Sturm gewinnt zum Auftakt der 24. Bundesliga-Runde 1:0 (0:0) bei der SV Ried.
Nach einer chancenarmen ersten Hälfte scheitert Roman Kienast zunächst aus guter Position an Goalie Gebauer (67.). In Minute 88 trifft der Goalgetter schließlich nach Vorarbeit von Gruber. Allerdings begeht Kienast zuvor ein klares Foul, das nicht geahndet wird.
Bei den Grazern feiert Avdijaj nach monatelanger Verletzungspause sein Comeback (65.). Im Finish sieht Nico Antonitsch Gelb-Rot (93.).
Für die Truppe von Chefcoach Franco Foda ist es der erste Erfolg 2016 nach zuvor einer Niederlage und zwei Unentschieden. Der ist leistungsgerecht, diktieren die Gäste doch vor allem nach der Pause das Geschehen.
Ried-Niederlage nach langer Serie
Dank Kienast werden sie für den größeren Aufwand im Spiel auch noch belohnt, für den Stürmer ist es der achte Saisontreffer.
Die siebentplatzierten Rieder kassieren nach vier Siegen in Folge in der Keine-Sorgen-Arena wieder einmal eine Niederlage und verabsäumen es sich eine bessere Ausgangsposition im Abstiegskampf zu verschaffen.
Schick verletzt sich beim Aufwärmen
Foda baute seine Mannschaft nach dem 0:2 gegen Rapid kräftig um. Lukas Spendlhofer bekam in der Innenverteidigung wieder einmal die Chance, Wilson Kamavuaka rückte dafür nach vor ins Mittelfeld.
Dort kamen mit Kristijan Dobras und Marko Stankovic noch zwei Neue ins Team. Dobras ersetzte den nach dem Aufwärmen angeschlagenen Thorsten Schick.
Die Grazer sind es auch, die im Innviertel mehr vom Spiel haben.
Erste Minute, erste Chance
Schon nach 50 Sekunden hätte es eigentlich 1:0 stehen müssen, Daniel Offenbacher schießt nach schöner Aktion aber Mitspieler Sascha Horvath an, der Ball wäre sonst ziemlich sicher im Tor gelandet.
Sonst ist wenig Gefährliches zu sehen, nach einer Dobras-Hereingabe kommt Kienast nicht richtig zum Abschluss (29.).
RIED | STURM | |
---|---|---|
Ballbesitz | 45,3% | 54,7% |
Zweikämpfe | 54,68% | 45,325 |
Eckbälle | 3 | 3 |
Torschüsse | 6 | 14 |
Torschüsse außerhalb Strafraum | 4 | 7 |
Torschüsse innerhalb Strafraum | 2 | 7 |
Kopfballchancen | 1 | 2 |
Abseits | 4 | 0 |
Fouls | 18 | 13 |
Die Rieder bleiben völlig harmlos, Stürmer Thomas Fröschl kann nicht richtig eingesetzt werden. Allgemein ist die erste Hälfte von einer hohen Fehlpass-Quote geprägt, die spielerische Linie fehlt auf beiden Seiten.
Sturm macht mehr für das Spiel
Nach dem Seitenwechsel übernehmen die Gäste klar das Kommando.
Der Foda-Truppe steht aber vorerst auch etwas Pech zur Seite. Nach einem Offenbacher-Freistoß bleibt ein Bergmann-Handspiel wohl knapp innerhalb des Strafraums von Schiedsrichter Andreas Heiß ungeahndet (56.).
Was wie schon einige Male im Herbst fehlt, war zudem lange Zeit die nötige Effizienz. Kienast scheitert mit einem Schuss (59.) sowie Außenrist-Abschluss (67.) an Ried-Tormann Thomas Gebauer sowie verfehlt ein Gruber-Kopfballvorlage (83.).
Fehlentscheidung vor dem Siegtor
Bei der letzten Chance klappt es dann aber doch noch mit dem Torerfolg. Nach einer Gruber-Hereingabe lässt der Ex-Rapidler dann Gebauer keine Chance (88.).
Kienast hat aber Glück gehabt, hatte er sich doch mit einem Foul seines Gegenspielers entledigt.
"Ich wollte mich losreißen." #SVRSTU pic.twitter.com/7ycaMWBraR
— Andreas Terler (@andreasterler) February 27, 2016
Für die Grazer ist neben dem zweiten Sieg im dritten Saisonduell mit Ried auch das lang ersehnte Comeback von Donis Avdijaj ab der 65. Minute sehr positiv.
Für die ohne Großchance gebliebenen Rieder war das Ende bitter, sie kassieren erst die zweite Niederlage in den jüngsten neun Runden.
STIMMEN ZUM SPIEL:
Paul Gludovatz (Ried-Trainer): "Wir haben den angestrebten Punkt nicht erreicht. Unser Spiel war nicht so torträchtig, aber ein X wäre drinnen gewesen. Es ist natürlich schwer, als schwächeres Team dem Tempofußball von Sturm Paroli zu bieten. Ich habe mitten in der zweiten Hälfte etwas gespürt, was mir den Beruf verdirbt, nämlich Benachteiligung, die uns die Niederlage brachte. Wir haben in der zweiten Hälfte gegen 12 oder 13 gespielt, weil beide Assistenten hätten die Fouls gegen Kreuzer und Filipovic vor dem Tor anzeigen müssen. Schon vorher habe ich gespürt, dass es bei mindestens drei Situationen ein Ungleichgewicht gab."
Franco Foda (Sturm-Trainer): "Ich bin froh, dass wir das Spiel gewonnen haben. Die erste Hälfte war ausgeglichen, über 90 Minuten hatten wir die besseren Torchancen. Es war von beiden Mannschaften kein gutes Spiel, es gab viele lange und zweite Bälle."
Zum Tor: "Ich habe im Spiel die Situation verfolgt, der Ball wurde in die Tiefe auf Gruber gespielt, in der Mitte gab es den Zweikampf Kienast gegen Filipovic und mein erster Eindruck war Foul. Ich habe erwartet, dass der Schiedsrichter pfeift. Ich bin für gerechten Fußball, das hätte er pfeifen können, aber vor einigen Monaten haben wir hier in Ried durch ein Abseitstor in der 88. Minute verloren. Ich kann also den Ärger von Paul nachvollziehen."
Roman Kienast (Sturm-Graz-Torschütze): "Ich habe versucht, mich zu lösen und den Rieder berührt, der deshalb aus der Balance gekommen ist. Das Foul kann man geben. Es war Glück für uns, wir haben lange auf den Sieg gewartet."