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Adelboden-Sieger Schwarz: "Es beginnt von Null"

Nach 1. Slalom-Sieg ist Schwarz in Flachau der Gejagte. Feller nimmt Kampf um Rot an:

Adelboden-Sieger Schwarz: Foto: © GEPA

Im Roten Trikot des Weltcup-Führenden im Slalom zu den Heimrennen in Flachau!

Marco Schwarz ist nach seinem Premierensieg im Slalom in Adelboden am kommenden Wochenende der große Gejagte.

Der Kärntner gibt sich vor dem Slalom-Doppel in der Heimat aber zurückhaltend. "Man fängt beim nächsten Rennen wieder von Null an", will er sich nicht auf den Sieges-Lorbeeren ausruhen. 

Der Slalom-Sieg in Adelboden – es war sein insgesamt 3. Weltcupsieg – wurde nicht groß gefeiert. Nach dem Rennen ging es mit dem Auto acht Stunden in die Heimat, auf der Fahrt wurde mit ÖSV-Technik-Trainer Marko Pfeifer das Rennen analysiert.

"Dass ich es draufhabe, habe ich schon länger gewusst. In den letzten Jahren habe ich es nicht immer runtergebracht", spricht Schwarz seine Halbzeit-Führungen in der Vergangenheit, unter anderem in Schladming im Vorjahr, an.

Der 25-Jährige wurde nach dem Rücktritt von Marcel Hirscher bereits als nächster österreichischer Gesamtweltcupsieger auserkoren, ein Kreuzbandriss im Februar 2019 warf ihn am Weg zur absoluten Spitze zurück.

Dort ist er spätestens seit dem Sieg am Chuenisbärgli wieder angekommen. Der erste Slalomsieg seiner Karriere war eine Bestätigung, geändert habe sich dadurch aber nicht viel, meint Schwarz.

"Es ändert nichts an der Herangehensweise. Man muss nach wie vor Gas geben, die Konkurrenten schlafen nicht. Das Niveau ist sehr hoch, man kann sich nicht viel erlauben und muss immer weiterarbeiten. Jeder muss das Maximum rausholen, um Rennen zu gewinnen oder zumindest ums Podium mitzufahren."

Flacher Hang in Flachau liegt Schwarz: "Ich bin gerüstet"

Gewinnen oder aufs Podium fahren lautet auch die Devise für das Slalom-Doppel in Flachau.

Die Ski-Herren gastieren erstmals seit 2011, als Ivica Kostelic den Slalom gewann, wieder auf der Hermann-Maier-Weltcupstrecke. Für die meisten Läufer ist es absolutes Neuland, so auch für Schwarz.

"Es wird für uns alle spannend", glaubt der Kärntner. Das flachere Gelände müsste ihm eigentlich entgegenkommen. "Das Flache liegt mir sehr gut, dort kann ich meine Stärken ausspielen. Übergänge fahre ich normalerweise stark. Von daher bin ich gerüstet!"

Für Flachau wird er versuchen, bereits für das erste Rennen das perfekte Setup zu haben. "Es ist fein, wenn man zwei Tage hintereinander ein Rennen auf dem gleichen Hang hat, da kann man sich am zweiten Tag besser darauf einstellen. Da kann man sicher noch was verändern, wenn es nötig ist. Man hat den Hang im Kopf und gespürt, wie sich der Schnee anfühlt."

Der vergleichsweise einfache Hang in Flachau erfordere jedoch volle Attacke. "Man muss gescheit pushen und Gas geben. Das Niveau wird sicher wieder hoch sein, ich glaube, dass alles noch enger zusammenrückt. Es wird eine sehr enge Kiste", glaubt Schwarz an ein spannendes Rennen.

Startliste für den Slalom in Flachau>>>

Feller nimmt Kampf ums Rote Trikot an

In dem auch Manuel Feller wieder vorne mitmischen will. Nach seinem Ausfall in Adelboden könnte er sich als Dritter im Slalom-Weltcup hinter Schwarz und dem Deutschen Linus Strasser das Rote Trikot zurückholen.

Das hat für den Tiroler aber nicht oberste Priorität. "Wenn man zwei, drei Monate zurückblickt muss man das Ganze in Relation sehen. Da muss man dankbar sein, dass ich jetzt so in der Weltspitze mitfahre", spricht Feller seine Rückenprobleme im Sommer an. "Andererseits, wenn du die Möglichkeit hast, musst du dir auch gewisse Ziele setzen. Natürlich ist es auch ein Ziel, bis zum Schluss mitzufighten. Es sind jetzt zwei Rennen, da kann die Lücke wieder größer werden, es kann sich der eine oder andere wieder ins Spiel bringen. Schlussendlich haben wir noch sechs Rennen, von dem her ist noch alles offen. Es kann schneller vorbei sein, als man meint, man ist aber auch schnell mal ein paar Punkte vorne."

Am Start denke er jedoch nicht daran, welche Startnummer er trägt oder wie viele Punkte ihm fehlen. "Ich versuche mich darauf zu konzentrieren, schnell und stabil skizufahren. Wenn ich das auf den Punkt bringe, werde ich auch ein Wörtchen mitreden können."

"Es ist Hermanns Strecke, von dem her werden wir uns bemühen!"

Manuel Feller

Ein Wörtchen mitreden will Feller freilich auch in den beiden Slaloms in Flachau, auch wenn er keinen Hehl daraus gemacht hat, dass er viel lieber in Wengen und Kitzbühel gefahren wäre.

Nach der Kritik an seinem "Märchenwiese"-Sager entgegnet Feller: "Umso einfacher der Hang, umso schwieriger wird es, auf dem Podium zu landen." Nach zwei zweiten Plätzen in dieser Saison ist sich der 28-Jährige aber sicher: "Ich kann in Flachau sehr schnell!"

Und ob Märchenwiese oder nicht: "Es ist Hermanns Strecke, von dem her werden wir uns bemühen!"

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