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SV Ried schickt sieben Grüße an Konkurrent Wattens

Beste Stimmung im Innviertel nach dem Rekordsieg gegen den SCWN.

Die Partie gegen Wiener Neustadt wurde als potenzielle Stolperfalle für die SV Ried im Kampf um den Bundesliga-Aufstieg betrachtet. Immerhin warfen die Niederösterreicher im vergangenen Oktober die Rieder mit einem 2:1-Auswärtssieg aus dem ÖFB-Cup.

Doch diese Partie in der 24. Runde der HPYBET 2. Liga sollte zu einer Machtdemonstration der Innviertler werden.

Mit einem 7:0 (Spielbericht >>>) schossen die Rieder die Gäste aus der "josko Arena".

Logisch also, dass es nach Abpfiff viele zufriedene Gesichter auf Seiten der Hausherren gibt.

Trainer Gerald Baumgartner tritt am "ORF"-Mikrofon aber dennoch auf die Euphoriebremse: "Es ist ein wenig schade, aber so toll das 7:0 auch ist, gibt es trotzdem heute nur drei Punkte. Das Saisonziel ist noch nicht erreicht."


Hartes Stück Arbeit

Doch sicherlich hat auch die WSG Wattens dieses Rieder Ausrufezeichen vernommen. Die Wattener treffen am Sonntag (10:30 Uhr) im LAOLA1-Topspiel im Derby auf den FC Wacker II.

So klar das Ergebnis am Ende auch war, so viel Mühe hatten die Rieder noch im ersten Durchgang.

"Wir wollten ein frühes Tor schießen, das ist uns gelungen. Wiener Neustadt hat ja wirklich einen guten Kader, sie sind eine gute Mannschaft. So wie sie heute gespielt haben, waren sie auch taktisch gut ausgerichtet", lobt auch Baumgartner.

Für sein Team sei es wichtig gewesen, auf eine kontrollierte Offensive zu achten, und nicht zu offensiv zu werden, so der 54-Jährige weiter.

Das sieht auch sein Gegenüber, Gerhard Fellner, so: "Ich sehe nicht, dass die SV Ried in der ersten Halbzeit bärenstark gewesen ist. Ich sehe, dass wir in der ersten Halbzeit aus zwei wirklich naiven Fehlern zwei Tore bekommen haben und eine Rote Karte sahen. Wir haben in der ersten Halbzeit richtig gut Fußball gespielt."

Dezimierte Niederösterreicher



"In Wahrheit ist da enorm viel Hektik entstanden und da hat sich der Schiri einfach aufstacheln lassen von dieser Atmosphäre."

Fellner über den 1. Platzverweis

Ohne Frage, der Spielverlauf meinte es gut mit der SV Ried. Eine frühe Führung nach fünf Minuten, das zweite Tor kurz vor der Halbzeit und dann waren da noch die beiden Ausschlüsse.

Besonders die Rote Karte gegen Milos Jovicic in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs sorgte für Gesprächsstoff.

"Wenn das Ganze 20 Meter weiter vorne passiert, gibt es eine Gelbe Karte. Da ist natürlich das Publikum genau dahinter, die Betreuerbank, alle sind sofort aufgesprungen. In Wahrheit ist da enorm viel Hektik entstanden und da hat sich der Schiri einfach aufstacheln lassen von dieser Atmosphäre. Aber ich bin trotzdem der Meinung, dass man da nicht unbedingt Rot geben muss", hat SCWN-Coach Fellner eine klare Meinung.

Hektik entstand allerdings so viel, dass beide Trainer von Schiedsrichter Harald Lechner auf die Tribüne verbannt wurden.

Nachdem sich die Gäste durch eine Gelb-Rote Karte gegen Manuel Seidl weiter dezimierten, brachen alle Dämme.

"Wirklich Kompliment an Wiener Neustadt. Sie sind auch mit neun Leuten noch voll gelaufen, wollten es verhindern, Tore zu bekommen. Sie haben immer einen guten Matchplan, es ist eine gute Mannschaft", zeigte Baumgartner Respekt für den Gegner.

"Die zweite Halbzeit gefällt mir natürlich überhaupt nicht, wir haben die Ordnung verloren", so Fellner, "aber es ist auch wahnsinnig schwer mit zwei Mann weniger gegen eine richtig starke SV Ried."

Lob, aber keine Kampfansage

Erfolgreiches Duo: Eler und Grüll
Foto: © GEPA

Auch ohne Trainer Baumgartner an der Seitenlinie spielte der Aufstiegsaspirant mit den neun verbliebenen Neustädtern Katz und Maus.

Ob es ihm Freude gemacht habe, die schönen Tore seiner Mannschaft von der Tribüne aus zu verfolgen? "Nicht wirklich", lacht Baumgartner, "das ist jetzt für euch Journalisten wieder eine geile Geschichte."

Er müsse seinem Team aber ein großes Komliment machen, so der Oberndorfer. "Sie haben sich nie zurückgelehnt und wollten immer weiter Tore schießen. Das haben sie gemacht und somit dem Publikum noch ein paar richtig geile Tore geschenkt."

Sonderlob gibt es von Baumgartner für seine beiden jungen Flügelflitzer, Marco Grüll und Ante Bajic. Sie würden es im Moment sehr gut machen, es wäre aber auch viel mit ihnen gearbeitet worden. "Deshalb freut es mich, dass diese Arbeit jetzt entsprechend belohnt wird."

Im Herbst fehlte es der Offensive der Innviertler noch an Durchschlagskraft, nun ist davon nichts mehr zu sehen. "Ich mag es, wenn die offensiven Spieler die Tore schießen, weil dann weiß ich, dass die Jungs in Form sind. Das brauchen wir jede Woche", erklärt der Übungsleiter.

Trotz der Gala vermied es der erfahrene Coach, eine Kampfansage in Richtung Tirol zu schicken. Aktuell rangieren die Rieder mit zwei Punkten vor Wattens.

"Auch die Wattener haben eine sehr gute Mannschaft. Wir konnten jetzt im Frühjahr einmal ganz knapp an sie herankommen, unser Torverhältnis verbessern. Das war auch das Ziel. Jetzt müssen wir so weitermachen und den Fokus weiterhin auf uns richten", so Baumgartner.

 

 

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