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Keine Medaille für ÖSV-Damen in WM-Abfahrt

Wieder nichts - Österreichs Damen gehen auch in der WM-Abfahrt leer aus.

Keine Medaille für ÖSV-Damen in WM-Abfahrt Foto: © GEPA

Ist das bitter! Österreichs Damen gehen auch in der Abfahrt der Ski-WM 2019 leer aus.

Stephanie Venier schrammt hauchdünn am Podest vorbei. Der Tirolerin fehlen vier Hundertstel auf Bronze.

Gold sichert sich Ilka Stuhec, die damit ihren Titel verteidigt. Die Slowenin gewinnt 0,23 Sekunden vor der Schweizerin Corinne Suter (zweite Medaille nach SG-Bronze). Lindsey Vonn (USA/+0,49) holt in ihrem letzten Karriere-Rennen Bronze.

Ramona Siebenhofer verliert im Schlussabschnitt viel und wird Siebente.

Nicole Schmidhofer büßt im Mittelteil Zeit ein und belegt zeitgleich mit Tamara Tippler Rang 9.

Ergebnis der WM-Abfahrt>>>

Medaillenspiegel der WM>>>

Enttäuschung nach Top-Saison

Stuhec setzt mit ihrem Sieg eine Erfolgsserie der slowenischen Damen in WM-Abfahrten fort. Statistik - alle Weltmeisterinnen>>>

Für Österreichs Damen, die in der laufenden Saison fünf von sechs Abfahrtsrennen gewonnen hatten und vom ersten WM-Abfahrtsgold seit Elisabeth Görgl 2011 träumten, wurde das Rennen zur Enttäuschung.

Als Suter mit Startnummer 19 Stephanie Venier aus den Top drei verdrängt hatte, stand sogar fest: Erstmals seit Schladming 2013 gingen die ÖSV-Speeddamen bei einer WM leer aus.

Hauchdünn am Podest vorbei

Die Entscheidung zuungunsten Veniers fiel denkbar knapp aus: Die Tirolerin (0,53 Sek. zurück) schrammte als Vierte um nur 0,04 Sekunden am Stockerl vorbei.

Die im Abfahrtsweltcup führende Ramona Siebenhofer (0,64) musste sich mit Platz sieben bescheiden. Nicole Schmidhofer und Tamara Tippler (je 0,81) teilten sich Platz neun.

Stuhec fällt "supergroßer Stein vom Herzen"

Bei der wegen Nebels und Wind nur ab dem zweiten Reservestart "Hummelbranten" durchgeführten Abfahrt über 1.670 m gelang der 28-jährigen Stuhec der zweite Gold-Coup en suite, dazwischen lag im Oktober 2017 ein Kreuzbandriss.

"Mir ist ein supersupergroßer Stein vom Herzen gefallen. Ich habe mir schon ein bisschen Druck gemacht", sagte Stuhec. Beide Titel seien speziell. "Es wäre nicht fair, sie zu vergleichen. Beide haben eine super Geschichte hinter sich."

Blumen von Stenmark für Vonn

Vonn bekam nach dem für sie perfekt verlaufenden Rennen im Ziel von Ingemar Stenmark Blumen, sie hatte sich seinen Besuch gewünscht, ursprünglich wollte die Skilegende eigentlich erst am Montag nach Aare kommen.

Vonn scheiterte knapp an ihrem größten Ziel, nämlich den Rekord von Stenmark von 86 Weltcupsiegen zu brechen. Sie geht mit 82 in die Sport-Pension.

Zweite WM-Medaille für Suter

Für Suter war es die zweite Medaille in Aare nach Bronze im Super-G: "Im Super-G ist es überraschend gekommen, in der Abfahrt habe ich schon gehofft", sagte die Schweizerin, die noch nie in ihrer Karriere im Weltcup auf dem Podest gestanden ist.

"Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich nicht gedacht, dass es reicht, weil ich im Mittelteil einen Fehler gehabt habe."

Stimmen:

Stephanie Venier: "Ich habe mir gleich gedacht, es wird eng. Die Fahrt war nicht so schlecht, es hat von meinen Gefühl gepasst. Ich habe mich daher auch zuerst gefreut. Aber dann habe ich gesehen, dass ich vier Hundertstel zurück bin und da habe ich gleich gedacht, dass es knapp nicht reichen wird für die Medaille. Mit Gold habe ich schnell abgeschlossen, gleich nach dem Abschwingen. Jetzt fehlen uns acht Hundertstel auf zwei Medaillen. Es ist extrem bitter. Ich wollte eigentlich nie Vierte werden… Jetzt ist es das gleiche Gefühl wie bei der Ramona in der Kombi."

