ÖSV gibt Slaloms zurück und hofft auf Speed-Events in Kitzbühel
ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel meint zur aktuellen Entwicklung: "Aufgrund des zu kurzen Vorlaufs ist diese Maßnahme die einzige Möglichkeit. Wir hätten uns natürlich sehr gefreut, diese zusätzlich von der FIS erhaltenen Slaloms in Kitzbühel – einem der renommiertesten Skiorte der Welt – durchzuführen, doch oberste Priorität hat immer die Gesundheit aller Beteiligten und natürlich die sichere Durchführung der Veranstaltungen."
Weiters meint der Tiroler: "Nach unseren derzeitigen Informationen ist kein erhöhtes Risiko in der Region gegeben."
Die Landesregierung möchte flächendeckende Testungen des Bezirkes Kitzbühel durchführen.
Ziel ist es, Zeit zu gewinnen, um bis zum Wochenende den Sicherheitsstatus in der Region festzustellen und somit die Hahnenkammrennen - bestehend aus zwei Abfahrten und einem Super-G - am geplanten Wochenende von 22. bis 24. Jänner reibungslos durchzuführen.
Flachau war in "Bereitschaft"
In Flachau war man zum Zeitpunkt der Entscheidung schon seit gut 24 Stunden in "Bereitschaft" gewesen und hatte früh mit Abstimmungsgesprächen begonnen, um für den Fall der Fälle bereit zu sein. Erstmals seit Dezember 2011 (Ersatz Levi, Sieger Ivica Kostelic) finden damit in Flachau wieder Herren-Weltcuprennen statt, nachdem zuletzt die Damen dort Stammgäste gewesen waren. Die Startzeiten auf der Hermann-Maier-Weltcuppiste sind 9.30/12.30 (Samstag) sowie 10.30/13.45 Uhr (Sonntag).
Flachau war im Frühjahr wegen Corona sogar abgeriegelt gewesen, weist derzeit aber niedrige Covid-Zahlen aus. Das aktuelle Präventionskonzept müsse deshalb lediglich adaptiert und bei der Veranstaltung aufgelegt werden, weil bei niedrigen Infektionszahlen kein epidemiologisches Gutachten notwendig sei, erklärte Rupert Steger vom ÖSV gegenüber der APA. Einziger Wermutstropfen für Marco Schwarz und Co. ist, dass es in Flachau nun auch am Sonntag "nur" um das FIS-Mindestpreisgeld von 120.000 Franken geht und nicht um die vorgesehenen 220.000 Euro beim Hahnenkamm-Slalom.
Für Flachau sei sehr schnell klar gewesen, dass man trotz der überraschenden Anfrage und extrem kurzer Vorbereitungszeit als guter Partner auch für Herrenrennen bereit stehe, betonte Bergbahnen-Chef Wolfgang Hettegger. "Dennoch wollten wir die Chance nutzen, um unsere Schneekompetenz erneut einem breiten TV-Publikum zu präsentieren", ergänzte der OK-Vize. 1,2 Millionen Zuschauer beim Damenslalom zur Primetime machten klar, dass der Skiweltcup ein großer Marketingträger sei.
Die fehlenden Zuschauer seien aber natürlich ein herber Beigeschmack. Der kupierte Rennhang wird nun mit Wasser neu gehärtet und sollte auch den Herren einiges abverlangen, ist Hettegger überzeugt. Alle rund 250 Flachau-Mitarbeiter werden am Donnerstag einem erneuten Schnelltest auf Covid-19 unterzogen, die für den Weltcup vorgesehenen Hotels sperren übers Wochenende wieder auf. Durchführender Verein ist der USC Flachau, dessen Obfrau die Ex-Snowboarderin und Pressechefin der ÖSV-Alpindamen, Manuela Riegler, ist.