Walchhofer von Schröcksnadel irritiert
Irritiert ist Walchhofer über Statements von Schröcksnadel selbst. "Ich habe großen Respekt vor Peters Leistungen für den ÖSV. Er hat mir auch seinen Segen für meine Kandidatur gegeben. Umso mehr verwundern mich seine Äußerungen der letzten Tage", meint der Hotelier aus Zauchensee.
Im Hintergrund steht der Vorwurf, dass der bald 80-jährige Tiroler Götschl als Nachfolgerin bevorzugt, da er auf die Steirerin aus dem Ruhestand noch Einfluss ausüben könne - im Gegensatz zu Walchhofer. Schröcksnadel hatte diese Gerüchte zuletzt dementiert.
Schröcksnadel sagte im "Standard" aber auch, er habe sich "eingemischt, als ich gesehen habe, dass die Kandidatensuche nicht gut läuft".
Dies wäre die Aufgabe der Landesverbände gewesen. "Aber da ist ihnen nicht viel gelungen." Laut dem Bericht des "Standard" (Donnerstag-Ausgabe) gelten Tirol, Vorarlberg und Wien als Schröcksnadel-treu. Der Verbandsboss müsste damit nur noch einen Landesverband von seiner Kandidatin überzeugen.
Die im steirischen Verband als Vize-Präsidentin arbeitende Götschl soll bei Hearings mit Landesverbänden aber Fragen unbeantwortet gelassen haben.
Walchhofer rechnet mit weiteren Kandidaten
Walchhofer stellt sich auch auf weitere Personen ein, die in den kommenden Wochen ins Rennen um den ÖSV-Vorsitz einsteigen könnten. Als Kompromisskandidatin wird die ehemalige FPÖ-Sportministerin Susanne Riess ins Spiel gebracht.
"Ich hatte immer wieder einmal Kontakt mit ihr und halte sie für eine kompetente und erfahrene Person", sagt Walchhofer über die amtierende Präsidentin der Österreichischen Sporthilfe.
Ein Kompromisskandidat könne für den heimischen Skisport "momentan vielleicht gar nicht die schlechteste Möglichkeit sein".
"Gerüchte stören mich"
Auf seine Kandidatur werde er jedoch nicht verzichten, so Walchhofer. Er sehe sich durch das bisherige Feedback der Landespräsidenten bestärkt.
"Wenn dann ein anderer Kandidat gewinnt, bin ich keinesfalls beleidigt", meint der Abfahrtsweltmeister von 2003.
"Was mich jetzt stört, sind aber die Gerüchte, die über meine Person verbreitet werden, wonach ich z.B. Abmachungen mit einzelnen Verbänden getroffen hätte. Das ist schlicht falsch und das wissen die Leute sogar, die so etwas behaupten, und sie tun es trotzdem."