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Fabio Gstrein: Er kann eine ÖSV-Hoffnung sein

Fabio Gstrein lieferte in Adelboden Talentprobe ab. Die ÖSV-Hoffnung mit dem Ski-Gen:

Fabio Gstrein: Er kann eine ÖSV-Hoffnung sein Foto: © GEPA

Im Jubel über den so sehnsüchtig erwarteten ersten Slalom-Podestplatz der Saison von Marco Schwarz in Adelboden wäre er fast untergegangen: Fabio Gstrein.

Der 22-jährige Tiroler fuhr am anspruchsvollen Chuenisbärgli überraschend auf Rang sieben und damit zu seinem bisher besten Weltcup-Ergebnis.

„Ich habe gewusst, dass ich nicht langsam bin und dass ich es draufhabe“, erzählt Gstrein nach dem Rennen. „Ich habe einfach probiert, Vollgas anzugreifen. In Adelboden geht es sowieso nur über den vollen Angriff, das ist mir gut gelungen.“

Ganze zehn Plätze machte Gstrein im Finale gut und holte in seinem 13. Weltcup-Rennen erstmals Punkte. „So kann es gerne weiter gehen“, hat Gstrein noch nicht genug.

Auch ÖSV-Herren-Cheftrainer Andreas Puelacher traut dem Youngster zu, sich im Weltcup zu etablieren. "Es schaut so aus, als ob er den Sprung jetzt schafft."

Gstrein hat das Ski-Gen

Nicht erst seit Sonntag gilt der 22-Jährige als eine der großen Zukunftshoffnungen im ÖSV. Dass Talent in ihm steckt, bewies der Technik-Spezialist bereits 2018, als er bei der Junioren-WM Silber im Riesentorlauf und Bronze mit der Mannschaft holte. Im Slalom verpasste er ein weiteres Edelmetall als Vierter nur knapp.

Gstrein verfügt quasi über das Skifahrer-Gen: Seine Eltern, die in Sölden eine Skischule leiten, waren ebenfalls Skirennläufer. Vater Gotthard war einst Weltmeister unter den Skilehrern und Mutter Anita gewann – wie später auch Klein Fabio - die inoffizielle Nachwuchs-WM Trofeo Topolino. Der bekannteste und erfolgreichste aus der Skifahrer-Familie Gstrein ist allerdings sein Großcousin Bernhard, der 1988 in Cagliary Olympia-Silber in der Kombination holte.

2020 brachte die Wende

Foto: © GEPA

Sein Weltcup-Debüt feierte Gstrein vor fast genau zwei Jahren am 21. Jänner 2018 beim Slalom in Kitzbühel, am schwierigen Ganslernhang scheiterte er an der Qualifikation für den 2. Durchgang. In dieser Gangart ging es leider weiter: Saisonübergreifend schaffte es Gstrein in den darauffolgenden acht Rennen, in denen er am Start war, nie ins Finale oder schied aus.

Auch die aktuelle Saison begann bescheiden, in Levi war Gstrein nicht am Start und in Val d’Isere reicht es als 33. nicht für den 2. Durchgang.

Mit dem neuen Jahr 2020 endete diese Unserie dann: Beim Slalom in Zagreb konnte Gstrein mit Rang 17 erstmals ein Ausrufezeichen setzen und seine ersten Weltcup-Punkte überhaupt sammeln. Drei Tage später folge mit Platz 38 in Madonna di Campiglio allerdings wieder ein Rückschlag im Vorhaben, seine Startnummer zu verbessern.

In Adelboden ging der Tiroler als 34. ins Rennen und fuhr in Durchgang eins auf Platz 17. Im Finale auf dem Chuenisbärgli, der als einer der schwierigsten Hänge im Weltcup gilt, verbesserte sich Gstrein mit einem starken Lauf um zehn Plätze auf Rang sieben. "Es war ein guter Lauf, damit bin ich zufrieden."

Nun ist er voll Vorfreude auf die kommenden Aufgaben in Wengen, Kitzbühel, Schladming. "Mit meiner Nummer gibt es nur Vollgas. Und auf diesem Niveau kannst du sowieso nicht auf Sicherheit fahren."

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