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ÖSV-Team als fairer Verlierer

"Nicht die besten Leistungen" von Schwarz und Co. im WM-Teambewerb:

ÖSV-Team als fairer Verlierer Foto: © GEPA

„Da kann man den Schweizern wirklich nur gratulieren.“

Wie vor einem Jahr bei den Olympischen Spielen hat sich Österreich auch im WM-Teambewerb an der Schweiz die Zähne ausgebissen. Für Katharina Liensberger, Katharina Truppe, Michael Matt, Marco Schwarz, Franziska Gritsch und Christian Hirschbühl reicht es in Aare „nur“ zu Silber.

"Im Endeffekt wieder Silber. Die Schweiz ist einfach brutal stark in dem Event, weil die ganze Mannschaft so stark fährt. Sie haben nur Läufer am Start, die in ihren Disziplinen Podiumfahrer sind. Das zeichnet sie aus“, analysiert Matt.

Kampfansage von Liensberger

Ausschlaggebend für den ersten WM-Triumph im Teambewerb der Eidgenossen war vor allem die Konstanz von Wendy Holdener, die nun zweifache Aare-Weltmeisterin ist, und Ramon Zenhäusern, der ausgerechnet im entscheidenden Lauf gegen Schwarz mit 23,23 Sekunden die schnellste Zeit im ganzen Wettbewerb fuhr.

Auch die zweit- und drittbeste Laufzeit gehörte dem Zwei-Meter-Riesen Zenhäusern, der seine Körpergröße bei der Cross-Blocking-Technik perfekt ausspielt.

„Der fährt im Finale Laufbestzeit mit seinen langen Haxn, da ist er richtig stark. Da kann man nur gratulieren“, sagt Schwarz, der im finalen Lauf den Stock kurz zwischen die Füße bekommen hat. 

Dass die Schweizer nur sehr schwer zu schlagen sein werden, wusste man in der topgesetzten ÖSV-Mannschaft schon vorher, sagt Liensberger. „Sie haben ihre Leistungen gebracht, Herzliche Gratulation. Da müssen wir noch an uns arbeiten und dann schauen wir, wie es in Zukunft aussieht“, schickt sie eine Kampfansage an die Nachbarn hinterher. 

„Wir haben uns gut präsentiert und die Silbermedaille gewonnen. Die Schweiz war in diesem Fall einfach besser, das muss man akzeptieren. Wir freuen uns sehr über die Silbermedaille, gerne hätten wir Gold“, kann ÖSV-Herren-Cheftrainer Andreas Puelacher nicht leugnen.

"Nicht die allerbesten Leistungen"

Im Gegensatz zu den Schweizern hätten die Österreicher „leider nicht die allerbesten Leistungen“ gezeigt, meint Liensberger. Matt stimmt zu: „Jeder muss sein Maximum rausholen, nur dann ist der Sieg möglich.“

Sowohl Liensberger als auch Matt hätten einige Zeit gebraucht, um in das Rennen hineinzufinden „Zum Glück hatten wir am Anfang nicht allzu starke Gegner“, meint Matt, der anfangs vom guten Zustand der Piste etwas überrascht war. „Bei der Besichtigung hat es eigentlich ein bissl traurig ausgesehen. Aber die Piste hat dann angezogen und super gehalten.“

Auch beim Kombi-Bronzenen Schwarz haben sich die Strapazen der letzten Tage bemerkbar gemacht. „Ich habe schon gemerkt, dass ich heute den sechsten Tag in Folge auf den Skiern bin. Es nagt schon ein bisschen“, gibt der Kärntner zu. 

"Superhappy" mit Silber

Genug Energie, um sich über Silber zu freuen, ist aber noch da. „Zweites Rennen, zweite Medaille - das nehme ich gerne“, sagt Schwarz und spricht ein Lob an seine Teamkolleginnen aus. „Die Mädls sind brutal stark gefahren, wir haben uns glaube ich gut präsentiert.“ Auch ohne ÖSV-Superstar Marcel Hirscher.

Der vielzitierte Teamspirit sei klar zu spüren gewesen, erklärt Schwarz. „Wir sind alle relativ jung und verstehen uns sehr gut. Wir sind in der Konstellation das erste Mal gefahren, aber es hat richtig Spaß gemacht. Wir pushen uns am Start gegenseitig, das hat gut funktioniert.“

Dem stimmt auch Liensberger bei: „Es macht so viel Spaß. Es ist was ganz Besonderes, hier zusammen zu fahren und die Stärke unseres Teams zu zeigen. Es ist einfach ein schöner Bewerb, man muss wirklich alles geben. Auch wenn es nicht für ganz vorne gereicht hat, können wir superhappy mit Silber sein.“

Superhappy ist naturgemäß auch Katharina Truppe, die sich über die erste Medaille ihrer Karriere freuen darf. 

„Es ist so cool! Es ist meine erste Medaille und das im Team, das ist schon was Besonderes. Man muss zusammenhalten, jeder muss gut fahren und ich finde, das haben wir gezeigt. Es war einfach lässig, den Spirit zu spüren. Ich bin einfach nur glücklich“, sagt die Kärntnerin. 

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