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Karriereende von Markus Schairer

Sieben Monate nach dem schweren Sturz bei Olympia ist endgültig Schluss.

Karriereende von Markus Schairer Foto: © GEPA

Markus Schairer erklärt seine Karriere als Snowboardcrosser für beendet.

Die Folgen seines schweren Sturzes vor sieben Monaten bei den Olympischen Spielen 2018 in Südkorea sind der Grund für diesen Schritt.

Der 31-Jährige hat 2009 den SBX-Gesamtweltcup gewonnen und bei der WM 2009 Gold geholt, 2013 durfte er zudem über WM-Silber jubeln. Insgesamt hat der Vorarlberger, der ein Jahrzehnt lang an der Weltspitze mitgefahren ist, vier Weltcup-Siege gefeiert.

Der Vorarlberger hatte bei dem schlimmen Unfall vergangenen Februar in Bokwang einen Halswirbelbruch erlitten, der zum Glück keine bleibenden Schäden zur Folge hatte.

Probleme bei der Regeneration

Unmittelbar nach der Rückkehr Schairers aus Pyeongchang war der gebrochene fünfte Halswirbel bei einer Operation im LKH Feldkirch mit einer Platte stabilisiert worden. Schairer hatte danach wieder zu trainieren begonnen. "Der dreimonatige Heilungsprozess nach der Operation ist sehr gut verlaufen. Aber mit dem Anstieg der Trainingsbelastung musste ich erkennen, dass die Regeneration viel mehr Zeit in Anspruch nimmt als vor dem Sturz. Auch wenn es mir extrem schwer fällt, muss ich akzeptieren, dass der Zeitpunkt gekommen ist, um meine Karriere zu beenden", erklärte Schairer am Freitag.

Der Vorarlberger hatte über ein Jahrzehnt zur absoluten Weltelite im Snowboardcross gezählt. 2008/09 gewann der Montafoner den SBX-Gesamtweltcup und raste zudem in derselben Saison in Gangwon (KOR) zu WM-Gold. Im Jänner 2013 holte er sich im kanadischen Stoneham mit Silber seine zweite WM-Medaille. Dazu stehen im Weltcup vier Siege im Einzel, ein Triumph im Team zusammen mit seinem Vorarlberger Landsmann Alessandro Hämmerle sowie zwölf weitere Podestplätze (8 im Einzel, 4 im Team) für Schairer zu Buche.

Zahlreiche Verletzungen

Die Liste der Erfolge wäre wohl noch um einiges länger, wäre der 31-Jährige nicht immer wieder von Verletzungen gebremst worden. So zog sich der dreimalige Olympia-Teilnehmer unmittelbar vor den Winterspielen 2010 in Vancouver bei einem Crash bei den X-Games in Aspen (USA) mehrere Rippenbrüche zu. Trotzdem ging er in Kanada an den Start, war aber aufgrund der schmerzhaften Verletzung stark gehandicapt und musste sich mit Platz 23 zufriedengeben.

Pech hatte Schairer auch bei der Heim-WM 2015 am Kreischberg, als er in der Qualifikation nach drittschnellster Zeit beim Abbremsen im Ziel verkantete und spektakulär stürzte. Dabei erlitt Schairer eine Sprunggelenksverletzung und musste auf ein Antreten im Finale verzichten.

"Wenn ich auf meine Karriere zurückblicke, dann bin ich sehr stolz darauf, was ich alles erreicht habe. Ich habe zwei WM-Medaillen und den Weltcup gewonnen. Mein emotionalster Sieg war sicher der Heimerfolg im Dezember 2013 im Montafon", sagte Schairer in einer ÖSV-Aussendung.

Er widmet sich der Familie

Der nunmehrige Abschied tue freilich weh, gestand Schairer. "Es schmerzt natürlich, dass ich durch die Verletzung von Pyeongchang so abrupt aus dem Snowboardcross-Zirkus herausgerissen wurde. Andererseits habe ich jetzt mehr Zeit, um mich zu Hause um meine beiden Frauen zu kümmern, und darauf freue ich mich sehr", ergänzte Schairer, der Vater einer einjährigen Tochter ist.

"Markus Schairer hat unser Snowboard-Team über ein Jahrzehnt lang entscheidend mitgeprägt. Sein Wort hatte aber nicht nur in der eigenen Mannschaft, sondern generell im Weltcup großes Gewicht", sagte Christian Galler, der sportliche Leiter für Snowboard im ÖSV. "Dazu hat er eine wichtige Vorbildfunktion für unsere jüngeren Fahrer übernommen. Ich wünsche Markus für seine Zukunft alles Gute und würde mich freuen, wenn er dem heimischen Snowboardcross in einer Betreuer- oder Beraterfunktion erhalten bleiben könnte."

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