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Schwarz entspannt zu Kugel: "Nicht herumgerechnet"

Marco Schwarz über Kindheitstraum, Gratwanderung und seinen "Buckel":

Schwarz entspannt zu Kugel: Foto: © GEPA

Professionell und cool! Wörter, die bei der Beschreibung von Marco Schwarz immer wieder fallen.

Diese Eigenschaften unterstrich der Kärntner auch in Kranjska Gora und darf sich trotz nicht optimaler Vorzeichen vorzeitig über Slalom-Kristall freuen. Ein Pokal, den er ganz oben einordnet.

"Es ist ein Zeichen, dass man die ganze Saison stark war. Es war ein Kindheitstraum, das einmal zu gewinnen. Es war eine sehr coole Saison und hat richtig Spaß gemacht", sagte der Kärntner am Sonntag in Kranjska Gora.

"Brutale Gratwanderung - mit der Piste und dem Buckel"

Dort genügte ihm ein siebenter Platz im Slalom, um vorzeitig als Wertungssieger festzustehen. "Es war eine brutale Gratwanderung, bei der Piste und mit dem Buckel, der wehtut."

Die während der Woche aufgetauchten Rückenschmerzen hatte er beim Fahren in Griff, davor und zwischen den Läufen allerdings sei es nicht optimal gewesen. "Es heißt nun gut auskurieren und auf das Weltcupfinale vorbereiten."

Feller: Glücksgefühle als "Schmerzmittel"

Was es heißt, mit Rückenproblemen zu kämpfen, weiß Manuel Feller nur zu gut.

Daher hatte der Tiroler auch einen guten Tipp für Schwarz parat: "Ich habe ihm vor dem Rennen gesagt, Glücksgefühle machen jeden Schmerz wett. Ich glaube heute beim Heimfahren wird er sich denken, ich spüre gar nichts mehr."

"Habe nicht herumgerechnet"

Nervös sei er nicht gewesen, selbst dann nicht, als er nach seinem zweiten Lauf im Ziel wartete, an welcher Stelle sich sein einziger verbliebener Kristall-Konkurrenz Ramon Zenhäusern klassieren wird, erzählte Schwarz.

"Ich war relativ entspannt und habe nicht herumgerechnet. Ich habe gewusst, ich muss den Ramon bei diesen Verhältnissen und auf diesem Hang auf der Rechnung haben. Das hat er cool gemacht." Rang drei reichte dem Schweizer nicht, um die Entscheidung zu vertagen. Und Schwarz gestand: "Ich war froh, dass der Clement (Noel/Anm.) gewonnen hat.

Cheftrainer glaubte früh an die Kugel

Für ÖSV-Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher ist der 25-jährige Schwarz der verdiente Kugelgewinner. "Er war der Konstanteste, es war keiner stärker im Slalom als der Marco."

Er selbst glaubte schon früh daran. "Als er das Rote Trikot das erste Mal übernommen hat. Da habe ich mir gedacht, mit dieser Konstanz, dieser sauberen Technik könnte es sich ausgehen, obwohl die Konkurrenz natürlich sehr, sehr stark war. Aber Marco hat das durchgezogen. Ich kann ihn nur gratulieren."

Schon früh Eindruck hinterlassen

Und wenn er ein paar Jahre zurückdenkt, fällt Puelacher Folgendes zu Schwarz ein. "Ich wusste, da kommt ein junger Athlet, der sehr gut Ski fährt, sehr professionell arbeitet und sehr professionell denkt. Er hat seinen Weg gemacht. Leider ist er ein bisserl gestoppt worden durch seine Knieverletzung."

Als dreifacher Medaillengewinner der WM 2019 in Aare zog sich Schwarz nur wenige Wochen später in Bansko einen Riss des vorderen Kreuzbandes und einen Riss des Innenmeniskus im linken Knie zu. Schon in der darauffolgenden Saison fuhr er aber wieder in die Spitzenränge.

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