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Svindal: "Das ist eine traurige Entwicklung"

Aksel Svindal kennt sich mit Verletzungen aus. Trotzdem ist er dankbar:

Svindal: Foto: © GEPA

"Aksel ist Weltklasse."

Lake-Louise-Sieger Beat Feuz streute seinem Konkurrenten Aksel Lund Svindal nach dessen Comeback am vergangenen Wochenende Rosen. Der Norweger feierte mit Platz drei in der Abfahrt eine furiose Rückkehr in den Ski-Weltcup.

Nach einem Kreuzbandriss infolge seines Sturzes in Kitzbühel im Jänner 2016 musste er die abgelaufene Saison frühzeitig beenden und sich erneut unters Messer legen.

"Das schwierigste an Comebacks ist das Skifahren an sich. Wenn du ein zerstörtes Knie hast, dann wird Skifahren nie wieder das Gleiche sein wie vorher. Speziell wenn du weißt, dass Skifahren eigentlich das Schlimmste für das Knie ist", erklärt Svindal.

Der 34-Jährige spricht aus Erfahrung, seine Verletzungs-Liste ist lang: Jochbeinbruch, doppelter Nasenbeinbruch, tiefe Schnittwunde am Gesäß, Achillessehnen-Riss und eben der 2016 erlittene Kreuzband- und Meniskusriss, an dessen Folgen er noch immer leidet. (Hier geht es zur Übersicht seiner Verletzungen)

"Die Leuten sagen immer ich habe Pech, weil ich so oft verletzt bin, aber ich bin dankbar, dass ich Skifahrer sein kann."

"Die Leuten sagen immer ich habe Pech, weil ich so oft verletzt bin, aber ich bin dankbar, dass ich Skifahrer sein kann", sagt Svindal. Er hätte trotz seiner vielen Blessuren im Laufe seiner Karriere Glück.

"Ich hatte viele dieser Verletzungen, nachdem ich mich schon im Weltcup etabliert hatte. Ich hatte die Skifirma, das Olympiacenter in Oslo, ich hatte so viele Leute, die mir geholfen haben und wollten, dass ich zurück in den Rennsport komme", erklärt der Norweger.

Verletzungen seien Teil des Skisports, findet Svindal. Dennoch geben ihm die vielen Ausfälle, die aktuell auch vor vielen Top-Fahrern nicht halt machen, zu denken. "Das Level im Sport wird immer höher und höher, wir bewegen uns, was die Geschwindigkeiten betrifft, am Limit. Jeder Rennläufer will schnell sein, das ist eine natürliche, aber traurige Entwicklung. Der Grad zwischen gesund sein und verletzt sein wird immer schmaler."

Svindal: "Endlich Kitzbühel gewinnen"

Svindal kennt diese Grenze mittlerweile genau. Aktuell bereitet ihm sein Knie im Großen und Ganzen keine Probleme. "Es ist nicht perfekt, aber es ist okay. Das Knie funktioniert einigermaßen, ich bin happy", sagt Svindal.

Seine Ziele für die Olympia-Saison entsprechen seinem Kampfgeist. "Ich will noch einmal den Gesamt-Weltcup gewinnen und Olympiasieger werden. Und ich will endlich einmal die Abfahrt von Kitzbühel gewinnen." Er räumt aber ein: "Wenn du ein kaputtes Knie hattest, wird es nie mehr gleich sein wie vorher. Aber die vordersten Plätze müssen das Ziel sein."

Viel wichtiger als Medaillen und Siege ist Svindal aber eines: "Ich würde gerne noch ein paar Jahre Skifahren - hoffentlich verletzungsfrei."

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