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"Da ist keine Chance da": Kriechmayr hat Kugel abgeschrieben

Trotz seines Sieges will sich Vincent Kriechmayr nicht auf Rechenspiele im Kugel-Duell mit Odermatt einlassen. Den Schweizer ärgert indes die "Vinc-Kurve".

Foto: © GEPA

Vincent Kriechmayr hat mit seinem Sieg in Kvitfjell die Entscheidung um die kleine Kristallkugel im Super-G vertagt. Diese wird nun erst nach dem allerletzten Rennen der Saison beim Weltcup-Finale in Saalbach-Hinterglemm vergeben. 

Ergebnis des Super-G in Kvitfjell>>>

81 Punkte liegt Kriechmayr vor dem finalen Super-G hinter Marco Odermatt, der sich in Norwegen mit Platz drei begnügen muss. Auf Rechenspiele in Hinblick auf die kleine Kristallkugel will sich der Oberösterreicher trotz seines Sieges aber nicht einlassen. 

"Das ist ja jetzt auch nur eine theoretische Chance. Das lässt er sich nicht nehmen mit seiner Klasse", sagt Kriechmayr im ORF-Interview in Hinblick auf Odermatts komfortablen Vorsprung. 

Der 32-Jährige braucht beim Finale einen Sieg, während Odermatt gleichzeitig die Top 14 verpassen müsste. "Da ist keine Chance da", steht für Kriechmayr fest. "An die Kugel habe ich vor dem Start nicht gedacht und denke ich jetzt nicht."

Stand im Super-G-Weltcup:


Kriechmayr: "Da bin ich verheerend herumgesurft"

Für Kriechmayr ist es sein zweiter Sieg in einer durchwachsenen Saison. 

Speziell im unteren Teil sei er "ziemlich am Limit gefahren, weil ich die Linkskurve im Mittelteil verheerend herumgesurft bin. Die habe ich komplett versäumt", sagt Kriechmayr nach seinem insgesamt 18. Weltcup-Erfolg (Bestenliste).

In diesem Winter hatte er im Dezember auch in Gröden den Super-G gewonnen. Wegen eingeschränkter Sicht ganz oben und möglicher Eisbildung auf den Brillen war in Kvtfjell diesmal der Reservestart herangezogen worden, dadurch verkürzte sich die Fahrzeit auf knapp 70 Sekunden.

Sein zweiter Platz in Abfahrt am Vortag habe ihm zusätzliches Selbstvertrauen gegeben, betont Kriechmayr. "Nach den Klassikern bin ich es immer sehr verkrampft angegangen. Jetzt wollte ich halt jedes Rennen hopp oder dropp fahren, voll andrücken. Zurzeit gelingt mir das sehr gut. Es freut mich, dass ich es wieder halbwegs auf den Punkt bringe. Schauen wir, was beim Finale noch passiert."

In Norwegen sei er mit einer Art Wurschtigkeitsgefühl, weniger verkrampft an den Start gegangen. "Wahrscheinlich schaffe ich es mit dem Mindset besser, die Leistung umzusetzen".

Odermatts Ärger mit der "Vinc-Kurve"

Odermatt, der Kvitfjell mit den Plätzen sieben und drei verlässt, konnte seine Leistung in einer ganz bestimmten Passage nicht 100-prozentig abrufen. 

"Ich hatte den Plan, dass ich die 'Vinc-Kurve', die er so schön fährt, so fahre wie er. Das hat jetzt das dritte Mal diese Woche nicht so geklappt, wie ich wollte, das hat mich geärgert", erklärt Odermatt.  

Nichtsdestotrotz sei er "sehr zufrieden" mit seiner Leistung. "Es ist so eng, es hätte alles passieren können. Klar, wenn ich zwei Hundertstel schneller gewesen wäre, wäre es (Super-G-Weltcup, Anm.) ganz erledigt. Aber Vinc hat geliefert und so bleibt es für alle Fans spannend."

Odermatt hat unterdessen auch seinen dritten Sieg im Gesamtweltcup so gut wie sicher.

Rein rechnerisch könnten den 26-Jährigen noch vier Athleten - Cyprien Sarrazin, Manuel Feller, Kriechmayr und Loic Meillard - überholen. Dazu bräuchte es aber Siege in allen elf ausständigen Rennen, während Odermatt kaum noch punkten dürfte, was äußerst unrealistisch ist.

Stand im Gesamtweltcup >>>

 


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