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Kriechmayr nach Bronze: "Es war verrückt"

Nach Silber jetzt Bronze! Was für Vincent Kriechmayr wirklich eine Ehre ist:

Kriechmayr nach Bronze: Foto: © GEPA

"Über Süba geht no wos drüba."

Vincent Kriechmayr hatte nach seiner Silbermedaille im Super-G unmissverständlich klar gemacht, dass er in der Abfahrt noch einen draufsetzen will. Für Gold hat es am Ende zwar nicht gereicht, der Oberösterreicher war aber auch mit WM-Bronze zufrieden. 

„Ich bin sehr glücklich, es war wirklich ein verrücktes Rennen. Dass es für eine Medaille gereicht hat, ist umso schöner. Das Ziel war eine Medaille, jetzt habe ich zwei - unglaublich“, sagt Kriechmayr und grinst: „Ich mag Aare!“

"So ein Rennen bin ich noch nie gefahren"

Auch er sei überrascht gewesen, dass das Rennen aufgrund der schwierigen Wetterbedingungen mit Schnee, Wind und Nebel nach einigen Verschiebungen doch noch gestartet wurde. 

„Der Großteil der Athleten waren in der Bergstation, wir haben nicht mehr mit einem Rennen gerechnet“, erzählt der 27-Jährige. 

Aufgrund der äußeren Bedingungen sei es „ein sehr interessantes Rennen“ gewesen. „Es war überall Schnee. So ein Rennen bin ich noch nie gefahren“. 

Kriechmayr war mit seiner Leistung zufrieden. „Es war eine super Fahrt. Ich hatte einmal kurz einen Wackler, aber ansonsten war es eine meiner besten Fahrten da runter. Ich bin superhappy.“

"Ich war am Limit"

Entgegen der äußeren Wahrnehmung sei es gar kein so schwieriges Rennen gewesen, sagt Kriechmayr. Im Gegenteil: „Es war eigentlich sehr einfach zu fahren, weil das Tempo so gering war. Das war ganz ungewohnt hier. Ich bin schon schwierigere Rennen gefahren.“

Das Tempo sei entscheidend gewesen. „Man musste auf jedem Meter versuchen, zu beschleunigen. Ich habe immer versucht, Tempo zu machen und in die Hocke zu gehen. Das ist mir ganz gut geglückt, ich war am Limit.“

Am Ende fehlten 0,33 Sekunden auf Gold, das sich Kjetil Jansrud zwei Hundertstel vor Aksel Lund Svindal schnappte. 

Wo Kriechmayr die Zeit liegen ließ, weiß er genau. „Ich habe nach dem Russi-Sprung zwei Zehntel verloren, ich weiß nur noch nicht genau, warum. Vielleicht haben die anderen ein bisschen mehr Tempo mitgenommen“, vermutet er. 

Reichelt machte Kriechmayr nervös

Als er im Ziel als Dritter abgeschwungen hatte, begann eine bange Zeit des Wartens. „Ich war schon nervös, Hannes (Reichelt, Anm.) hatte ja erst Nummer 46. Es war eine lange Wartezeit“, schildert Kriechmayr. 

Spätestens nach Reichelts Fehler konnte der Oberösterreicher aber aufatmen, war Bronze hinter den beiden Norwegern in trockenen Tüchern. 

Gemeinsam mit Svindal in dessem letzten Karriere-Rennen am Podest zu stehen sei eine „Riesenehre“ für Kriechmayr. „Er ist einer der besten Rennläufer der Geschichte und was noch viel wichtiger ist, einer der sympathischsten.“

"Es macht mich stolz, mit ihm am Podium zu stehen"

Wie Hermann Maier, Fritz Strobl, Stephan Eberharter oder Hannes Trinkl sei auch Svindal ein Vorbild für ihn gewesen. "Ich habe immer versucht, mich an dem jeweiligen Besten ein bisschen zu orientieren, und Aksel war in den letzten 15 Jahren der dominierende Speedfahrer. Ich konnte viel von ihm lernen“, sagt Kriechmayr. „Es macht mich stolz, nochmal mit ihm am Podium stehen zu dürfen.“

Im Gegensatz zu „Pensionist“ Svindal kann Kriechmayr heute nicht die Korken knallen lassen. Er startet am Montag noch in der Kombination. 

„Die Feier wird wieder sparsam ausfallen. Ich habe noch ein Rennen, da möchte ich mich gut präsentieren“, sagt Kriechmayr, auch wenn er in der Kombi „krasser Außenseiter“ sei. „Ich kann jetzt wirklich sehr gelassen in das Rennen gehen. Und abgerechnet wird am Schluss.“

Und danach darf dann auch gefeiert werden. 

Ergebnis der WM-Abfahrt>>>

Medaillenspiegel>>>

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