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Matthias Mayer: Kilde ein "guter Langläufer“

Der Kärntner weiß, wie ihn Kilde in der 1. Beaver-Creek-Abfahrt schlagen konnte:

Matthias Mayer: Kilde ein Foto: © GEPA

Und wieder ein Mal ein Norweger! Lange sah es in Beaver Creek nach dem Ende einer ÖSV-Durststrecke aus. Doch mit Nummer 19 entriss Aleksander Aamodt Kilde dem bis dahin Führenden Matthias Mayer den Sieg.

Damit müssen die ÖSV-Herren auf der "Birds of Prey" weiter auf den ersten Abfahrtssieg seit 2007 (Michael Walchhofer) warten. Eine neue Chance bietet sich dafür bereits am Sonntag, wenn in Beaver Creek neuerlich eine Abfahrt stattfinden.

Matthias Mayer sieht trotz des Top-Ergebnisses noch Luft nach oben. "Es ist nach wie vor was drinnen, Kilde hat es gezeigt, ich werde sicher noch ein Videostudium machen", so der Kärntner.

"Langläufer" Kilde am Start im Vorteil

Wo er die Zeit auf Kilde verloren hat, wusste Mayer bereits ohne Video-Studium unmittelbar nach dem Rennen.

Zum einen im Startbereich. "Er ist als Norweger extrem starker Langläufer – er ist am Start extrem schnell und holt sich da gleich mal oben seine nötigen Zehntel", erklärt Mayer.

Viel Zeit "begraben" liege am Ende des Steilhangs. "Im Gegensatz zu mir hat Kilde die Steilhang-Ausfahrt extrem gut erwischt. Mich hat es dort angefangen zu drücken, da hatte ich dann ein paar km/h weniger. Und da kriegt man dann einfach bis ins Ziel ein paar Zehntel dazu."

Er habe da schon im Vergleich zum bis zu seiner Fahrt Führenden Beat Feuz Zeit verloren: "Und Kilde hat es dann brillant gelöst."

Ergebnis der 1. Abfahrt in Beaver Creek>>>

Mayer: "G'scheit überwunden"

Mit seiner eigenen Leistung zeigt sich Mayer letztlich zufrieden. Kein Wunder, ist Platz zwei doch sein mit Abstand bestes Abfahrtsergebnis auf der "Birds of Prey". Bisher hatte er es erst einmal als Neunter (2014) in die Top 10 geschafft.

"Ich hab mich heute wirklich mal g'scheit überwunden da runter - das hat gut funktioniert", analysiert der 31-Jährige und verrät: "Wir haben beim Material einiges umgestellt, was sich positiv ausgewirkt hat."

Mit dem zweiten Platz sei er sei zufrieden. "Und es fühlt sich gut an, dass wir die Schweizer wieder bissl auf Abstand halten. Vor Feuz zu sein ist immer ein großes Ziel, weil er so eine Konstanz hat und überall schnell sein kann", sagte Mayer.

Im Kampf um die kleine Kristallkugel hat sich der Doppel-Olympiasieger in die Pole Position geschoben.

Mit 180 Punkten hat er 51 Zähler Vorsprung auf Kilde und 60 auf Feuz, der die Abfahrtskugel zuletzt vier Mal in Folge gewinnen konnte.

Kilde: "Das war für Kjetil"

Kilde, der am Vortag den Super-G gewonnen und damit seinen Comebacksieg nach dem Kreuzbandriss gefeiert hatte, holte sich im untersten Abschnitt den großen Vorsprung heraus. Für den 29-jährigen war es der achte Weltcupsieg.

"Heute bin ich auch ein bisschen für Kjetil gefahren. Er hat so viel gegeben und ich habe so viel genommen", sagt Kilde über den innerhalb der Mannschaft hilfsbereiten Teamkollegen Kjetil Jansrud, der am Vortag im Super-G Knieverletzungen erlitten hat.

"Es war von oben bis unten einfach gut, ich habe keine Probleme gehabt und genau das richtige Risiko genommen. Mein Plan hat gepasst und die Linie war auch sehr gut. Es ist eigentlich unglaublich, es kommt alles schneller, als ich gedacht habe", sagt der Norweger.

Kriechmayr: "Dann bin ich Vierter - auch nicht mein Anspruch"

Vom Sieg ein gutes Stück entfernt war diesmal Vincent Kriechmayr. Der Oberösterreicher musste sich mit Rang neun genügen.

"Es war heute wieder ein bisserl zu fehleranfällig", ist der Weltmeister gewohnt selbstkritisch.

"Kilde und Mothl waren für mich außer Reichweite - das war unglaublich, was die hier abgeliefert haben. Vor allem der Aleks mit Nummer 19."

Etwas Zeit hat Kriechmayr in einer Schnell-Analyse gleich gefunden: "Mich hat es im Mittelteil ein paar Mal aus der Position rausgerissen - das waren ein paar Zehntel. Dann werde ich Vierter - aber das ist auch nicht mein Anspruch. Morgen habe ich noch eine Chance und da mache ich es besser."

Hemetsberger jubelt über Premiere auf "geiler Abfahrt"

Obwohl nur einen Platz vor Kriechmayr klassiert, war sein unmittelbarer Landsmann Daniel Hemetsberger deutlich besser gelaunt.

Der 30-Jährige schaffte es bei seinem ersten Abfahrtsstart in Beaver Creek auf Anhieb als Achter in die Top 10.

Der durch Verletzungen immer wieder zurückgeworfene Oberösterreicher gesteht eine Liebe auf den ersten Blick mit der "Birds of Prey": "Mir hat es hier vor drei Jahren, als ich hier erstmals ein Training gefahren bin, die Strecke dann richtig gut getaugt. Heute habe ich eine gute Nummer erwischt, weil Kjetil sich verletzt hat, bin ich reingerutscht. Und das konnte ich ausnutzen. Dass das eine geile Abfahrt ist, weiß ich schon länger."

Die nächste Chance auf eine Fahrt auf der "geilen Abfahrt" bietet sich bereits am Sonntag. Ab 20:00 Uhr steigt zum Abschluss des Speed-Wochenendes noch ein Abfahrts-Rodeo in Colorado - im LIVE-Ticker>>>

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