"Dilettantismus pur"
"Es wär genug Zeit gewesen, einen echten Profi zu suchen, sogar mit einem Headhunter. Aber wie gesucht worden ist, war Dilettantismus pur, das geht auf Schröcksnadels Kappe", wird ein nicht namentlich genannter hoher Funktionär zitiert. Der Präsident, so lautet ein im "Standard" angeführter Vorwurf, wolle von der ÖSV-Macht nicht lassen, weil diese klarerweise auch seinen beiden Firmen "Sitour" und "Feratel" - touristische Info-Systeme - nicht schade.
Mit Martha Schultz, die Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich - ihre Familie aus dem Zillertal ist der größte private Seilbahnbetreiber - und Susanne Riess, die ehemalige Sportministerin und Generaldirektorin der Wüstenrot-Gruppe, sind plötzlich angeblich auch zwei starke Managerinnen im Rennen um die Schröcksnadel-Nachfolge.
Gut möglich, dass noch weitere Namen ins Spiel kommen. Das hängt wohl alles von Schröcksnadel ab, der es sich nicht nehmen lässt, an allen Treffen der Wahlausschuss-Mitglieder teilzunehmen. Dabei sehen die ÖSV-Statuten vor, dass allein "die Präsidenten der Landesskiverbände" die Neuwahl "in nicht öffentlicher Sitzung" vorbereiten.
Laut "Standard" meint ein Funktionär: "Schröcksnadel hat sich dazu reklamiert, und in Würdigung seiner Verdienste ist das akzeptiert worden."
Schröcksnadel hat vor seinem Abgang auch mehrmals via TV und in diversen Interviews kundgetan, dass es ihm nicht egal sei, wer "sein Erbe" verwaltet. Wer Schröcksi kennt, der weiß, dass er das ernst meint und demensprechend bis zu seinem letzten Atemzug mitmischen wird, wenn es um den Skiverband geht.