Man soll die Feste feiern, wie sie fallen. Die Freitagnacht wurde nach dem Kombi-Doppelsieg der Schweizerinnen und Bronze für Michaela Kirchgasser zum Fest in Rot-Weiß.
Bei der Feier im "TirolBerg" kam die 31-Jährige erstmals an ihrem Erfolgstag richtig zur Ruhe. "Diese Medaille hat richtig gut getan, sie entschädigt für so vieles", reflektiert sie und erinnert sich nochmals an die Entscheidung, als Stuhec und Goggia ausschieden: "Ich habe gewusst, wenn nur eine der beiden runterkommt, bin ich Vierte. Das hätte mir an diesem Tag ganz schiach getan."
Schröcksnadel im Udo-Jürgens-Bademantel
Nach dem Abendessen mit Teamkolleginnen und Trainern in der "Casa" dauerte es nicht lange, bis die von Super-G-Weltmeisterin Nicole Schmidhofer "motivierte" Kirchgasser zu einer Magnum-Sprudelflasche griff.
Im Zentrum der Angriffe stand letztlich ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel. Am Ende war niemand im ganzen Lokal trocken geblieben und Schröcksnadel musste sein Gewand gegen eine weißen Bademantel tauschen.
Der so zum "Udo" (Jürgens) gemachte Schröcksnadel durfte an diesem Abend über die bereits zweite Damen-Medaille in St. Moritz jubeln.
Schröcksnadel-Sager ging Kirchi "hinten vorbei"
Geholt hatte sie mit Kirchgasser ausgerechnet jene Athletin, der er im Jänner noch zum Rücktritt geraten haben soll. Schröcksnadel bestritt das zwar auch in St. Moritz, Kirchgasser nahm es aber ohnehin gelassen.
"Schwamm drüber", sagte sie nach der feuchtfröhlichen Sause an der Seite ihres Chefs. "Ich habe wirklich ein sehr gutes Verhältnis zu Peter. Heute hat man gesehen, dass das keine gekünstelte Freundschaft ist", machte Kirchgasser an ihrem Jubeltag einen Schlussstrich unter die Angelegenheit.
"Ich bin schon manchmal dünnhäutig. Aber das ist mir echt hinten vorbei gegangen", versicherte sie.
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