Was für ein Traumstart von Marcel Hirscher ins Olympia-Jahr 2018.
Von den ersten vier Rennen gewann der Salzburger Ski-Star nicht weniger als drei und holte am Neujahrstag beim City-Event in Oslo mit Rang 5 zusätzlich 40 Punkte - insgesamt also 340.
In Zagreb feierte der 28-Jährige seinen 50. Weltcup-Sieg, in Adelboden holte er das "Double" und nun fehlen ihm nur noch zwei Erfolge auf Hermann Maier.
Der Triumph im Slalom am Sonntag in Adelboden war der bereits siebente Saisonsieg für Hirscher, nie hatte der sechsfache Gesamt-Weltcupsieger zu diesem Zeitpunkt einer Saison mehr.
Rund einen Monat vor Olympia 2018 in PyeongChang (9.-25.2) ist Österreichs Ski-Aushängeschild in absoluter Top-Form - und das nach seinem Knöchelbruch im Sommer.
"Es ist vielleicht etwas mehr Lockerheit da, weil die Grundvoraussetzung für diese Saison mit dem gebrochenen Knöchel einfach eine andere war", erklärt Hirscher im Interview bei "Sport am Sonntag" im ORF.
Ergebnis des Slaloms in Adelboden>>>
Wichtige Pause für Hirscher und Team
Nach vier Rennen binnen sieben Tagen darf Hirscher nun einmal durchschnaufen, ehe es am kommenden Wochenende in Wengen weitergeht. Für Österreichs Sportler des Jahres eine wichtige Pause, auch punkto Knöchel, der "mehr Aufmerksamkeit braucht, sprich: Ich bin mehr bei der Therapie als ich es gewohnt war."
Folglich wird der Gesamt-Weltcup-Führende auch nur am Sonntag in Wengen im Slalom im Einsatz sein: "Die Super-Kombi ist kein Thema."
Die Tage bis dahin werden nicht nur für den Rennfahrer wichtig, sondern auch für das Team rundherum. Papa Ferdinand Hirscher verrät: "Da ist Zeit, wieder etwas am Setup zu machen, denn danach geht es ohnehin Schlag auf Schlag."
Hirschers fünf Rennen bis Olympia
Nach dem Wengen-Slalom (14.1.) folgt für ihn jener in Kitzbühel (21.1.) und das Nightrace in Schladming (23.1.), ehe es nach Garmisch-Partenkirchen (RTL/28.1.) weitergeht und das City-Event in Stockholm am 30. Jänner das letzte Weltcup-Rennen vor den Olympischen Spielen markiert.
Für Hirscher bedeutet das im Jänner noch fünf weitere Rennen, denn den Super G in Kitzbühel wird er "zu 95 Prozent nicht fahren." Überhaupt stellt sich langsam aber sicher endgültig die Frage, welche Rennen Hirscher in PyeongChang überhaupt fahren wird.
Was fährt Hirscher in PyeongChang?
Slalom und Riesentorlauf sind klar. "Super G sicher nicht, unsere Jungs sind heuer sehr stark, da ist ein Podestplatz Minimum für eine Qualifikation und das ist utopisch, das zu erreichen."
Kombi schon eher. "Die wird eine harte Entscheidung, aber bei den letzten Großereignissen hat es sich ausgezahlt, sie zu fahren. Ich weiß es aktuell nicht, das quält uns aktuell sehr."
Hirscher würde frühestens am 13. Februar mit der Kombination die Medaillenjagd starten, am 18. Februar (RTL) und am 22. Februar (Slalom) stehen seine Kerndisziplinen am Programm. Zwischen Weltcup und Olympia herrscht in jedem Fall genügend Pause für entsprechende Regeneration, den Rest besorgt sein großes Team.
Der Countdown, die heiße Phase Richtung Saison-Highlight läuft, mit seinen Siegen wächst natürlich auch die Erwartungshaltung seiner Fans. Bekanntlich fehlt dem sechsfachen Rekord-Gesamtweltcupsieger "nur" noch Olympia-Gold in der Vitrine.
Das ändert nichts daran, dass Hirscher weiter die Kirche im Dorf lässt: "Es funktioniert aktuell gut und ich bin schmerzfrei, das ist schon mal viel wert."
Keine Gedanken ans Karriereeende
Ob Hirscher mit Olympiagold und siebentem Gesamt-Weltcupsieg abtreten würde? Ab und an hat der Ski-Star bereits ein Karriereende nach 2018 angedeutet. "Es ist alles sehr weit vorgegriffen, die siebte Kugel ist weit vorgegriffen, zwei weitere Rennen zu gewinnen ist auch weit vorgegriffen. Über ein Karriereende denke ich aktuell sicher nicht nach."
Hirscher denkt aktuell auch noch nicht an Olympia oder die große Kugel, eher an die Regeneration in dieser Woche.
"Moderates Training steht an, gegen die Ski-Muskulatur ankämpfen, weil die doch sehr beansprucht wird. Den Körper wieder so weit ausgleichen, um am Sonntag wieder gerichtet zu sein."
Und dann auch wieder ganz vorne zu sein und vor allem die Form im Olympia-Jahr zu konservieren.