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"Alles ist möglich" - Kraft schreibt Tournee noch nicht ab

Nach dem zweiten von vier Springen in Garmisch hat Stefan Kraft schon 25 Punkte Rückstand. Mit den heimischen Fans im Rücken will er das Spitzen-Duo nun ärgern.

Foto: © GEPA

Restlos zufrieden war nach dem ersten Arbeitstag des neuen Jahres keiner der ÖSV-Skispringer. 

Die Österreicher haben die Podestplätze im Neujahrs-Springen in Garmisch-Partenkirchen verpasst. Manuel Fettner, Jan Hörl und Stefan Kraft kamen beim Triumph von Anze Lanisek (SLO) auf die Ränge vier bis sechs. Ergebnis >>>

Kraft büßte in der Tournee-Gesamtwertung weitere 14,8 Punkte auf den deutschen Spitzenreiter Andreas Wellinger ein. Sein Rückstand auf den diesmal drittplatzierten Oberstdorf-Gewinner beträgt vor dem Wechsel in die Heimat an dritter Stelle bereits 25,2 Zähler.

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Kraft: "Der Rückstand ist leider eine Nuance zu groß"

"Mit dem sechsten Platz bin ich sehr zufrieden, das hätte auch anders ausgehen können. Es hat mich gewundert, dass es im zweiten Durchgang nicht ein paar Meter weiter gegangen ist. Der Sprung hat sich eigentlich ganz passabel angefühlt. Aber es war ein solider Tag. Das muss ich mitnehmen. Schade, dass es keiner auf das Stockerl geschafft hat", sagt der fünffache Saisonsieger Kraft im ORF-Interview.

Garmisch gehört nicht unbedingt zu den Lieblings-Schanzen des Salzburgers. "Nachdem es heute im Probedurchgang gar nicht gelaufen ist, war ich schon ein bisserl nervös und habe mir gedacht: Das gibt's ja nicht. Aber der Wettkampf war jetzt ganz brav. Der Rückstand ist leider eine Nuance zu groß. Es wäre schön gewesen, vielleicht zehn Punkte mehr zu haben, aber es ist kein Wunschkonzert."

Seine Chancen im Kampf um den Tournee-Gesamtsieg sieht Kraft deutlich gesunken.

Kraft will das Spitzen-Duo in der Heimat ärgern

Zur Tournee-Halbzeit kristallisiert sich ein Zweikampf um den "Goldenen Adler" heraus. Der Japaner Ryoyu Kobayashi, in Garmisch-Partenkirchen genauso wie in Oberstdorf Zweiter, liegt 1,8 Punkte oder umgerechnet genau einen Meter hinter Wellinger. Kraft fehlen mittlerweile 14 Meter.

"Der Rückstand ist schon sehr groß. Natürlich wird es schwer", meint er im Hinblick auf die anstehenden Heimbewerbe. 

Ganz geschlagen geben will sich Kraft im Kampf um den Gesamtsieg aber noch nicht: "Es ist Halbzeit. Der Rückstand ist ein bisschen viel, aber es passt noch. Wir haben noch vier Durchgänge. Die Hoffnung ist auf alle Fälle noch da. Das Glück wird es jetzt auch mal brauchen, das ist ganz klar."

Kraft setzt auch auf den Heimvorteil in Innsbruck und Bischofshofen. "Daheim geht es sicher ein bisschen leichter. Ich weiß, dass ich in einer sehr guten Form bin. Von daher versuche ich, die da vorne ein bisschen zu ärgern."

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Widhölzl über Kraft: "Es ist alles möglich"

ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl spricht seinem Schützling Mut zu. "Er kann jetzt locker drauflos springen, es ist alles möglich", sagt der Coach. Krafts Sprünge auf der Großen Olympiaschanze im Stadtteil Partenkirchen, wo er zuletzt sechs Mal in Serie seinen Tournee-Traum hatte begraben müssen, seien okay, aber nichts Besonderes gewesen.

Widhölzl freut sich indes über eine "super Mannschaftsleistung".

Manuel Fettner und Jan Hörl landeten noch vor Kraft auf den Plätzen vier und fünf. Auch Michael Hayböck durfte trotz zweier verpatzter Landungen als Achter zufrieden sein, Clemens Aigner wurde Zwölfter, Daniel Tschofenig startete mit Platz 18 ins neue Jahr.

"Jan hat im zweiten Durchgang echt Pech gehabt mit den Verhältnissen", ärgert sich Widhölzl. Hörl fiel im von wechselnden Windbedingungen beeinflussten Finale vom zweiten Platz noch aus den Podesträngen. "Schade, aber es wollte nicht", bedauert der Salzburger.

Fettner: "Ich hätte mir schon das Podest erhofft"

Routinier Fettner fehlten vor mit 21.000 Fans ausverkaufter Rekord-Kulisse weniger als drei Punkte auf das Podium, wie im Vorjahr wurde er Vierter. "Ich hätte mir schon das Podest erhofft, aber drei andere waren einfach um das Eutzerl besser", erklärt der Tiroler.

In der Tournee-Gesamtwertung verbesserten sich Fettner (-32,6 Punkte) und Hörl (-34,2) auf die Ränge vier und fünf. 

Weiter geht es bereits am Dienstag mit der Qualifikation für das Bergisel-Springen in Innsbruck am Mittwoch (13.30 Uhr im LIVE-Ticker).

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Genauso wie beim Finale am Dreikönigstag wird die nationale Gruppe der ÖSV-Adler um einen Platz in den Top 50 kämpfen. Zuletzt hatte der 17-jährige Tiroler Stephan Embacher mit einem Sieg und einem zweiten Platz in Engelberg im zweitklassigen Kontinentalcup überzeugt.

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