news

Österreich verliert Finale gegen die Schweiz

Erzrivale Schweiz zerstört den Traum vom ersten WM-Gold.

Österreich verliert Finale gegen die Schweiz Foto: © GEPA

Nichts wird es mit dem ersten Gold bei der Ski-WM in Aare! Österreich muss sich im Teambewerb im Finale der Schweiz nach einem 2:2 aufgrund der schlechteren Laufbestzeiten knapp geschlagen geben.

Katharina Truppe (gegen Danioth) und Michael Matt (gegen Yule) gewinnen ihre Läufe, Katharina Liensberger (gegen Holdener) und Marco Schwarz (gegen Zenhäusern) verlieren jeweils.

Auf dem Weg ins Finale schlug das ÖSV-Team Argentinien (4:0), die Slowakei (4:0) und Italien (2:2).

Zenhäusern überragender Mann

Die Eidgenossen hatten in Kombinations-Weltmeisterin Wendy Holdener und Ramon Zenhäusern das Duo mit den bis dahin schnellsten Laufzeiten in seinen Reihen und diese beiden punkteten auch im Finale.

Zenhäusern dominierte gegen Schwarz mit Laufbestzeit und 0,54 Sekunden Vorsprung - das war die Entscheidung. Truppe (gegen Aline Danioth/+0,28) und Matt (gegen Daniel Yule/+0,48) hatten zuvor ihre Läufe gewonnen, Liensberger war Holdener unterlegen (+0,28).

Auch die zweit- und drittbeste Laufzeit gehörte Zwei-Meter-Mann Zenhäusern, der seine Körpergröße bei der Cross-Blocking-Technik perfekt ausspielte. Wie Zenhäusern leistete sich auch Holdener keine Niederlage.

"Nicht Gold verloren"

"Im Endeffekt wieder Silber. Die Schweiz ist einfach brutal stark in dem Event, weil die ganze Mannschaft so stark fährt", analysierte Matt.

"Wir haben nicht Gold verloren, sondern Silber gewonnen", meinte Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher. Katharina Truppe freute sich über ihre erste WM-Medaille.

"Wir haben gewusst, dass die Schweizer stark sind, aber wir haben gut dagegengehalten, das ist ein gewonnenes Silber", pflichtete die Kärntnerin dem Teamchef bei.

Dank Zeitregel ins Finale

Die topgesetzte ÖSV-Mannschaft hatte im Achtelfinale Argentinien und anschließend die Slowakei, den Finalisten von 2017, jeweils mit 4:0 besiegt.

Beim 2:2 im Semifinale gegen Italien punkteten Truppe und Liensberger und Österreich erreichte dank der besseren Gesamtzeit - Matt und Schwarz verloren jeweils um wenige Hundertstel - zum insgesamt sechsten Mal das Finale des Teambewerbs.

Der fünfte Platz 2017 blieb damit die unrühmliche Ausnahme. Die Krönung und die vierte Goldmedaille nach 2007 (in Aare), 2013 und 2015 blieb dem ÖSV-Sextett aber versagt.

Stimmen

Andreas Puelacher: "Ramon (Zenhäusern) hat gezeigt, dass er im Parallelbewerb wirklich der Beste ist. Gratulation an die Schweiz, wir sind auch sehr glücklich. Wir haben uns gut präsentiert und die Silbermedaille gewonnen. Die Schweiz war in diesem Fall einfach besser, das muss man akzeptieren. Wir freuen uns sehr mit der Silbermedaille, gerne hätten wir Gold."

Katharina Truppe: "Meine erste Medaille, daher finde ich es voll lässig. Es hat mir voll getaugt. Ich finde das Ergebnis einfach cool. Man muss zusammenhalten, das haben wir heute gut gemacht. Dass die Schweiz stark ist, wissen wir, wir haben gut dagegen gehalten, daher ist es eine gewonnene Silberne."

