Nach Hochladen eines negativen Tests im Online-System des Ski-Weltverbands FIS war seine Akkreditierung abholbereit. Doch freilich war es Kriechmayr aufgrund der derzeit geltenden Rechtslage in Österreich nicht möglich, seine Quarantäne vorzeitig zu beenden. Daran änderten auch unzählige Telefonate in den vergangenen Tagen nichts.
"Verstehe, dass bei mir keine Ausnahme gemacht wird"
"Natürlich habe ich gehofft. Aber ich verstehe schon die Behörden, dass sie bei mir keine Ausnahme machen. Das ist auch gut und recht so", stellte Kriechmayr klar. "Es gibt so viele in Österreich, die in Quarantäne sind und wichtige Ereignisse im Leben verpassen aufgrund dessen. Da verstehe ich, dass bei mir keine Ausnahme gemacht wird. Ich habe mich gestern freitesten können und war froh, dass ich auf Fälle einmal den Super-G fahren habe dürfen."
Das Maximum, wie er es formulierte, habe er dann im erst zweiten in Wengen ausgefahrenen Super-G nicht abliefern können. "Ein paar Mal habe ich mich ein bisschen überraschen lassen von der Geschwindigkeit. Ich habe gehofft, dass ich eine bessere Leistung zeige", gab er sich selbstkritisch. "Natürlich wollte ich vorne mitfahren, aber ich war halt einfach nicht schnell genug."
Weil Kriechmayr die beiden Abfahrtstrainingsläufe am Dienstag und Mittwoch verpasst hat, müsste er die verkürzte Abfahrt am Freitag sowie den Lauberhorn-Klassiker am Samstag über die ganze Distanz eigentlich auslassen. Das letzte Wort dürfte aber noch nicht gesprochen sein. Am Donnerstagabend wird die Angelegenheit bei der Mannschaftsführersitzung in Wengen besprochen.
"Ich habe mir über die Abfahrten keine Gedanken gemacht. Für mich war nur der Super-G einmal im Fokus, weil ich gewusst habe, das geht", hielt Kriechmayr fest. "Mal schauen, was entschieden wird. Natürlich hoffe ich, dass ich fahren kann."