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Aschenwald und "die Gunst der Stunde"

Die ÖSV-Adler haben in der Oberstdorf-Quali Selbstvertrauen getankt.

Aschenwald und Foto: © GEPA

Philipp Aschenwald kann den ersten Vierschanzentournee-Bewerb am Dienstag (16:30 Uhr) in Oberstdorf mit einer ordentlichen Portion Selbstvertrauen angehen.

Der 25-Jährige gewann die am Montag bei starkem Schneefall ausgetragene Qualifikation mit einem Sprung auf 128,5 Metern mit 134,9 Punkten vor dem norwegischen Saisondominator Halvor Egner Granerud (123,8). Daniel Huber wurde knapp dahinter Vierter (123,3), Stefan Kraft bei seinem Comeback Elfter (114,7).

Alle Österreicher meisterten die Qualifikation, somit sind am Dienstag auch Michael Hayböck (16.), Jan Hörl (22.), Markus Schiffner (31.) und Thomas Lackner (36.) am Start.

Schon vor der Qualifikation war das polnische Team um Titelverteidiger Dawid Kubacki und Olympiasieger Kamil Stoch nach einem positiven Coronatest von Klemens Muranka vom Wettkampf ausgeschlossen worden. "Wir waren schon verblüfft, dass sie das ganze Team rausnehmen. Das ist für unseren Sport gar nicht gut, aber wenn das deutsche Gesundheitsamt so entscheidet, kann man eh nichts machen", sagte Kraft dazu im ORF-Interview.

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Sportlich stand der nach seiner Covid-19-Infektion und Rückenproblemen zurückgekehrte Salzburger im Schatten von zwei seiner Landsleute.

"Bin sehr happy"

Aschenwald gewann mit der Tageshöchstweite mehr als zehn Punkte vor Granerud, der am Dienstag zum sechsten Springer der Geschichte werden könnte, der sechs Springen in Folge gewinnt. "Ich habe die Gunst der Stunde genutzt und bin sehr happy", verlautete der Tiroler. Er war sich bewusst, dass er "ein bisschen bessere" Verhältnisse als viele seiner Konkurrenten hatte.

Daneben passte aber auch der Sprung. "Der war deutlich besser als zuletzt, es war ein cooler Sprung", betonte Aschenwald. Am Ende konnte er nicht nur aus sportlicher Sicht jubeln, kassiert der Qualisieger doch einen Scheck in Höhe von 5.000 Euro. Am Dienstag will er nun nachlegen. "Ich schaue, dass ich die Lockerheit von heute mitnehme", sagte Aschenwald.

Positiv bilanzieren konnte mit Huber auch der von der Papierform beste ÖSV-Adler. "Ich wollte Gas geben, das ist mir gut gelungen", war der 27-Jährige zufrieden. Bei der Landung musste er "Schreckmomente" überstehen. "Bei der Landung hat es mir den Ski verschnitten, das zeigt, dass der Sprung erst vorbei ist, wenn man abgeschwungen hat. Aber es ist alles gut gegangen", so Huber.

Kraft fühl sich wohl

Kraft landete bei schwierigen Bedingungen nach 116,5 Metern. "Ich war leider um einiges zu spät am Schanzentisch und dann geht sich das nicht mehr aus. Ich mag die Schanze hier sehr gerne und fühle mich wohl, von dem her freue ich mich richtig auf morgen", meinte der 27-jährige Tournee-Sieger von 2014/15. Er hat 2016 in Oberstdorf als bisher letzter Österreicher einen Tournee-Bewerb für sich entscheiden können.

In einem von 25 K.o.-Duellen bekommt es Kraft mit dem Norweger Johann Andre Forfang zu tun, Aschenwald trifft auf den Schweizer Dominik Peter, Huber auf den Japaner Yukiya Sato, Hayböck auf den Tschechen Viktor Polasek, Hörl auf den Deutschen Martin Hamann, Schiffner auf den Norweger Marius Lindvik und Lackner auf den Esten Artti Aigro.

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