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Manuel Feller: "Ich wäre gerne wie McGregor“

Große ÖSV-Hoffnungen auf Manuel Feller. Darum macht er trotzdem keine Sieg-Ansage:

Manuel Feller: Foto: © Montage

"I don’t ski for money, I don’t ski for fame, I ski for the one minute when I can get insane." "Ich fahre nicht Ski wegen des Geldes, ich fahre nicht Ski wegen des Ruhms, ich fahre Ski für diese eine Minute des Wahnsinns."

Mit diesen Worten beschreibt sich Manuel Feller auf seinem Instagram-Account.

Geht es nach seinem Umfeld, könnte dem Tiroler in diesem Winter wirklich der eine oder andere Wahnsinns-Ritt bevorstehen. Dem 26-Jährigen wird unter anderem von ÖSV-Cheftrainer Andreas Puelacher vor dem Saisonstart eine sehr gute Form attestiert. 

Feller selbst will der Vorbereitung nicht zu viel Bedeutung beimessen, Trainingszeiten seien immer mit Vorsicht zu genießen. „Aber ich habe meine Hausaufgaben gemacht.“

"Es macht sehr viel Spaß momentan"

Während sein durch Bandscheibenvorfälle geplagter Rücken „mit jedem Sommer besser“ wird, soll sich auch in Sachen Konstanz eine Besserung einstellen. Im abgelaufenen Winter hatte Feller im Slalom eine mehr als fünfzigprozentige Ausfallsquote. Sah er doch das Ziel, landete er immer in den Top acht. Im Riesentorlauf fuhr Feller ohne Ausfall in jedem Rennen in die Top Ten.

„Ich fühle mich noch wohler als im letzten Jahr, da habe ich noch sehr viel mit Kampf gemacht. Jetzt habe ich mehr Sicherheit, fahre mit mehr Vertrauen und Selbstvertrauen. Es macht sehr viel Spaß momentan. Auch weil das Material gut passt.“

Das hat Feller mitunter seinem neuen Servicemann Richard Weißenbacher, dem ehemaligen Kantenschleifer von Eva-Maria Brem, zu verdanken. Bisher teilte er sich einen Servicemann mit Marco Schwarz.

Die Individual-Betreuung hat sich bereits bewährt, wie Feller berichtet. „Mit einem Servicemann pro Athlet kriegt man massiv mehr weiter. Das Material macht 50 bis 80 Prozent aus, wenn das nicht passt, kann man auch gewisse technische Defizite nicht ausmerzen. Von dem her habe ich im Sommer sicher einen großen Schritt gemacht.“

"Das Selbstvertrauen habe ich nicht"

Das soll sich wenn möglich auf den Ergebnislisten im Weltcup wiederspiegeln. In der Vorsaison fuhr Feller mit Rang zwei im RTL von Garmisch-Partenkirchen seinen ersten Podestplatz im Weltcup ein. 

Eine Ankündigung weiterer Stockerlplätze oder gar Siege ist dem Slalom-Vizeweltmeister von 2017 nicht zu entlocken. „Daran denke ich gar nicht. Ich gehe nicht mit der Einstellung in ein Rennen, dass ich aufs Podium fahren oder gewinnen MUSS. Ich stehe am Start und konzentriere mich in erster Linie auf meine Leistung.“

"Ich wäre gerne wie Conor McGregor, der sagt: 'Ich hau euch in die Goschn', aber das Selbstvertrauen habe ich nicht."

Aber natürlich habe auch er - wie jeder andere Athlet, der am Start steht - immer die Intention zu gewinnen. Sich selbst als Favoriten ins Spiel zu bringen, käme Feller aber nie in den Sinn. "Ich wäre gerne wie Conor McGregor, der sagt: 'Ich hau euch in die Goschn', aber das Selbstvertrauen habe ich nicht", sagt Feller. 

Dabei ist er längst an der Weltspitze angekommen. Je eine WM- und Olympia-Medaille hat der Fieberbrunner schon in der Tasche. 2017 in St. Moritz holte er WM-Silber im Slalom hinter Marcel Hirscher, im Februar jubelte er mit Österreichs Team über Olympia-Silber im Mannschaftsbewerb.

"Man kann sich keine Fehler leisten"

Einen Freifahrtschein aufs Podest gibt es deshalb nicht. Dessen ist sich Feller bewusst: „Skifahren ist eine Perfektionssportart, man kann sich keine Fehler mehr leisten.“

Das gelte auch für den Saisonauftakt in Sölden am Sonntag (ab 10 Uhr im LIVE-Ticker).  „Dort stehen die besten Riesentorläufer der Welt am Start, da darf man niemanden unterschätzen. So schnell kann man gar nicht schauen und man ist Zehnter oder 15.“

Feller fühlt sich für das erste Kräftemessen der Saison jedoch „mehr als bereit. In den letzten Jahren war immer eine Ungewissheit da, wie ich es da runter anlege. Jetzt habe ich einen genauen Plan und vertraue in das, was ich kann. Ich weiß, dass ich gut vorbereitet bin und wenn ich das auf den Punkt bringe, ist sicher ein gutes Ergebnis möglich.“

Vorausgesetzt das Rennen findet überhaupt statt. Wie im Vorjahr droht aufgrund von Schlechtwetter eine Absage. Feller nimmt es gelassen: "Die Verwandtschaft und das Wetter kann man sich eben nicht aussuchen."

 

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