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ÖSV-Abfahrer in Bormio geschlagen

Kein Podestplatz für Österreich auf der Stelvio. Südtiroler jubeln über Doppelsieg:

ÖSV-Abfahrer in Bormio geschlagen Foto: © GEPA

Die ÖSV-Herren gehen in der Abfahrt von Bormio nach starken Trainingsleistungen leer aus.

Als bester Österreicher landet Vincent Kriechmayr auf Rang 5.

Auf Sieger Dominik Paris fehlen dem Oberösterreicher 0,96 Sekunden. Matthias Mayer belegt Rang mit 1,17 Sekunden Rückstand Rang 7.

Paris setzt sich 0,36 Sekunden vor seinem Teamkollegen Christof Innerhofer durch und feiert seinen dritten Sieg in Bormio. Beat Feuz (SUI/+0,52) komplettiert das Podest.

Max Franz landet zeitgleich mit Aksel-Lund Svindal auf Rang 12. Otmar Streidinger wird 16. Hannes Reichelt büßt nach zwei schweren Fehlern 2,85 Sekunden ein.

Überschattet wird das Rennen von einem schweren Sturz des Slowenen Klemen Kosi, dem im Ziel-Abschnitt die Kraft ausgeht. Er durchschlägt danach die Sicherungszäune und bleibt bewusstlos liegen.

Ergebnis der Abfahrt in Bormio>>>

Siegerliste - Abfahrt in Bormio>>>

ÖSV nach starken Trainingsleistungen geschlagen

Die Österreicher konnten ihre starken Trainingsleistungen im Rennen nicht bestätigen, sie gehörten wie die Norweger zu den Geschlagenen.

Bester Österreicher war Vincent Kriechmayr als Fünfter (0,96), Matthias Mayer (1,17) wurde Siebenter. Kriechmayr, im Training am Vortag noch der Schnellste, verzeichnete zwar gute Teilzeiten.

Kriechmayr weiß um Fehler

"Vor dem San-Pietro-Sprung habe ich aber das Tempo nicht mitgenommen, das hat sich nach unten summiert", sagte der Oberösterreicher im ORF-Interview.

Auf den Tag genau ein Jahr nach seinem zuvor letzten Sieg wurde Paris zum 'Wiederholungstäter'. "Es ist sicher eine Piste, die mir gut liegt." Der 29-Jährige mit der Holzfäller-Statur jubelte über seinen zehnten Weltcup-Erfolg.

Sein Erfolgsrezept: "Es ist eine taktische Piste. Man muss sich viel trauen und schlau fahren. Man muss überzeugt sein, von dem was man tut - bis ins Ziel."

Feuz führt im Abfahrtsweltcup

Hinter Innerhofer fuhr Beat Feuz zum dritten Mal hintereinander auf ein Abfahrts-Podest. "Der Weg passt, meine Form passt, ich bin zufrieden", sagte Feuz, der den Abfahrtsweltcup mit 260 Punkten vor Max Franz anführt. "Ich freue mich auf den Januar, das sind die coolen und lässigen Rennen."

Am Samstag geht in Bormio zunächst ab 11.45 noch ein Super-G in Szene.

Auch Mayer mit Fehler

Hohe Temperaturen hatten der "Bestie Stelvio" über Nacht ein wenig die Zähne gezogen. Die Strecke sei, so Kriechmayr, im Vergleich zum Training "wesentlich einfacher" zu befahren gewesen. "Von Eis kann man nicht mehr reden."

Mayer erwischte im Flachstück einen Schlag und kam daraufhin meterweit von der Ideallinie ab. "Das war eigentlich der Teil, wo ich im Training zu den Schnellsten gehört habe. Wenn ich gerade das verhau', ist es blöd", erkannte der Kärntner Olympiasieger.

Reichelt ärgert sich über schwere Schnitzer

Lake-Louise-Sieger Franz (+ 1,71) gehörte wie der gleichauf liegende Norweger Aksel Lund Svindal zu den Geschlagenen. Für Hannes Reichelt reichte es nicht zu Weltcuppunkten. Der Salzburger Routinier, im Vorjahr als Fünfter noch der beste Österreicher, verpatzte wie der ausgeschiedene Kjetil Jansrud seine Fahrt.

"Ärgerlich", kommentierte der Salzburger Routinier seinen Schnitzer im oberen Teil. Er wusste: "Die Kraft geht danach ab." Er habe danach alles riskiert. "Aber es waren heute definitiv zu viele Fehler."

Schwerer Sturz eines Slowenen

 Johannes Kröll sorgte mit einem Verschneider vor dem Ziel für eine Schrecksekunde, der Steirer fuhr danach aber selbst in den Zielraum. Schlimmer erwischte es den Slowenen Klemen Kosi, dem bei hoher Geschwindigkeit kurz vor dem Ziel offenbar die Kraft ausging.

Er durchschlug gleich mehrere Fangnetze und musste mit dem Hubschrauber abtransportiert werden. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie der 27-Jährige nach dem Aufprall ohne Körperspannung war. Laut Angaben des slowenischen Verbandes war der 27-Jährige ansprechbar, erlitt beim Sturz aber schwere Gesichtsverletzungen.

So musste das Rennen unmittelbar vor Daniel Hemetsberger minutenlang unterbrochen werden. Der Oberösterreicher, der mit den Trainingsrängen zwei und drei aufgezeigt hatte, kam danach aber nicht in die Punkteränge.

 

Vincent Kriechmayr: "Mich hat es beim Sprung ein bisschen verrissen - 4 Zehntel waren das aber auch nicht. Da muss ich analysieren. Oben bin ich schon etwas ratlos - unten habe ich nochmal verloren, das ist aber klar. Da hatte ich vor dem San-Pietro-Sprung einen Fehler und habe Tempo verloren."

Matthias Mayer: "Der Fehler war an einer ganz blöden Passage, da geht es dann flach weiter - da verlierst du sicher eine halbe Sekunde. Das war eigentlich der Teil, wo ich in den Trainings der Schnellste war. Blöd, dass ich es genau dort verhaut habe. Dafür war ich unten heute schnell."

Hannes Reichelt: "Es ist ärgerlich, dass ich oben den Fehler hatte. Die Kraft geht einem dann ab, damit passieren einem weitere Fehler. Und je mehr du zu kämpfen hast, desto mehr fehlt dir die Kraft unten. Ich hab schon öfter Fehler gemacht und war dennoch schnell. Aber heute waren es definitiv zu viele Fehler."

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