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Ist der RTL bald kein ÖSV-Sorgenkind mehr?

ÖSV-Herren-Chef Puelacher gibt für Sölden keine Prognose ab, ist aber zuversichtlich.

Ist der RTL bald kein ÖSV-Sorgenkind mehr?

Im Lager der ÖSV-Herren hofft man vor dem Auftakt der Ski-Weltcup-Saison in Sölden auf einen besseren Start in den Winter als 2020. 

Vor einem Jahr war Stefan Brennsteiner beim Riesentorlauf auf dem Rettenbachferner als bester ÖSV-Läufer an der 17. Stelle gelandet. Ein mehr als nur missglückter Auftakt, nach dem es Kritik hagelte und Geduld auf allen Seiten verlangt war.

Für den Saisonauftakt 2021/22 will ÖSV-Herren-Cheftrainer Andreas Puelacher "keine Prognosen abgeben", wie er im Gespräch mit der APA erklärt. "Dazu habe ich zu wenig gesehen, was die anderen gemacht haben. Die werden sich auch weiterentwickelt haben. Ich glaube, wir sind gut vorbereitet. Sie fahren ganz gut. Was rausschaut, ist schwer abzuschätzen."

Deshalb gibt es freilich keine Forderung nach einem Podestrang, aber die Hoffnung, dass der eine oder andere in der Startliste rasch weiter nach vorne kommt. Das Image der ÖSV-Problemdisziplin klebte im vergangenen Winter hartnäckig am Riesentorlauf, ehe Schwarz bei der WM überraschend die Bronzemedaille gewann. Und Stefan Brennsteiner im Saisonfinish im Weltcup mit zwei dritten, einem vierten und einem fünften Rang anschrieb sowie auch Manuel Feller zweimal unter den ersten acht landete.

"Wir haben eine größere Kompaktheit in der Riesentorlauf-Mannschaft. Die Trainingsleistungen haben mir ganz gut gefallen. Ich bin mir sicher, die Burschen haben sich weiterentwickelt, sie haben hart gearbeitet. Wir sind auf einem sehr guten Weg, dass der Riesentorlauf kein Sorgenkind mehr sein könnte. Wir wollen uns Schritt für Schritt dem Podium nähern und dann dem Sieg näherkommen." Der bisher letzte für Österreich datiert von 12. Jänner 2019 in Adelboden, als der nunmehrige Neo-Skifabrikant Marcel Hirscher gewann.

Nach dem Auftakt warten harte Wochen in Kanada und USA

Nach Sölden folgt für die Männer das Parallelrennen am 14. November in Lech/Zürs, ehe von 26. November bis 5. Dezember und damit innerhalb von zehn Tagen sechs Speed-Rennen - zwei Abfahrten und ein Super-G in Lake Louise, zwei Super-G und eine Abfahrt in Beaver Creek - folgen. Das ist gleich ein Drittel aller Speedbewerbe (18) im Weltcup, der vom Höhepunkt Olympische Spiele in Peking in zwei Perioden geteilt wird.

Diese Anzahl an Speed-Rennen am Stück hält Puelacher für "schwierig". Man brauche sich nur eine leichte Verletzung zuziehen oder verkühlen und nicht ganz fit sein, dann sei gleich viel an Punkten weg. Die Renn-Festlegung hat sowohl noch mit der Corona-Pandemie, als auch mit der Parität an Speed- und Technikbewerben zu tun. Der Riesentorlauf in Beaver Creek beispielsweise ist vorerst mal Geschichte, ebenso wie der Super-G in Kitzbühel, der wegen seiner Schwierigkeit freilich zu den interessantesten zählte.

"Der ausgeglichene Kalender ist ein sehr guter Schritt für den Skisport. Aber man kann nicht alles auf einmal machen", sieht Puelacher durchaus noch Potenzial für Verbesserungen. Wengen und Kitzbühel gehen übrigens direkt aufeinanderfolgend mit je zwei Abfahrten und einem Slalom im Parallelschritt. Puelacher rechnet aber damit, dass eine der beiden Lauberhornabfahrten nicht über die volle Distanz führen wird.

Da auf Überseetraining erneut verzichtet wurde, fand die Schnee-Arbeit im Sommer und Herbst auf den Gletschern in Österreich und der Schweiz statt. Die unmittelbare Vorbereitung auf den Saisonauftakt erfolgt diese Woche im Schnalstal. "Wir freuen uns sehr auf Sölden. Wir haben jetzt genug trainiert, man will im Vergleich mit jemanden zeigen, was man alles gemacht hat, man will wieder rennfahren. Wir sind gut aufgestellt", versichert Puelacher.

Österreichs Männer verteidigen mit Vincent Kriechmayr im Super-G und Marco Schwarz im Slalom zwei Kristallkugeln. Der Gejagte im Gesamtweltcup ist der Franzose Alexis Pinturault.

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