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Reichelt bei WM-Abfahrt zurückgereiht

ÖSV-Ass verpasst Auslosung und muss jenseits der 40 starten.

Reichelt bei WM-Abfahrt zurückgereiht Foto: © GEPA

Die Spannung bei der WM-Abfahrt der Herren am Samstag (ab 12:30 Uhr im LIVE-Ticker) wird länger aufrecht bleiben.

ÖSV-Ass Hannes Reichelt scheint in der offiziellen Startliste für die Abfahrt trotz Startnummer eins erst als 45. Läufer auf - im Dokument der FIS ist in der Fußzeile Weltcup-Regel 9.4 "Öffentliche Startnummernvergabe" vermerkt.

Reichelt war bei der Startnummern-Auslosung unentschuldigt abwesend, ließ sich auch nicht vertreten und wird gemäß des Reglements hinter Nummer 45 eingereiht.

Das bedeutet, dass der Franzose Adrien Theaux das Rennen mit Startnummer zwei eröffnet. Als erster Österreicher wird demnach Matthias Mayer die Abfahrt mit Startnummer fünf als vierter Läufer in Angriff nehmen, danach folgen mit Kjetil Jansrud und Aleksander Aamodt Kilde zwei Norweger.

Aksel Lund Svindal trägt bei seinem Abschiedsrennen Startnummer 9, Super-G-Goldmedaillengewinner Dominik Paris entscheidet sich für Nummer 13, Beat Feuz für Nummer 15. ÖSV-Mitfavorit Vincent Kriechmayr geht mit Nummer 17 ins Rennen, direkt nach ihm startet Otmar Striedinger.

Startliste für WM-Abfahrt der Herren >>>

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Reichelt wollte nicht Schneepflug sein

"Ich sehe es für mich taktisch als Vorteil. Ich glaube, dass ich mit Nummer 46 mehr Chancen habe als mit Nummer 1", so Hannes Reichelt zu seiner Entscheidung.

"Ich habe mir ein paar Sachen angeschaut und die haben reingespielt. Es war so ein Geistesblitz. Ich habe ein paar Sachen gecheckt und mich so entschieden. Mit 1 habe ich gewusst, dass ich wieder Schneepflug bin. Das habe ich in Kitzbühel am eigenen Leib erlebt. Daher habe ich mich dafür entschieden."

ÖSV-Cheftrainer Andreas Puelacher meint: "Hannes hat so entschieden – ob das richtig war, ist schwer einzuschätzen. Nach dem Rennen wissen wir mehr."

Nummer eins war die einzige Option

Dass Hannes Reichelt in der Startliste als 45. erscheint, deckt sich mit der Regel der FIS bezüglich der öffentlichen Startnummernvergabe.

Diese lautet folgendermaßen: Falls ein Starter die Startnummernvergabe aus unbekanntem Grund oder aufgrund einer Verspätung verpasst, wird er automatisch nach Startnummer 45 eingereiht, eine Geldstrafe kommt optional hinzu.

Gemäß der Auslosung bekam das 38-jährige ÖSV-Ass die unliebsame Startnummer eins verpasst. Die zehn in der Weltrangliste am besten klassierten Abfahrer suchen sich seit der Saison 2016/17 in umgekehrter Reihenfolge die ungeraden Startnummern zwischen 1 und 19 aus, für Reichelt blieb als Nummer zehn demnach als einzige Option die allerniedrigste Nummer übrig.

Reichelt wollte Reglement-Änderung

Weil aus den Top Ten der Kärntner Max Franz verletzt nicht an der WM teilnimmt, rückte Reichelt von Platz elf auf zehn für die Auslosung auf.

So wird Reichelt in der Abfahrt am Samstag unmittelbar nach dem Spanier Adur Etxezarreta, der die Nummer 45 hat, mit der Eins um den Hals antreten und wird dafür sorgen, dass sich die Kollegen bis zu diesen Zeitpunkt noch nicht über eventuelle Medaillen freuen dürfen.

Der scheidende Athletensprecher Reichelt war im Mai mit voller Unterstützung der besten Abfahrer der Welt beim FIS-Kongress in Costa Navarino mit seinem Anliegen abgeblitzt, dass sich die Läufer von 1 bis 30 jede einzelne Nummer aussuchen dürfen, was mehr Chancengleichheit schaffen würde. Die Läufer würden sich dann für jene Nummern entscheiden, mit denen sie die besten Bedingungen erwarten.

Entsteht daraus ein Vorteil?

Möglicherweise könnte sich die extrem hohe Startnummer sogar als Vorteil erweisen, denn die schlechten Wetterprognosen sagen für die Fortdauer des Rennens bessere Bedingungen voraus.

Ob die Abfahrt planmäßig um 12:30 Uhr ausgetragen werden kann, steht noch in den Sternen - um 6 Uhr in der Früh wird die erste Jury-Entscheidung fallen. Um vom Original-Start fahren zu können, müsste vor dem Rennen noch ein Mini-Training ausgeführt werden.

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