Ilka Stuhec: "Es ist mir ein supergroßer Stein vom Herzen gefallen. Ich habe mir schon selbst Druck gemacht. Ich habe gewusst, ich kann schnell skifahren. Ich habe auf ein faires Rennen für alle gehofft. Ich hatte ein Sonnenloch und habe gewusst, das muss ich nützen. Beide Medaillen sind speziell, aber schwer miteinander zu vergleichen. Beide haben eine Super-Geschichte hinter sich.“

Lindsey Vonn: "Ich habe wirklich alles gegeben, bin mit Herz gefahren. Ich habe mein großes Vorbild Aksel gesehen. Und habe mir gedacht: Aksel schafft das, ich kann das auch schaffen. Meine Mentalität ist: Never give up. Und daher war das heute möglich. Was oben war, habe ich keine Ahnung. In den Trainingsläufen war ich immer schnell unten. Da habe ich mir gesagt: Ich nehme das Tempo unten mit. Wenn ich den Fehler oben nicht mache, stehe ich noch weiter oben. Dass Ingemar hier ist, ist so geil. Ich habe ihm ein SMS geschickt und gebeten: ‚Bitte, bitte komm zu meinem letzten Rennen.‘ Es ist definitiv mein letztes Rennen, es gibt keine Chance mehr.“

Ramona Siebenhofer: "Ich glaube, ich habe sehr gut angefangen. Im Mittelteil bin ich eine Kurve weitergeworden. Ich habe alles versucht, wollte vielleicht zu viel. Wenn das Wetter so stark wechselt, dann braucht man auch das Glück der Tüchtigen.

Tamara Tippler: „Natürlich war es nicht für alle gleich. Aber das kann man nicht ändern. Ich hab es schon oben vergeigt, da habe ich zu viel verloren. Das war komplett für die Fische. Unten war es eh gut, da bin ich dritte und fünfte Zeit gefahren. Anscheinend sind die Hundertstel bei der WM nicht auf unserer Seite. Es war aber auch schon anders, da hatten wir sie auf unserer Seite. Wir werden aber wieder kommen.

Corinne Suter: "Die Zeit zwischen Super-G und Abfahrt war sehr lange, da habe ich zum Glück wieder Kräfte tanken können. Es (die Medaille im Super-G/Anm.) hat mich schon sehr mitgenommen. Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich nicht gedacht, dass es reicht, weil ich im Mittelteil einen Fehler gehabt habe. Ich bin überglücklich gewesen, als ich die Zeit gesehen habe."

 

Die bisherigen Abfahrts-WM-Medaillen für Österreichs Damen

Medaille WM Läuferin
GOLD 1933 Innsbruck: Inge Wersin-Lantschner
1950 Aspen: Trude Beiser-Jochum
1952 Oslo: Trude Beiser-Jochum
1962 Chamonix: Christl Haas
1964 Innsbruck: Christl Haas
1968 Grenoble: Olga Pall
1974 St. Moritz: Annemarie Moser-Pröll
1978 Garmisch: Annemarie Moser-Pröll
1980 Lake Placid: Annemarie Moser-Pröll
1991 Saalbach: Petra Kronberger
1999 Vail: Renate Götschl
2001 St. Anton: Michaela Dorfmeister
2011 Garmisch: Elisabeth Görgl
SILBER 1932 Cortina: Inge Wersin-Lantschner
1948 St. Moritz: Trude Beiser
1950 Aspen: Erika Mahringer
1954 Aare: Trude Klecker
1964 Innsbruck: Edith Zimmermann
1972 Sapporo: Annemarie Moser-Pröll
1976 Innsbruck: Brigitte Totschnig
1985 Bormio: Katrin Gutensohn
1999 Vail: Michaela Dorfmeister
2001 St. Anton: Renate Götschl
2003 St. Moritz: Alexandra Meissnitzer
2015 Beaver Creek: Anna Fenninger
2017 St. Moritz: Stephanie Venier
BRONZE 1931 Mürren: Irma von Schmiedegg
1932 Cortina: Hadi Lantschner
1933 Innsbruck: Gerda Paumgarten
1948 St. Moritz: Resi Hammerer
1960 Squaw Valley: Traudl Hecher
1964 Innsbruck: Traudl Hecher
1968 Innsbruck: Christl Haas
1970 Gröden: Annemarie Moser-Pröll
1974 St. Moritz: Wiltrud Drexel
1993 Morioka: Anja Haas
1999 Vail: Stefanie Schuster
2001 St. Anton: Selina Heregger
2005 Bormio: Renate Götschl
2007 Aare: Nicole Hosp


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