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Snowboard-WM: Nächste ÖSV-Enttäuschung

Beim Parallel-Slalom gehen die Österreicher allesamt leer aus.

Snowboard-WM: Nächste ÖSV-Enttäuschung Foto: © GEPA

Nach dem schwachen Abschneiden beim Parallel-Riesenslalom gibt es beim Parallel-Slalom der Snowboard-WM 2019 in Park City die nächste Enttäuschung.

Benjamin Karl, erstmals seit 2009 ohne WM-Medaille, muss sich im Achtelfinale bei schwierigen Verhältnissen dem Russen Sarsembaev geschlagen geben. Auch Lukas Mathies scheitert in der Runde der letzten 16. Im Viertelfinale ist dann für Arvid Auner und Andreas Prommegger Endstation.

Der Russe Dmitry Loginov setzt sich im Finale auf dem wesentlich langsameren roten Kurs gegen den Italiener Roland Fischnaller durch und ist somit Doppel-Weltmeister. Der Deutsche Stefan Baumeister gewinnt Bronze.

Bei den Damen scheitert Titelverteidigerin Daniela Ulbing bereits im Achtelfinale, für Sabine Schöffmann ist nach dem Viertelfinale Schluss.

Die Schweizerin Julie Zogg holt Gold, die Ukrainerin Annamari Dancha gewinnt Silber, Ramona Theresia Hofmeister (Deutschland) komplettiert das Stockerl.

"Das haben wir uns nicht so vorgestellt"

Prommegger, als Doppel-Weltmeister angereist, unterlag wie am Vortag dem PGS-Champion Dmitrij Loginow (RUS), diesmal um 1,86 Sekunden. "Das haben wir uns nicht so vorgestellt", sagte der 38-Jährige, "aber wir haben unser Bestes bei schwierigen Bedingungen gegeben."

Der Salzburger musste wegen der schlechteren Qualifikationsplatzierung gegen den jungen Russen wie auch seine Landsleute auf dem roten Kurs antreten - der blaue erwies sich aber als deutlich schneller. Dieses Manko vermochten auch der beherzt fahrende Debütant Arvid Auner gegen Dmitrij Sarsembajew um 0,54 Sekunden nicht auszugleichen, der 22-jährige wurde immerhin als Achter klassiert.

Der Russe Sarsembajew hatte in der ersten Runde auch Benjamin Karl (+1,69) eliminiert. Der vierfache Weltmeister ging damit erstmals seit 2009 bei Weltmeisterschaften leer aus. "Es ist zäh, wenn das Gegenteil von den Lieblingsbedingungen herrscht", sagte der Niederösterreicher im ORF-Interview. Er hatte am Vortag im Riesentorlauf nach einem Materialproblem die Qualifikation verpasst. Auch Lukas Mathies scheiterte gleich im ersten K.o.-Duell, Fischnaller, der Beste der Qualifikation, war 0,48 Sek. schneller.

"Keine gute Werbung für unseren Sport"

Schöffmann musste sich im Viertelfinale der Deutschen Ramona Hofmeister geschlagen geben (+0,39), gegen die sie im Riesentorlauf noch gewonnen hatte. "Dass ich nicht das erreicht habe, was ich mir vorgenommen hatte, ist enttäuschend", sagte die 29-jährige Kärntnerin.

"Zweimal Top acht ist nicht so schlecht, aber ich habe es in der Qualifikation verloren." Sie schied wegen der dort langsameren Zeit im Viertelfinale auf dem roten Kurs aus. Die in der Ausscheidung besser platzierten Boarder durften den Kurs wählen. Titelverteidigerin Daniela Ulbing scheiterte in der ersten Runde an der Russin Maria Walowa (+1,14 Sek.).

ÖSV-Trainer Ingemar Walder meinte, man hätte den Bewerb bei den herrschenden Bedingungen verschieben sollen. "Ich glaube nicht, dass es eine gute Werbung für unseren Sport war", meinte der Tiroler. "Zudem war der blaue Kurs deutlich schneller, das hat gegen uns gespielt." Walders Resümee: "Wir sind unter Wert geschlagen worden, denn wir zählen im Weltcup zu den besten Teams."


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