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Enges Rennen um die Abfahrts-Kugel

Vor den finalen drei Abfahrten geht es im Kugel-Kampf heiß her.

Enges Rennen um die Abfahrts-Kugel Foto: © GEPA

Nach Olympia geht es für die Speed-Herren um Kristall: Das Rennen um die Abfahrts-Kristallkugel ist eng wie schon lange nicht mehr. 

Aleksander Aamodt Kilde ist in der Pole Position, allerdings hat der Norweger vor den abschließenden drei Saisonrennen nur einen kleinen Vorsprung auf seine ersten Verfolger, und die wollen freilich bis zuletzt um das Kristall kämpfen. Der Schweizer Beat Feuz liegt nur acht Punkte hinter Kilde, Matthias Mayer fehlen 43 und Marco Odermatt (SUI) 44. Aber auch Dominik Paris mischt noch mit. Weltcup-Stände >>>

Der Südtiroler, 89 Punkte hinter Kilde, knallte im abschließenden Testlauf für die beiden Abfahrten am Freitag und Samstag (je 11:30 Uhr im LIVE-Ticker) eine starke Bestzeit hin, verwies den Franzosen Johan Clarey und den Schweizer Niels Hintermann sowie Kilde auf die weiteren Plätze. Daniel Hemetsberger war als Sechster bester Österreicher, Max Franz wurde Achter. Mayer und Feuz deckten längst nicht alle Karten auf.

Während Feuz in der Abfahrt und Mayer im Super-G als Olympiasieger aus China heimkehrten, blieb Kilde ein Titel verwehrt. Kristall wäre darum umso wertvoller für ihn, er führt in der Abfahrts- und der Super-G-Wertung. "Es geht sehr eng her. Ich bin bereit, aber die anderen sind auch schnell. Diese Abfahrt gehört zu den leichtesten, da muss man einfach Gas geben", weiß der Lokalmatador. "Wenn ich eine Kugel schaffe, wäre das cool, beide wären unglaublich. Aber ich bin so auch zufrieden mit dem, was ich bis jetzt in dieser Saison gemacht habe."

Mayer will noch "ein Wörtchen mitreden"

Herschenken wolle er das Kristall nicht, meint Feuz, auch wenn sich Kilde die Kugel verdient hätte. "Das müssen wir nicht diskutieren, er hat drei Siege auf dem Konto, er wäre auf alle Fälle ein würdiger Abfahrtssieger. Aber es sind noch drei Abfahrten geplant. Man muss bei allen drei relativ weit vorne sein, wenn man im Spiel bleiben will. Es heißt Vollgas geben." Vergessen dürfe man beispielsweise auch nicht auf Paris, der "im Training allen um die Ohren" gefahren sei.

Das tat Mayer nicht, Grund zur Beunruhigung ist das freilich nicht. "Die Piste ist in einem Superzustand, das wird ein lässiges Rennen werden. Ich bin bereit, brauche mich nicht zu verstecken und freue mich auf das Saisonfinale", sagt der Olympia-Dritte in der Abfahrt gewohnt gelassen.

Bezüglich Kristallkugel zerbreche er sich auch nicht den Kopf, es sei sich schon ein paarmal nicht ausgegangen. "So groß sind die Abstände nicht. Feuz und Kilde wollen sie holen, und ich hoffe, dass ich ein Wörtchen mitreden kann." Nach der so erfolgreichen Saison sei es ein schönes Gefühl, so in die letzten Rennen gehen zu können.

Kriechmayr will es wieder mal "auf den Punkt bringen"

Nach den verpatzten Winterspielen will Weltmeister Vincent Kriechmayr wieder vorne mitkämpfen. "Dafür muss ich mich auf mein Skifahren konzentrieren und schauen, dass ich das auf den Punkt bringe." Hemetsberger hat sich Platzierungen in den Top Ten vorgenommen. "Wenn sich nochmals ein Stockerl ausgeht, wäre das schön", meint der Oberösterreicher.

Franz will es "ganz klar mal im Rennen zeigen, dass ich da voll dabei bin". Es müsse einmal eine gute Fahrt her, mit der er zufrieden sei. Die verlorene Quali um den Olympia-Abfahrtsstartplatz abgehakt hat Otmar Striedinger: "Es heißt in den letzten Rennen noch Vollgas geben." Das hat sich auch Daniel Danklmaier vorgenommen, um sich in der Startliste weiter zu verbessern und eine gute Ausgangsposition für den nächsten Winter zu verschaffen.

An diesem Wochenende seine Karriere beenden wird Kjetil Jansrud, Super-G-Olympiasieger 2014, Abfahrts-Weltmeister 2019 und Gewinner von 23 Weltcuprennen. "Im Moment sind die Gefühle normal, ich bereite mich auf das Rennen vor. Aber es wird sicher sehr emotional werden", weiß der 36-jährige Norweger. "Er ist ein super Typ, hatte eine wunderschöne Karriere und hat viele Medaillen gewonnen. Es ist für ihn sicher schön, in Kvitfjell das Abschiedsrennen zu haben", meint Feuz. "Das wird speziell, er war meine ganze Weltcupkarriere immer dabei", sagt Kilde.

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