor mehr geschossen. "Ich weiß, dass ich momentan nicht meine beste Phase habe", sagt Williams vor dem Europa-League-Spiel gegen Rapid. "Aber es werden wieder andere Zeiten kommen, dafür arbeite ich hart."

Der schwarze Panther hat also Hunger. Die Hütteldorfer sollten sich in Acht nehmen.

 

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