Marco Schwarz: "Ich habe (im Finale) den Stock kurz zwischen die Füße bekommen. Ramon ist nochmal Laufbestzeit gefahren, mit seinen langen Haxen, das kann er. Der zweite Platz ist auch sehr cool, ich bin sehr zufrieden. Zweites Rennen, zweite Medaille, das macht Lust auf mehr. Das macht richtig Spaß."

Michael Matt: "Zum Glück hatte wir am Anfang nicht allzustarke Gegner, dann bin ich immer besser in Fahrt gekommen. Die letzten zwei (Läufe) waren dann ganz okay."

Katharina Liensberger: "Cross-Technik oder nicht "war keine leichte Entscheidung heute, der Speed war sehr gering. Ich habe dann ein bisschen länger gebraucht, bis ich reinfinde. Leider waren es nicht die allerbesten Leistungen im gesamten, wir sind aber superhappy mit der Silbermedaille. Die Schweiz war stark, das haben wir gewusst. Megacool, ich bin superhappy, dass es gleich so losgeht. Jetzt freue ich mich sehr auf die Einzelbewerbe."

Wendy Holdener: "Wir haben gekämpft bis zum Schluss. Schön, dass wir auch dem ganzen Betreuerstab etwas zurückgeben konnten. Man gibt sein Bestes für das Team, das war Nervenkitzel pur."

Ramon Zenhäusern: "Das ist eine super Gruppendynamik, schön, dass wir gewinnen konnten. Danke an die Betreuer, die den ganzen Tag arbeiten. Heute hat die ganze Schweiz Freude. Im Finale war es nicht schön, oben zu stehen, wenn man 1:2 hinten ist und zu wissen, dass man nicht nur gewinnen, sondern auch noch schnell sein muss. Ich war brutal nervös, aber umso größer ist die Genugtuung, dass es geklappt hat."

Ergebnisse:

Finale

Österreich 2 2 SCHWEIZ
Liensberger +0,28 24,90 Holdener
Matt 23,72 +0,48 Yule
Truppe 25,35 +0,21 Danioth
Schwarz +0,54 23,23 Zenhäusern

Halbfinale

ÖSTERREICH 2 2 Italien
Truppe 25,61 +0,35 Curtoni
Matt +0,06 23,56 Vinatzer
Liensberger 26,14 +2,37 Della Mea
Schwarz +0,05 24,04 Maurberger
Team A Team B
ÖSTERREICH 2 2 Italien
SCHWEIZ 2 2 Deutschland

Viertelfinale

Österreich 4 0 Slowakei
Liensberger 25,47 +0,51 Moravcikova
Matt 23,92 +0,62 Falat
Truppe 25,77 +0,83 Hromcova
Schwarz 24,31 +0,25 Zampa
Team A Team B
ÖSTERREICH 4 0 Slowenien
Norwegen 1 3 ITALIEN
Frankreich 1 3 DEUTSCHLAND
Schweden 2 2 SCHWEIZ

Achtelfinale

Österreich 4 0 Argentinien
Liensberger 25,98 DNF Baruzzi Farriol
Matt 24,23 +0,03 Birkner de Miguel
Truppe 25,42 +0,72 Gastaldi
Schwarz 23,72 +1,80 Gastaldi
Team A Team B
ÖSTERREICH 4 0 Argentinien
Slowenien 2 2 SLOWAKEI
NORWEGEN 4 0 Tschechien
ITALIEN 3 1 Finnland
FRANKREICH 3 1 Russland
DEUTSCHLAND 3 1 Großbritannien
SCHWEDEN 3 1 Kanada
SCHWEIZ 4 0 Belgien

Raster für Teambewerb>>>

Die Läuferinnen und Läufer der einzelnen Teams>>>

Team A Team B
Österreich Argentinien
Slowenien Slowakei
Norwegen Tschechien
Italien Finnland
Frankreich Russland
Deutschland Großbritannien
Schweden Kanada
Schweiz Belgien

Kommentare