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Wer ersetzt Naby Keita?

Es gibt mehrere Möglichkeiten. VIDEO: Das sagt Jonatan Soriano über den neuen Trainer.

Wer ersetzt Naby Keita?

Aller Anfang ist nicht so leicht.

Oscar Garcia hat gleich zu Beginn seiner Ära bei Red Bull Salzburg einige Herausforderungen zu meistern.

In einer ob der österreichischen EURO-Teilnahme verkürzten Vorbereitungszeit auf die Frühjahrssaison muss der Spanier seine Ideen in wenigen Wochen vermitteln.

Mit Martin Hinteregger wechselte einer der besten Salzburger der vergangenen Jahre nach Gladbach, wenngleich der Teamspieler im Herbst eine untergeordnete Rolle spielte.

Naby war unser wichtigster Spieler im Herbst“

Viel schwerwiegender ist da nun der Ausfall von Naby Keita. Der Mittelfeldspieler war im Herbst der beste Salzburger. Nun fällt er wegen Malaria auf unbestimmte Zeit aus.

„Er war richtig gut im Herbst und unser wichtigster Spieler. Wir wünschen, dass er schnell wieder bei uns ist“, richtet Kapitän Jonatan Soriano im Gespräch mit LAOLA1 in Belek aus.

Keita wurde am Donnerstag aus dem Krankenhaus entlassen und wird nun zu Hause medikamentös behandelt. Die nächsten drei Wochen muss er weiterhin auf Leistungssport verzichten.

Die Verantwortlichen in Salzburg können bislang überhaupt nicht abschätzen, wie lange der 20-jährige Sunnyboy aus Guinea fehlen wird.

Ersatz ist auch verletzt

Der eine erholt sich davon schneller, ein anderer braucht länger. Stellt sich die Frage: Wer wird ihn bis zu seiner Rückkehr ersetzen?

Im Kader befinden sich eigentlich namhafte Alternativen, doch die sind ebenfalls bedient: Christoph Leitgeb und Reinhold Yabo haben weiter mit ihren Knie-Problemen zu kämpfen.

Positiv: Im Herbst fehlte Keita in drei Pflichtspielen, allesamt wurden nicht verloren.

Beim 2:2 gegen die Austria ersetzte ihn Allrounder Benno Schmitz.

Beim 2:0 gegen Dinamo Minsk, das zum Out nach Elfmeterschießen führte, Christoph Leitgeb. Und beim 3:2-Sieg in Graz durfte Valon Berisha an seiner Stelle ran.

Lazaro bewirbt sich für den Job

Neben Schmitz und Berisha gibt es weitere Möglichkeiten für Garcia, doch Valentino Lazaro, Konrad Laimer oder Xaver Schlager kommen für diesen Job nur bedingt in Frage.

Lazaro war im Herbst einmal mehr lange verletzt. Zudem spielte er in seiner Profi-Karriere zumeist außen. Bewerben würde er sich für die freie Stelle freilich schon.

„Ich bin als zentraler offensiver Mittelfeldspieler aufgewachsen. Im Testspiel gegen den LASK habe ich auch zentral gespielt und ich denke, eine sehr gute Partie abgeliefert. Man wird sehen, wo der Trainer mich einsetzen will“, wartet der 19-Jährige ab.

Löst das System das Problem?

Laimer spielt bei seinen Teams (RBS, Liefering, Youth League) mal offensiver, mal defensiver im Mittelfeld, könnte auch diese Position bekleiden, doch das wäre wie beim Bundesliga-unerfahrenen Talent Xaver Schlager etwas zu viel verlangt.

Zumal Laimer nach dem Trainingslager wieder zum Bundesheer muss.

Vielmehr erscheint es logisch, dass Garcia mit einem variablen System den Keita-Ausfall kompensieren will.

Im Trainingslager in Belek probiert der Katalane aktuell verschiedene Formationen aus, mitunter auch sein bevorzugtes 4-3-3, bei dem etwa Hany Mukhtar von außen näher ins Zentrum rückt.

Garcia, dessen ausführliches Interview mit LAOLA1 am Montag erscheint, wird das System nach den zur Verfügung stehenden Spielern ausrichten. Vielleicht kommt da ja noch jemand dazu.

Denn eine ganz andere Möglichkeit für die K-Frage wäre freilich, noch jemanden zu verpflichten. Daran wird aber aktuell nicht gedacht, weil es langfristig problematisch ist.

Wohl keine Neuverpflichtung

Keita, Yabo und Leitgeb kommen früher oder später zurück. Sollte es die Gewissheit geben, dass alle länger ausfallen, dann könnte diesbezüglich noch etwas passieren.

Garcia hat schon zu Beginn bei der Vereinsführung personelle Wünsche deponiert, die müssen sich allerdings nicht erfüllen. Damit hätte der neue Trainer allerdings kein Problem, wie er unlängst festhielt.

Priorität hat für ihn, die Mannschaft mit seinen Ideen vertraut zu machen. Dafür wird deutlich mehr trainiert als gespielt, um auch immer wieder mit den Spielern am Platz sprechen zu können. Und zu erläutern.

Spieler zeigen sich von Garcia angetan

Die zeigen sich angetan. „Mit Oscar werden wir Fußball mit Freude spielen“, sagt etwa Soriano.

Lazaro: „Von der ersten Besprechung weg hat man gesehen, dass er ein sehr guter Trainer ist und uns wirklich viel beibringen kann. Er hat eine klare Idee und bringt es auf den Punkt.“

Laimer: „Wir spielen einen offensiven Fußball, wollen immer den Ball haben, Druck ausüben und einfach das ganze Spiel unter Kontrolle haben. Dahingehend trainieren wir auch viele Spielformen.“

Klar ist aber auch, dass in der Kürze der Zeit noch nicht alles klappen kann. Dafür wäre ein Naby Keita in Herbstform hilfreich. Garcia muss eine Alternative suchen.

Aller Anfang ist eben nicht so leicht.

 

Aus Belek berichtet Bernhard Kastler

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